Mittwoch, 27. Februar 2013

Hoeneß spricht über Klinsmann und neue Medien

Friedrichshafen - Obwohl sein "Baby" zu Hause in München den 113. Geburtstag feierte, ist Uli Hoeneß tagsüber am Bodensee zu Gast gewesen. An der Zeppelin Universität plauderte der Präsident des FC Bayern München über Klinsmann, Erfolgsstrategien und neue Medien. Rechtzeitig zum Anpfiff des DFB-Pokalknüllers seiner Bayern gegen Borussia Dortmund war er auf seinem Platz in der Allianz Arena.


Zuvor hatte sich der 61-jährige Wurstfabrikant und Geschäftsmann (Foto: ZU) im Rahmen der "ZUtaten - Workshop und Karrieretage in der Zeppelin Universität" viel Zeit für seine Gäste im voll besetzen Foyer am Seemooser Horn genommen. Mit strengem Blick und der linken Hand untermalte der gebürtige Schwabe aus Ulm seine Thesen, fühlte sich in der Sitzgruppe richtig "dahoam". Und das nicht nur, weil viele Studierende in Tracht kamen und das Organisationsteam die Tischdecken und Dekoration in bayerischen Farben gestaltet hatten.

"Ein toller Verkäufer seiner Person und ein guter Kommunikator, aber kein Trainer", urteilte Hoeneß über seinen ehemaligen Angestellten Jürgen Klinsmann. "Wir haben uns von dem Hype bei der WM 2006 blenden lassen", führte er weiter aus und gab sozusagen ganz offen einen Fehler in seiner Transferpolitik zu. Nach zehn Monaten war die Ära Klinsmann (1. Juli 2008 bis 27. April 2009) an der Säbener Straße auch schon wieder vorbei. Das kann und wird bei ihm nicht passieren, seit 1970 ist er in verschiedenen Funktionen bei "seinen Bayern" tätig.

Gut, in der Saison 1978/79 spielte er für ein Jahr im Frankenland beim 1. FC Nürnberg, baute sich dort mit einem Geschäftspartner eine Wurstfabrik auf, die heute von seinem Sohn Florian geleitet wird. Es gebe und gibt noch so viel zu erzählen über den Mann, der 1982 als Einziger einen Flugzeugabsturz überlebte. Aber: Die Zeit drängte, es gilt, die Machtverhältnisse im deutschen Fußball wieder zurechtzurücken. Und das mit Hilfe eines ZU-Studenten, denn Rupert von Bülow wurde für seine freche Bitte nach einer Karte belohnt.

"Ich habe keine dabei. Aber Du kannst gerne mit mir nachher nach München mitkommen", sagte der Bayern-Präsident und erntete immer wieder begeisterten Applaus. Und das, obwohl der Weltmeister von 1974 dem einen oder anderen jungen Zuhörer mit seiner Kritik an neuen Medien im übertragenen Sinne vors Schienbein getreten haben dürfte. "Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht kaputt machen lassen von Handys, SMS und E-Mails", appellierte er. Er hatte wohl im Augenwinkel gesehen, dass so mancher in schönster Regelmäßigkeit hektisch tippte und scrollte.

Samstag, 23. Februar 2013

Wetten, dass die Show wieder an den See kommt

Friedrichshafen - Die ZDF-Unterhaltungsshow „Wetten, dass..?“ fühlt sich im Dreiländereck am Bodensee einfach wohl. Trotz einiger technischer Pannen und teils peinlichen Versprecher ihres Moderators Markus Lanz ist die Sendung mit den spannenden Wetten und berühmten Gästen in Friedrichshafen wieder sehenswert über die Bühne gegangen – und das bereits zum vierten Mal.


Musikalisch umrahmt von Bruno Mars, Justin Timberlake und Heino (Foto: ZDF) versammelten sich Schauspielerin Simone Thomalla, Tatort-Kommissar Axel Prahl, Comedian Michael Mittermeier und die beiden Sportlegenden Hermann Maier sowie Oliver Kahn auf der großen Couch – auf der natürlich auch Lanz und seine Assistentin „Cindy aus Marzahn“ Platz nahmen. Zunächst gesellten sich auch Drag-Queen Olivia Jones und Dschungelkönig Joey Heindle hinzu. Diese beiden sollten später noch einen ganz speziellen Auftritt haben.

Teilweise aus den Sitzen rissen einen an diesem Abend auch die Wetten, besonders die Fußballwette aus dem Bus und die "Bierflaschen öffnen"-Wette mit einem BMX-Rad wussten zu begeistern. Dass am Ende diese beiden Beiträge den Wettkönig unter sich ausmachten, war verständlicherweise kein Zufall. Im Gegenteil, denn besonders der Schwarzwälder Daniel Rall rührte zu Tränen, er selbst musste hinterher heulen. Erst im Juni des vergangenen Jahres hatte der Zimmermann seinen Vater verloren, mit dem er sich diese Wette ausgedacht hatte.

