Hard - Zu einem besonderen Jubiläum haben die Harder Stadtverwaltung und der örtliche Geschichtsverein eingeladen. Zur Eröffnung der Fotoausstellung "25 Jahre Hohentwiel" begrüßten sie Kapitän a.D. Reinhard E. Kloser im Rathaus der österreichischen Kleinstadt.
Dieser berichtete anhand eines etwa einstündigen Diavortrages mit seltenen Archivfotos und sehenswerten Originalaufnahmen über die Anfänge des 1913 erbauten Dampfschiffes, das seit 1990 wieder auf dem Schwäbischen Meer im Personenbeförderungsverkehr unterwegs ist.
Doch bis es wieder soweit war, vergingen für Initiator Kloser und seine vielen Helfer über fünf arbeitsintensive Jahre im Pendelverkehr zwischen Bregenz, Fußach und Hard. Denn das stolze Wassergefährt war in die Jahre gekommen, wurde 1963 stillgelegt und rottete als Restaurant bis 1984 vor sich hin.
Bis, ja bis der Referent (Foto: TS) Freunde und Gönner gewann, die mit ihm an der Wiederinstandsetzung des württembergischen Schaufelraddampfers arbeiten wollten. 12,5 Millionen Mark hätte dieses Projekt Ende der 1980er Jahre gekostet - mit Hilfe von insgesamt 186 Firmen, die die Arbeiten am Schiff teilweise auf ihre Auszubildenden verteilten, wurden die laufenden Kosten gesenkt.
4,5 Millionen Mark waren es, die noch aufzubringen waren. "Der da, der ist meschugge", hätten die Leute gesagt und mit dem Finger auf ihn gezeigt, wenn Kapitän Kloser zu dieser Zeit mit dem Fahrrad durch den Ort gefahren wäre. Neben Lindaus Landrat Klaus Henninger zählten Klosers Ehefrau und dessen drei Töchter zu seinen größten Fans und Fürsprechern. "Wir haben Kritiker verloren und Freunde gewonnen!"
Jeden Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr habe er sich mit Henninger über das weitere Vorgehen bei der mühevollen Restaurierung ausgetauscht, die über die Monate hinweg immer mehr Zuspruch gewann. Am 28. Dezember 1989 wurde die Maschine erstmals angelassen, am 7. Februar 1990 lief die Hohentwiel, deren württembergische Wappen auf den Radkästen je 1,5 Tonnen wiegen, erstmals aus.
Am 17. Mai 1990 beförderte das knapp 57 Meter lange Schiff erneut Passagiere, für die Beflaggung zeigten sich die Kloser-Frauen verantwortlich. "Seit der Jungfernfahrt habe er in jedem Jahr 3,5 graue Haare dazu bekommen", witzelte Kapitän Kloser und ergänzte: "Die Hohentwiel gehört zu Hard, sie ist Anteil der Gemeinde.
Ich wünsche der jetzigen Crew allzeit gute Fahrt und eine glückliche Heimkehr." Auf mindestens weitere 25 Jahre!