München - Der Traum vom erneuten Triple ist für den FC Bayern München geplatzt - und das völlig zurecht. Denn dieser harm- und zahnlose Auftritt in der heimischen Allianz Arena reichte nicht, um sich erneut die europäische Fußballkrone aufsetzen zu können. Am Ende zog Real Madrid durch einen verdienten 4:0-Kantersieg ins Finale von Lissabon ein.
Und die Bayern? Die haben eine richtige "Watschn" kassiert, wirkten hilflos und überfordert - Spieler wie Mario Mandzukic, Toni Kroos oder Franck Ribery fanden einfach nicht statt. Man kann und darf gegen die "Königlichen" aus der spanischen Hauptstadt verlieren - erst recht in einem Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions League. Aber so?
Selten hatte man einen FC Bayern (Foto: dpa) in der jüngeren Vergangenheit so erlebt. Fahrig, unkonzentriert, nervös - und nur hinter dem Rücken des Schiedsrichters oder im Rudel aggressiv und bissig. Zu bissig, wie vor allem das Beispiel Ribery zeigt. Der Franzose hätte nach einer Backpfeife mit "Rot" vom Platz müssen, auch Torjäger Mandzukic bewegte sich stets am Rande der Legalität oder auch darüber.
Während Akteure wie Jerome Boateng und Toni Kroos gemütlich über den Platz joggten, machte die "Abteilung Attacke" der Madrilenen ernst. Dabei hielten sich - gut für Bayern (!) - Karim Benzema und Gareth Bale über weite Strecken der einseitigen Begegnung zurück. Die Tore machte in Person von Sergio Ramos zunächst ausgerechnet ein Innenverteidiger.
Und Weltfußballer Ronaldo wusste sich - angestachelt von einem bösen Foul durch Dante - mit zunehmender Spieldauer zu steigern. Dass auch er unter dem Strich doppelt traf, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Und das auch, weil es seine Tore 15 und 16 im laufenden Wettbewerb waren - und das in gerade Mal zehn Partien. Ich bin gespannt, was sich die "Roten" nach dieser Demontage einfallen lasssen. Schließlich gibt's doch noch ein Endspiel - und zwar im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (17. Mai, Olympiastadion Berlin).