Mittwoch, 25. November 2020

Ein ganz Großer hat die Showbühne verlassen

Hamburg - Karl Dall ist am 23. November im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in seiner Wahlheimat Hamburg verstorben. Der charismatische Fernsehmoderator, Sänger, Schauspieler und Komiker wird für immer unvergessen bleiben. Zumindest in meinem Fall, weil ich mit dem kauzigen Ostfriesen groß geworden bin. Eine Erinnerung.

1982, als ich in Friedrichshafen am Bodensee am anderen Ende der Bundesrepublik geboren wurde, war Karl Bernhard Dall bereits „dick“ im Geschäft, weil der 1941 geborene Emdener nicht nur vielseitig talentiert, sondern darüber hinaus witzig und nie um einen guten Spruch verlegen gewesen ist. Und das auch, weil ihn sein komödiantisches Talent und die zweifelsohne große musikalische Begabung früh in ganz Deutschland umher reisen ließen.

Stichwort: Ingsterburg und Co. - die etwas älteren Leser dieser Zeilen mögen sich daran erinnern. Ich lernte Karl Dall erst im Kindesalter schätzen und lieben. Also zu einer Zeit, als man - nach dem typischen Baderitual - den Samstagabend mit der Familie vor dem Fernseher verbrachte, um auch bei „Verstehen Sie Spaß?“ mit Kurt und Paola Felix reinzuschauen.

Dort begann - 1983 - der Mann mit der angeborenen Lidmuskelschwäche am rechten Auge seine Laufbahn und gewann früh mein Herz. Und das auch, weil er für mich der eigentlich Star dieser Sendung gewesen ist, weil er es als chaotischer Filmvorführer und Spaßmacher am Telefon darüber hinaus niemals versäumte, auch dem Ehepaar Felix viele Streiche zu spielen.

Ja, das blieb in mir hängen und begeistert mich bis heute, wenn ich an diese unbeschwerte Kindheit mit dem Mann aus Ostfriesland zurückdenke, der selbst vor anderen Showgrößen nicht zurückschreckte und diese mit seinen Sprüchen einnordete - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe mich schon so oft dabei ertappt, wie ich Dalls „Was macht Ihr Friseur im Hauptberuf?“ selbst gesagt habe oder mich eben an die „Wildecker Speckbuben“ erinnere.

Lieber Karl. Danke, dass du meine Kindheit geprägt und mir gezeigt hast, wie schön (einfach) Humor sein kann. Selbst schwere Anschuldigungen einer Journalistin aus der Schweiz, die sich als haltlos erwiesen, hast du mit deiner norddeutschen Art gelassen weggesteckt. Mögest du in Frieden ruhen und nun da oben als „ältester Popper der Stadt“ für Unterhaltung sorgen.

Dienstag, 17. November 2020

„Trilogie“ erhält alles andere als ein verharztes Finale

Düsseldorf - Daniel Duhr hat es wieder getan, vielleicht aber auch schon wieder. Denn der 36-jährige Rheinländer hat nach „Handballhölle Bezirksliga: Siebte Liga - Erste Sahne“ und „Handballhimmel Kreisliga: Abstieg in den Olymp“ seinen modernen Dreikampf in den Niederungen des Amateurhandballs mit „Handballhardcore Kreisklasse: Höhepunkte am Karrieretiefpunkt“ spielend leicht und treffsicher abgerundet. Eine kleine Spielanalyse. 

 
 
Wer diesen Sport selbst (jahrelang) gespielt hat oder in unzähligen Spielzeiten beruflich noch besser verstanden zu haben glaubt - beim Autor dieser Zeilen trifft beides zu - kommt an Daniel Duhr und seinen Büchern eigentlich nicht vorbei. Denn beim Lesen der einzelnen Seiten kommt es einem so vor, als hätte man bestimmte Situationen ganz genau so erlebt.

Oder aber die Sprüche, die mitunter für Bauchschmerzen vor Lachen sorgen, wortwörtlich - also sozusagen „Eins-zu-Eins“ - einst zu hören bekommen oder selbst schon mindestens einmal so gesagt, wenn man mal wieder nicht im Training die Knochen hinhalten konnte. Ja, es sind die kleinen Anekdoten, die diese Bücher des „Seepferdchenträgers“ aus Velbert so lesenswert machen. Beispiel: „Wenn der Kreisläufer eine Blume wäre, wäre er ein Baum“!

Ja, so oder so ist das - und zwar sowohl in der „Handballhölle“, als auch im „Handballhimmel“ und erst recht im neuesten Werk aus der Feder des Redakteurs der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf. Es trägt den Titel „Handballhardcore Kreisklasse: Höhepunkte am Karrieretiefpunkt“ und lässt alleine schon an Oliver Roggisch’s Vorwort erkennen, wie hoch auch der Wiedererkennungswert im dritten Buch dieser Reihe sein wird.

Es wird von Verletzungen berichtet, bei denen nur noch der - ich sage mal - brachiale Medikamentenmissbrauch in Form von „IBU 800“ hilft oder das gute alte Panzertape. Und: Da gibt es den Abteilungsleiter, der sozusagen einen 450-Euro-Job im Verein macht, obwohl er für eben diesen gar kein Geld bekommt. Ja, wer kennt es nicht. Fazit: Wer den Handball liebt, wird - nach den sehr gelungenen ersten beiden Teilen - auch dieses neue Werk lieben.

Weitere Infos zum Autor und den Büchern gibt's online unter handballhoelle.de