Dienstag, 30. Juli 2013

"Sportlich haben wir nochmals an Qualität gewonnen"

Friedrichshafen - Mit seinen fast 29 Jahren (Geburtstag am 6. August 1984) gehört er zu den erfahrensten Spielern im Profikader des VfB Stuttgart und möchte mit seinem Klub in der 1. Fußball-Bundesliga besser abschneiden als in der Vorsaison mit Rang zwölf. Wie? Das hat VfB-Stürmer Vedad Ibišević (Foto: TS) am Rande eines Testspiels im Häfler Zeppelin-Stadion Thomas Schlichte erklärt.


Vedad, Sie gehören zu den erfahreneren Spielern im Team. Was geben Sie an die „Jungen“ weiter?

Vedad Ibišević: Man versucht natürlich immer wieder, ihnen Tipps zu geben. Es ist sehr wichtig, Erfahrungen weiterzugeben. Auch ich habe als junger Spieler davon profitiert.

Welchen Eindruck machen die Neuzugänge auf Sie?

Ibišević: Einen sehr positiven. Sportlich haben wir dadurch nochmals an Qualität gewonnen. Und es sind zudem noch gute Typen, die richtig gut in unser Team passen.

Freuen Sie sich schon auf den Saisonstart?

Ibišević: Ja klar, darauf arbeitet man hin. Nächste Woche startet die Qualifikation zur Europa League mit einem Spiel in Bulgarien, dann geht es zum Pokalauftakt gleich weiter in Berlin. Da wollen wir gut reinkommen.

Und mit welchen persönlichen Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Ibišević: Es stehen nicht die persönlichen Ziele im Vordergrund, sondern dass wir als Mannschaft vor allem in der Bundesliga besser abschneiden als in der vergangenen Saison. Dafür arbeiten wir momentan akribisch und vor allem intensiv.

Im Juni schrammten Sie nur knapp am Pokalsieg vorbei. Klappt’s 2014 mit einem Titel?

Ibišević: Das wäre schön. Wenn man so nahe an einem Titel dran ist, dann will man ihn auch holen. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht, deshalb wird das auch in dieser Spielzeit nicht einfach.

Fühlen Sie sich wohl hier in der Bodensee-Region?

Ibišević: Wir hatten auch im vergangenen Jahr im Rahmen der Vorbereitung ein Freundschaftsspiel in Friedrichshafen. Leider bleibt da aber keine Zeit, um sich die Bodensee-Region genauer anzuschauen. Vielleicht klappt das ja in Zukunft mal.

Vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute für die neue Saison!

Sonntag, 28. Juli 2013

VfB Stuttgart behält in großer Hitze kühlen Kopf

Friedrichshafen - "36 Grad und es wird noch heißer" ist der Beginn eines berühmten Hits des Berliner Elektropop-Duos "2Raumwohnung". Diese Textzeile dürfte dem einen oder anderen Akteur des VfB Stuttgart sowie den Spielern des türkischen Erstligisten Akhisar Belediyespor in den Sinn gekommen sein, als sie das Häfler Zeppelin-Stadion zu einem Testspiel vor 1.000 Zuschauern betraten.


Entsprechend gemählich ging es auf dem Platz zu - und das nicht nur, weil auf beiden Seiten der eine oder andere Leistungsträger verletzt passen musste oder vorbeugend geschont wurde. Insbesondere auf Theofanis "Fanis" Gekas im Trikot von Akhisar warteten die türkischen und deutschen Fans vergeblich. Dafür dürfte dem einen oder anderen Tribünengast der Spieler mit der Nummer 26 bekannt vorgekommen sein.

Der hört auf den Namen Alessandro Riedle und wurde kurz vor Spielende eingewechselt. In der Saison 2009/10 stand der Sohn von Weltmeister Karl-Heinz bei den Schwaben unter Vertrag und kam beim Jubiläumsspiel des VfB Friedrichshafen zum 100-jährigen Beistehen zum Einsatz. Anschließend zog es ihn zurück zu den Grashoppers nach Zürich, bevor er sein Glück in Bellinzona versuchte.

"Sein Glück vergeblich" versuchte hingegen Tamas Hajnal in der 85. Minute, als er einen gefühlvoll getretenen Freistoß erst ans linke und von dort ans rechte Lattenkreuz setzte. Ein seltenes Kunststück, das dem großen Effet der runden Plastikkugel geschuldet war. Zu diesem Zeitpunkt war der sprichwörtliche Käse längst gegessen, Akhisar Belediyespor hatte insgesamt neunmal gewechselt.

