Sonntag, 26. Mai 2013

Für mich war es das beste Endspiel seit vielen Jahren

London - Der FC Bayern München hat sich zur besten Fußball-Vereinsmannschaft Europas gekürt und gewann das Finale der UEFA Champions League gegen Borussia Dortmund mit 2:1 (0:0). Und das nicht unverdient, schließlich legte der FC Bayern insbesondere in der Schlussphase noch einmal einen Zahn zu. Dabei hatte es vor 86.298 Zuschauern im Wembley-Stadion bereits nach einer Verlängerung ausgesehen.


Bis, ja bis Arjen Robben (rechts, Foto: dpa) in der 89. Minute auf Zuspiel von Franck Ribery an den Ball kam, auf engstem Raum Mats Hummels und Neven Subotic aussteigen ließ und das Spielgerät gerade noch so an Roman Weidenfeller im Tor des BVB vorbeistreichelte. Danach jubelte der niederländische Nationalspieler, als hätte er gerade alle wichtigen Pokale auf einmal gewonnen - es fiel eine riesige Last von ihm ab.

Denn es waren seine Bayern, die in den ersten 20 Minuten unkonzentriert auftraten. Es schien, als sei der neue Meister im deutsch-deutschen Duell nicht richtig bei der Sache. Man merkte den "Roten" an, dass sie vor einer möglichen dritten Endspielniederlage in vier Jahren Angst hatten. Wesentlich entschlossener und aggressiver ging da schon das Team aus Dortmund zu Werke, das eine mögliche Führung allerdings verpasste.

Entweder bekam die bayrische Abwehr gerade noch so ein Bein beziehungsweise den Kopf dazwischen, oder Jakub "Kuba" Błaszczykowski und Co. scheiterten mit ihren Versuchen am stets hellwachen Manuel Neuer. Man hätte die Bayern am liebsten mit einer Ohrfeige aufgeweckt, doch darum kümmerten sie sich selbst - und zwar regelwidrig. Ribery traf seinen vielleicht zukünftigen Mannschaftskollegen Robert Lewandowski mit der flachen Hand im Gesicht - für mich eine klare Rote Karte.

Doch der Franzose sollte weitermachen dürfen. Und das auch nach einer ähnlichen Situation in der zweiten Halbzeit, als er mit dem gewohnt giftigen Kevin Großkreutz aneinander geriet (73.). Für beide gab es "Gelb" durch den italienischen Schiedsrichter Nicola Rizzoli. Der sollte bereits fünf Minuten zuvor Gnade vor Recht ergehen lassen, als er Dante nach dessen Kung-Fu-Einlage im 16er nicht mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen schickte. Der hatte Marco Reus beim Klärungsversuch in den Bauch getreten.

Immerhin gab es folgerichtig Elfmeter, den der nervenstarke Ilkay Gündogan sicher verwandelte (68.). Acht Minuten zuvor hatte Mario Mandzukic die Münchner in Führung gebracht, als ihn der spätere Siegtorschütze Robben am Fünfmeterraum nicht übersah. Der Kroate vollendete aus knapp drei Metern (60.). Danach hatte der Favorit das Spiel bis zum Elfer im Griff und legte in der Schlussphase noch eine Schippe drauf. In dieser Phase wirkte die Borussia müde - die Anfangsoffensive hatte (zu) viel Kraft gekostet.

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