Mittwoch, 16. November 2011

Deutschland spielt in bitterer Kälte herzerwärmend

Hamburg - Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat für einen würdigen Jahresabschluss gesorgt. Im Prestigeduell gegen die Auswahl der Niederlande setzte sich das Team von Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw klar mit 3:0 (2:0) durch und untermauerte seine Titelansprüche bei der EM 2012. Ersatz-Kapitän Miroslav Klose erzielte im 113. Einsatz seinen 63. Länderspieltreffer (26.).


Es war schon beeindruckend, was die DFB-Elf da gegen Holland bei eisigen drei Grad Celsius auf den Hamburger Rasen zauberte. Über 90, ja gut vielleicht auch „nur“ 82 Minuten beherrscht der Gastgeber den Nachbarn – der auf einige Leistungsträger verzichten musste – nach Belieben. Doch: Ob ein Robin van Persie oder ein Arjen Robben diese Dominanz hätten brechen können, darf entschieden bezweifelt werden. Zu ballsicher und taktisch klug traten Torjäger Klose und Co. auf.

Apropos Klose: Der 33-jährige Stürmer kämpfe und ackerte, ging weite Wege – teilweise bis in die eigene Hälfte zurück. Er war an allen drei Toren beteiligt, erzielte eines selbst und legte die beiden anderen Treffer durch Thomas Müller (15., Archivfoto: Thomas Schlichte) und Mesut Özil (66.) mustergültig auf. Selbst Konkurrent Mario Gomez, der nicht zum Einsatz kam, spendete begeistert Applaus, klatschte ab und nickte anerkennend als der Rivale ausgetauscht wurde.

„Wir haben mit viel Spielfreude und Leichtigkeit gespielt und kombiniert, womit die Holländer offenbar überfordert waren. Besonders das Mittelfeld und die Offensive haben gut gearbeitet", zeigte sich Bundestrainer Löw  sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Die kann und wird in dieser Form sicherlich ein gehöriges Wörtchen um den Titel in Polen und der Ukraine mitreden. Aber man darf nicht vergessen, dass Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger noch gefehlt haben.

Kein Problem für die junge deutsche Auswahl, in der Toni Kroos und Sami Khedira den Bayern-Star mehr als ordentlich vertraten. Besonders der Madrilene Khedira wusste als Abräumer und Antreiber zu überzeugen, auch Kroos sorgte mit Tempowechseln für Überraschungsmomente. Und Dauerläufer Müller konnte man sowieso überall sehen, er war auch beim Torjubel meistens der erste Gratulant.

Gratulieren mussten auch die Holländer anerkennend, denn sie hatten nicht wirklich ein Mittel gegen das deutsche Spiel. „Bei Deutschland sind Lahm und Schweinsteiger zu Hause geblieben, und trotzdem hat die Mannschaft noch ein riesiges Potenzial. Wenn man sich dieses Spiel anschaut, ist Deutschland einer der größten EM-Favoriten", fasste es Bondscoach Bert van Marwijk ziemlich treffend zusammen.

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