Donnerstag, 26. Juli 2012

"Freue mich, ein Teil davon zu sein"

Augsburg - Beim gestrigen Testspiel zwischen seinem neuen Klub, dem FC Augsburg, und Bayer 04 Leverkusen (Endstand 2:0) musste er verletzt passen und trat die Reise an den Bodensee gar nicht erst an. Dennoch äußert sich Andreas Ottl (Foto: Fred Schöllhorn) im Gespräch mit Thomas Schlichte klar und deutlich dazu, was er mit dem FCA in dieser Saison erreichen möchte.


Andreas, willkommen zurück in Ihrer bayerischen Heimat. Sind Sie glücklich?

Andreas Ottl: Dankeschön! Aber mein Wechsel nach Augsburg hatte nichts mit Heimweh zu tun, sondern damit, dass ich mit dem FCA in der Bundesliga spielen kann und Teil eines Vereins bin, der in den vergangenen Jahren hervorragendes geleistet hat und den Weg auch weiter gehen möchte. Es ist beeindruckend wie sich die Mannschaft aus der Regionalliga über die zweite Liga hin zur Bundesligamannschaft entwickelt hat und die Strukturen dabei mitentwickelt wurden. Das Stadion und Trainingsgelände ist neu und die Fans unterstützen ihren FCA. Nun freue ich mich ein Teil davon zu sein und darüber bin ich auch glücklich.

Sie haben somit nach dem Abstieg mit der Hertha den sofortigen Wiederaufstieg geschafft. Fühlt sich das gut an?

Ottl: Wenn Sie das so interpretieren möchten. Wie gesagt, ich freue mich, dass ich beim FCA bin und dass ich von Seiten des Trainers auch Vertrauen spüre. Das beispielsweise ist ein gutes Gefühl.

Wie sehr freuen Sie sich schon auf die vielen bayerischen Derbys?

Ottl: Es ist natürlich schön, dass es in dieser Saison viele bayrische Derbys gibt und das sage ich nicht nur wegen den kürzeren Anreisen. Gerade für die Fans haben Derbys aufgrund der regionalen Verbundenheit und Überschneidungen im Bekanntenkreis einen ganz besonderen Reiz. Und für mich kommt auch noch der Aspekt hinzu, dass ich bereits für Bayern und Nürnberg gespielt habe. Ich freue mich auf die Saison und hoffe auf tolle, ausverkaufte Derbys.

Sie spielten als gebürtiger Münchner für die Bayern, den “Glubb” und jetzt in Augsburg. Wann geht’s zum vierten bayerischen Verein nach Fürth?

Ottl: Soweit ich weiß am 17. Spieltag und ich würde es auch den Fürther wünschen, dass sie lange in der Bundesliga bleiben, so dass ich mit dem FCA noch oft nach Fürth fahren kann (gemeint war ein Wechsel).

Sie haben sicherlich die EM verfolgt. Wären Sie gerne mit dabei gewesen?

Ottl: Diese Frage hat sich nach der vergangenen Rückrunde nie für mich gestellt.

Sie galten als einer der Newcomer der Saison 2005/2006. Welche Rolle haben Sie jetzt?

Ottl: Damals war ich zwanzig und habe eigentlich viel mehr Spiele in der Regionalliga bestritten als bei den Profis. Mit Spielern wie Demichelis, Hargreaves, Schweinsteiger, Zé Roberto, Jeremies oder auch Salihamidzic war die Konkurrenz enorm. Mein Tor gegen Kaiserslautern sicherte aber dem FC Bayern vorzeitig die Meisterschaft und deswegen werde ich auch immer mit jener Saison in Verbindung gebracht. Mittlerweile bin ich ein erfahrener Bundesligaprofi mit über 130 Ligaspielen und fast 30 internationalen Einsätzen. Meine Rolle ist jetzt eine andere. Ich möchte als Leistungsträger mit meinen Fähigkeiten und meiner Erfahrung dem Team helfen alles dafür tun, dass wir wieder eine gute Saison spielen und den Klassenerhalt schaffen.

Im Vorjahr erlebten Sie mit der Hertha im Abstiegskampf viele bittere Momente. Warum wird das beim FCA besser?

Ottl: Die bitteren Momente gab es hauptsächlich in der Rückrunde und deshalb denke ich, dass es beim FCA besser wird. Der Verein hat eine klare Vorstellung, setzt auf Kontinuität und hält an seiner Philosophie fest. Das war sehr imponierend in der vergangenen Saison. Der Trainer und die Mannschaft wurden vom Verein und den Fans auch in den schwierigsten Momenten unterstützt. Man sollte nicht vergessen, dass der FCA bis zum 22. Spieltag fast immer auf einem Abstiegsplatz gestanden hat und dennoch wurde weiter an die Mannschaft geglaubt. 

Vielen Dank für das Gespräch, gute Besserung und viel Erfolg!

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