Beim VfB vermied Coach Bruno Labbadia das muntere Wechselspiel, er veränderte positionsgetreu. Lohn war das größere Chancenplus, das zu zwei Toren durch Antonio Rüdiger (37., Foto: Thomas Schlichte) und VfB-Youngster Timo Werner (80.) führte. Denn der Test am Bodensee war gleichbedeutend mit der Generalprobe für das Hinspiel in der Europa League. Da muss Stuttgart in Burgas ran - und zwar schon am Donnerstag.

Freitag, 26. Juli 2013

Kann Theofanis Gekas den VfB Stuttgart ärgern?

Friedrichshafen - Vor dem Fußball-Testspiel zwischen dem VfB Stuttgart und Akhisar Belediyespor (Samstag, 27. Juli, 18 Uhr, Zeppelin-Stadion) ist beim VfB vieles neu. In Bernd Wahler gibt's einen Nachfolger für Gerd Mäuser für das Präsidentenamt, zudem wurde die Rückkehr zum alten Wappen mit dem Gründungsjahr „1893“ ab der Saison 2014/15 beschlossen.


„Zurück zu den guten alten Zeiten“ könnte also das Motto des schwäbischen Traditionsvereins lauten. Denn auch die Mannschaft wurde trotz angespannter finanzieller Situation prominent verstärkt. Neuzugänge wie beispielsweise Daniel Schwaab, Moritz Leitner, Konstantin Rausch oder Mohammed Abdellaoue stießen hinzu. Es soll eben mehr werden, als der 12. Platz im abgelaufenen Spieljahr der 1. Bundesliga.

Dass das Team von Trainer Bruno Labbadia erneut für die UEFA Europa League antritt, sorgt für hohe Erwartungen – und das nicht nur bei der treuesten Fans aus Bad Cannstatt. Warum? Es stehen bereits fünf Deutsche Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege auf der Habenseite. Kommen wir zum türkischen Gegner aus Akhisar.

Dessen in Deutschland bekanntester Profi war einst BL-Torschützenkönig für Bochum, sicherte seinem aktuellen Klub mit seinen Treffern den Klassenerhalt und heißt Theofanis "Fanis" Gekas. Der griechische Stürmer, der unter anderem für Frankfurt (Foto: dpa) auflief, und seine Kollegen bereiten sich gerade nahe München auf den Saisonstart vor.

Zur Information: Die Tickets für das Testspiel zwischen Stuttgart und Akhisar kosten zwischen sechs und 20 Euro – je nach Kategorie. Sie sind bei Trends & Co. Sport in Friedrichshafen (Paulinenstraße) zu bekommen. Weitere Karten gibt‘s an den Abendkassen.

Dienstag, 23. Juli 2013

Ein blühende Perle mitten im Bodensee

Mainau - Wer einmal dort gewesen ist, der will immer wieder hin. Und das auch, falls man keinen so genannten "grünen Daumen" besitzt. Denn zu dieser Jahreszeit zeigt sich die Insel Mainau von ihrer schönsten Seite. Hier und da duftet es nach frischen Kräutern, überall blühen die Blumen farbenfroh.


Die Anreise auf die Blumeninsel ist entweder mit dem Schiff über den Landungssteg oder aber auf dem Landweg nahe Konstanz möglich - dort führt ein schmaler Weg mitten hinein ins Paradies der gräflichen Familie Bernadotte. Tochter Bettina führt das Unternehmen in zweiter Generation - sie steht der 1974 gegründeten GmbH vor. Auch ihr Bruder Björn sowie Schwägerin Sandra haben ihre Aufgaben.

In der Hauptsaison sind bis zu 300 Menschen auf der Mainau beschäftigt es gibt sieben verschiedene Gastronomieangebote. Das Motto in diesem Jahr lautet "Verwunschen und Verzaubert", passend zur traumhaft schönen Stimmung, die an so manch berühmte Märchenkulisse erinnert. Inmitten von Palmen und Zitruspflanzen, Kräutern und Kakteen, gibt es über 400 verschiedene Rosen (Foto: Thomas Schlichte) zu bestaunen.

Auch das gräfliche Schloss kann besichtigt werden, es ist mittlerweile mit Veranstaltungen das ganze Jahr ganz gut ausgelastet. Denn nicht nur prominente Gäste und Musiker, sondern auch Nobelpreisträger und Politiker sind regelmäßig zu Gast, während sich die "Kleinsten" lieber auf dem Spielplatz austoben. Sehenswert ist zudem das Schmetterlingshaus, in dem die seltenen Tiere keine Angst kennen.

