München - Der FC Bayern München hat das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Beim 1:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg war jedoch erst in der dritten Halbzeit richtig etwas geboten. Denn bei den Interviews nach Spielende hatte FCB-Kapitän Philipp Lahm sein vorzeitiges Karriereende im Sommer verkündet.
Vergessen war er, der Ärger über den erneut vergleichsweise schwachen und mitunter lustlos wirkenden Auftritt des Titelverteidigers gegen ängstliche Gäste aus Niedersachsen. Dass die Allianz Arena (Foto: TS) bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit 73.500 Zuschauern darüber hinaus nicht ausverkauft war, passte ebenso ins Bild, wie die Massenflucht einiger Besucher ab Minute 80.
Sie alle verpassten zwar noch die eine oder andere Ausgleichschance für die "Wölfe", die wohl eine Verlängerung bedeutet hätte, doch in den Katakomben im Münchner Norden brannte auch so noch lange Licht. Journalisten, Mannschaftskollegen, Ehrengäste und selbst FCB-Präsident Uli Hoeneß wurden von der Entscheidung ihre langjährigen Führungsspielers völlig überrascht.
Lahm hätte sicherlich gerne weitergemacht in "seinem Verein", für den er an diesem Abend sein 501. Pflichtspiel absolviert hatte und - na klar - wie so oft einer der Besten im Aufgebot der "Roten" gewesen war. Doch es sollte anders kommen, weil Teile des Aufsichtsrates dem Spieler Lahm keine Rolle im Vorstand des "Mia san Mia-Imperiums" zugetraut haben - zumindest nicht sofort.
Stattdessen hätte ihn die Führungsriege um Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gerne ein paar Büros weiter als Sportdirektor an der Säbener Straße 51 gesehen. Doch der Weltmeister von 2014 lehnte dankend ab. Eine solche Verweigerungshaltung nahm gegen den VfL auch so mancher Mitspieler des Rechtsverteidigers ein. Den Bayern fiel einfach kaum etwas ein gegen die Gäste.
Der einzige Treffer für den Favoriten durch Douglas Costa war - auch das passte wie die Faust aufs Auge - abgefälscht (17.). Sicherlich hätten Arjen Robben, Thiago, Mats Hummels oder Robert Lewandowski das Ergebnis klarer gestalten können - doch es kam anders. Nun muss der FC Bayern handeln und wird Max Eberl zum 1. Juli an die Isar locken, während Torwart Manuel Neuer die Binde übernimmt.