Donnerstag, 10. Mai 2012

Schauspielerin träumt von De Vito und den Malediven

Weingarten – "Kleine" Frau ganz groß: ChrisTine Urspruch hat an der Hochschule Ravensburg-Weingarten nicht nur die Bühne, sondern auch die Herzen der Zuhörerschaft im Sturm erobert. Gut gelaunt, wortgewandt und humorvoll plauderte die 41-jährige Schauspielerin aus dem Nähkästchen. Zwischen ihrer Rolle im Münsteraner Tatort als Rechtsmedizinerin Silke „Alberich“ Haller und verschiedenen Bühnenengagements verbringt sie die knappe Zeit am liebsten mit ihrer Familie.


Ihr Mann ist freiberuflich als Regisseur tätig und kümmert sich abwechselnd mit dem Star aus „Sams“ um die Siebenjährige, die langsam begreift, welcher Arbeit ihre Mutter nachgeht. „Fahr‘ ruhig, sonst wird der Film nicht fertig“, würde sie immer sagen und sich dafür über das eine oder andere Mitbringsel der Mama freuen. Die ist gerne unterwegs, erzählt mit Begeisterung und strahlenden Augen von einem Drehtag (Foto: Ute Nagel). „Abends im Hotelzimmer lerne ich meistens meine Texte – und das am besten in der ständigen Bewegung.“

Dann gehe es besser in Fleisch und Blut über, erklärt Urspruch, deren Beruf ebenso fest in ihr verankert ist. Nach dem Abitur begann die gebürtige Rheinländerin mit dem Theater, eine klassische Schauspielausbildung besitzt sie nicht. „Ich habe Seminare und Kurse besucht – und das auch in Boston“, erläutert die Mimin, ohne eben diese dabei zu verziehen. Im Gegenteil, denn ein kleines Lächeln huscht über ihre Lippen, die sie immer wieder zusammenkneift, während sie den Fragen der vier Gesprächspartnerinnen lauscht.

Gerne würde sie im Tatort mal mit Professor Karl-Friedrich Boerne alias Jan Josef Liefers die Rollen tauschen. Der Schauspielkollege lässt in seiner Rolle keine Gelegenheit aus, um seine Filmpartnerin zu foppen oder zu kitzeln – meistens mit Sprüchen, die unter die Gürtellinie gehen. Doch privat sei Liefers ganz anders, schließlich wollte er bei der „Goldenen Kamera“ mal ein Abendessen für Urspruch organisieren – und zwar mit Hollywoodstar Danny de Vito.

„Der ist ja auch nicht besonders groß“, erklärt sie, während das Publikum zu Lachen beginnt. „Also ich meine vom Körper her, denn er ist natürlich ein großartiger Schauspieler.“ Leider hatte es mit dem „Date“ nicht geklappt, auch andere Träume konnte die vielbeschäftigte Frau noch nicht verwirklichen. „Irgendwann möchte ich mal auf die Malediven“, schwärmt sie vom Inselstaat im fernen Indischen Ozean und legt dabei den Kopf leicht verträumt in den Nacken.

Aber nur kurz, schließlich geht ein amüsanter und interessanter Abend nach einigen Fotos und Autogrammen nach fast zwei Stunden auch schon wieder zu Ende. Zurück bleiben faszinierte Zuschauer und ein Organisationsteam um Professor Dr. Jörg Wendorff, das sich über einen gelungenen Auftakt der neuen Veranstaltungsreiche „Die Hochschule im Gespräch mit…“ von ganzem Herzen freut.

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