Sie flattern munter umher, lassen sich dabei aus kleinster Entfernung fotografieren, während die Wasserschildkröten bei den derzeitigen Temperaturen lieber Abkühlung im plätschernden Nass suchen. Gegenüber lädt ein Cafe zum Verweilen ein, auch im Palmenhaus ist eine Gastronomie angesiedelt. 

Außerdem sind auf der gesamten Insel schwedische Einflüsse (Blockhäuser, Schwedenturm, Schwedenschenke) zu sehen, denn dort stammt die Familie Bernadotte her. Kein Wunder, dass sich Graf Lennart einst entschloss, hier am Bodensee auf seiner Insel zu bleiben. So mancher Besucher würde es ihm wohl am liebsten gleich tun.

Dienstag, 16. Juli 2013

Fünf tolle Tage bei allerbestem Sommerwetter

Friedrichshafen - Einen besseren Mix aus guter Stimmung, herrlichem Wetter, jede Menge Spaß und ganz viel Abwechslung haben sich die "Häfler" bei ihrem traditionellen Kinder- und Heimatfest am Bodensee nun wirklich nicht wünschen können. Denn das 65. Seehasenfest an der Uferpromenade der Zeppelin- und Messestadt zog an fünf Tagen zehntausende Besucher ans Ufer.


Während die Jüngeren und Jugendlichen das breit gefächerte Angebot auf dem Rummelplatz am Hinteren Hafen genossen, genehmigten sich die "älteren" Besucher derweil verschiedenste kulinarische Genüsse und jede Menge Flüssignahrung in den vielen Biergärten oder im berühmten Saftladen (Foto: Thomas Schlichte). Selten hatte das Wetter so gut mitgespielt, in der jüngeren Vergangenheit gab's immer ein paar Gewitter.

Doch das einzige Grollen, das man in den Abendstunden von überall her vernahm, war das Schimpfen der Festbesucher im Kampf gegen die Mücken, die überall das ganz große Geschäft mit dem Blutabsaugen witterten. Sie hatten genug Nahrung, wahrscheinlich mehr als genug - jeder Zweite musste sich mit diversen Einreibemitteln vor dem nächsten Stich schützen, oder versuchte es zumindest.

Spätestens dann, wenn die verschiedenen Bands und Musikkapellen "Die Fischerin vom Bodensee" oder "Das Heimatlied" anstimmten, war der Ärger über die kleinen Biester vergessen. Es wurde bei Schlager, Pop oder Rock friedlich geschunkelt, lautstark mitgesungen, rhythmisch geklatscht und herzhaft gelacht. Selbst die Ordnungshüter hatten etwas mehr Freude, es gab weniger Zwischenfälle als in den Jahren zuvor.

Am Montagabend fiel dann nicht nur dem Seehasen der Abschied aus Friedrichshafen schwer. Nein, auch die Besucher hatten so ihre Schwierigkeiten damit, dass ihr Fest nach fünf wunderbaren Tagen schon wieder Geschichte ist. Eine, die allerdings noch lange von großem Erfolg sein dürfte. Und das, egal ob das Wetter so gut mitspielt wie dieses Mal. Es geht schließlich um Zusammensein unter guten Freunden vor traumhafter Kulisse.

Montag, 8. Juli 2013

Ein Fest, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat

Friedrichshafen - Die Zeppelin- und Messestadt Friedrichshafen hat ihrem "berühmtesten Sohn" eine tolle Geburtstagsparty bereitet. Zum 175. Wiegenfest von Graf Ferdinand von Zeppelin waren Tausende Besucher bei strahlendem Sonnenschein auf das Gelände der Deutschen-Zeppelin-Reederei (DZR) geströmt und wurden dabei nicht nur Zeugen eines Weltrekords.

Dieser ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, doch die wohl größte Glückwunschkarte der Welt war bereits gestern Nachmittag um 16 Uhr bis auf den letzten Platz ausgefüllt. 7.000 Gäste hatten auf der dreimal fünf Meter großen Wand unterschrieben, zeigten ihre stolze Anerkennung und Bewunderung für ein einmaliges Lebenswerk in der Luftfahrt mit schwarzem Filzstift.

Bevor die "Häfler" und Menschen aus anderen Städten und Gemeinde in und außerhalb von Europa die Karte erblickten, wurden sie Zeugen beeindruckender Industriegeschichte am "Schwäbischen Meer", die bis heute nicht mit ihren Erfolgen geizt. Warum auch, denn Firmen wie beispielsweise Zeppelin, ZF, Tognum, Cassidian oder MWS können Stolz darauf sein, was sie am Bodensee auf die Beine gestellt haben.

Viele schwelgten in Erinnerungen, diskutierten über Nachkriegswehen und erschwerte Arbeitsbedingungen in der nach dem Zweiten Weltkrieg zu Dreivierteln zerstörten Stadt. Stumme Zeugen der versammelten vier Generationen auf dem Werksgelände rund um den Zeppelin Hangar wurden zwei Luftschiffe (Foto: Thomas Schlichte), die aufgrund des starken Windes zurecht nicht vom Anker gelassen wurden.

Schade für die vielen Gewinner der Flüge, die auf dieses besondere Erlebnis allerdings nicht verzichten müssen - es gibt Nachholtermine. Auch die Ehrengäste um Oberbürgermeister Andreas Brand und die versammelten Vorstände der genannten Betriebe fachsimpelten und diskutierten beim Rundgang in der Halle, was im 19. Jahrhundert bereits möglich gewesen ist. Währenddessen kickten und bastelten die Kinder im eigens aufgebauten Erlebnisparcours, der von 10 bis 20.30 Uhr geöffnet blieb.

Gegen 21.30 Uhr schauten dann die Hamburger Pop-Musiker "Revolverheld" auf der riesigen Bühne vorbei, sie brachten dabei Hits wie "Darf ich bitten", "Spinner", "Halt Dich an mir fest" oder - für die Zugabe - "Freunde bleiben" mit an den See. Diesen hatten die fünf Jungs von der Elbe übrigens am Nachmittag mit dem Katamaran in Richtung Konstanz durchquert - und machten dabei kein Geheimnis aus ihrer Faszination für Land und Leute.

Letztere harrten brav bis 23 Uhr aus, schließlich sollte eine gigantische Lasershow eine tolle Veranstaltung beschließen. Die Lichtblitze in Gelb, Grün, Rot, Blau oder Orange zuckten durch den wolkenlosen Himmel über Allmannsweiler, das eine oder andere (frisch verliebte) Pärchen hielt sich zärtlich zwischen unzähligen gezückten (Handy)Kameras im Arm. Dass das Gelände eine tolle Location für weitere Open Air-Konzerte wäre, fiel nicht nur dem Autor auf. Also, lieber OB Brand, "darf ich bitten"?

Freitag, 5. Juli 2013

Ein "Häfler" erobert die Pfälzer Fußballwelt

Kaiserslautern - Simon Zoller hat einen neuen Verein gefunden. Den 22-jährigen Stürmer aus Friedrichshafen zieht es in die Pfalz. Dort unterschrieb der Fußballprofi, der in Berg aufwuchs und das Fußballspielen in Fischbach und Ailingen lernte, einen Vierjahresvertrag beim 1. FC Kaiserslautern. 


”Es gab mehrere Interessenten, aber der FCK hat sich ja schon seit dem Winter um mich bemüht”, erzählt Zoller, der im vergangenen Jahr für den VfL Osnabrück auf Torejagd ging. 15 Treffer erzielte der Angreifer (Foto: FCK) dabei und führte den Drittligisten, der an der Bremer Brücke zu Hause ist, sogar in die beiden Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden. Am Ende hielten allerdings die Sachsen die Klasse in Liga zwei. 

Warum sich der 1,79 Meter große Offensivmann für den Traditionsklub aus dem Südwesten entschied, beschreibt er wie folgt: „Die Gespräche mit dem Vereinsboss und dem Trainer, der Besuch im Stadion. Da war mir klar: Ich will hier her – und nur hier her.“ Klingt nach echter Überzeugung, festem Willen und großer Leidenschaft. 

Mit diesen Eigenschaften dürfte Zoller, dem sie beim Karlsruher SC den großen Durchbruch nicht zugetraut hatten, beim für seine Emotionalität bestens bekannten Publikum auf dem Betzenberg sehr gut ankommen. Und was erwartet Simon Zoller von sich selbst? „Als junger Spieler kann man in allen Sachen lernen. Man muss in der neuen Liga körperlich, physisch und psychisch bestehen, um seine Leistung auf dem Platz bringen zu können."