Mit den Tränen wird auch Markus Lanz kämpfen müssen, wenn er einen Tag nach der vierten Ausgabe aus der Zeppelin- und Messestadt morgen Mittag in den See springen muss. Der Südtiroler will die erste Etappe auf dem Weg zur nächsten Ausgabe in Wien schwimmend zurücklegen. Wetten, dass ihm das schwer fallen wird? Dennoch war es ein unterhaltsamer Abend in der Rothaus Halle. „Ich bedanke mich bei Friedrichshafen für einen wunderbaren, schönen Abend“, sagte der Moderator. Wir „Häfler“ bedanken uns und freuen uns schon auf das nächste Gastspiel im kommenden Jahr.

Zurück zu Olivia Jones und Joey Heindle, die zusammen mit Heino zum Abschluss gesanglich die Bühne rockten. Der 74-jährige Künstler – dessen Markenzeichen das blonde Haar und die schwarze Brille sind – intonierte „Junge“ und konnte sich über einen Chor von 100 (Wahl)Häflern freuen, die sich im Rahmen der Stadtwette als Frauen im Heino-Stil verkleideten und nach Herzenslust mitsangen. Wette gewonnen, Lanz muss baden und Kahn schmiss sich zuvor ins rosafarbene Sakko.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Ein schöner Sieg mit vielen Höhen und wenigen Tiefen

London - Einen Auftakt nach Maß hat der FC Bayern München in die K.O.-Phase der UEFA Champions League gefeiert. Vor 59.974 Zuschauern im ausverkauften Londoner Emirates Stadium schlug der deutsche Rekordmeister den FC Arsenal im Achtelfinal-Hinspiel verdient mit 3:1 (2:0). Lediglich nach dem Anschlusstreffer durch Lukas Podolski nach knapp einer Stunde schwächelten die Bayern etwas.


Und das auch, weil sich der FC Bayern nach der dominanten ersten Hälfte und einer deutlichen 2:0-Führung nach etwas mehr als 20 Minuten - wie schon in der Vergangenheit in der europäischen Königsklasse öfter erlebt - wohl etwas zu sicher fühlte und die "Gunnars" als mental am Boden angesehen hatte. Dabei war es ausgerechnet FCB-Keeper Manuel Neuer, der sich nach einer Ecke einen gedanklichen Aussetzer leistete.

Ob es diesen Eckball - der angeblich keiner war - nach gespielten 55 Minuten hätte geben müssen, das sei einmal dahin gestellt. Fakt ist nur, dass der deutsche Nationaltorwart diesen Ball haben und nicht übermotiviert aus seinem Kasten eilen musste. Das verwirrte seinen Mitspieler David Alaba - der ohnehin einen gebrauchten Tag erwischte - und Bastian Schweinsteiger derart, dass sie sie Podolski gewähren ließen.

Plötzlich wurde aus dem souveränen Vorsprung ein knapper Rückstand und die Gäste von der Isar gerieten an der Themse in Seenot. Dass sie sich nach 73 Minuten wieder fingen, haben sie der Einwechslung von Luiz Gustavo zu verdanken, der den Bayern etwas mehr Stabilität in der Defensive gab. Gustavo kam für Toni Kroos in die Partie, der sein Team mit einem sehenswerten Volley-Aufsetzer zeitig  in Führung brachte (7.).


Kurz vor seiner Auswechslung stolperte Stürmer Mario Mandžukić das Spielgerät irgendwie mit der Hacke ins Tor (77.)  und wurde kurz darauf durch Mario Gomez ersetzt. Mann des Tages war der sehr lauffreudige Flügelspieler Thomas Müller (Foto: dpa) auf der rechten Außenbahn, der in Arjen Robben - nach 63 Minuten für den blassen Franck Ribéry gekommen - immer wieder die Seiten tauschte. Einziger Wermutstropfen ist die dritte "Gelbe" für Schweinsteiger, der für das Rückspiel am 13. März in der Allianz Arena gesperrt ist.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Das Spiel der großen Namen endet Remis

Madrid - Die erwartet hart umkämpfte Partie in der UEFA Champions League haben sich die "Königlichen" von Real Madrid CF und das englische Top-Team Manchester United FC geliefert. Am Ende trennten sich die beiden Mitfavoriten auf den Titelgewinn 1:1-Unentschieden. Und das, obwohl die Gastgeber in der Schlussphase noch einmal mächtig Druck machten und teils klarste Chancen vergaben.


Vor 74.000 Zuschauern im ausverkauften Estadio Santiago Bernabeu lieferten sich beide Kontrahenten im Achtelfinal-Hinspiel der europäischen Königsklasse eine Begegnung auf Augenhöhe. Dass ausgerechnet der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo (Foto: dpa), der von 2004 bis 2009 für die "Red Devils" kickte, mit seinem sehenswerten Kopfballtor in der 30. Minute für den späteren Endstand sorgte, passte ins Bild.

Denn, jedes Mal, wenn Ronaldo in Strafraumnähe an den Ball kam, brannte es in der Abwehr von United lichterloh. Weder der Kumpel des Torjägers, Rio Ferdinand, noch seine Nebenleute - Jonny Evans, Rafael da Silva oder Patrice Evra - konnten den Torjäger stoppen. Zudem spielte insbesondere in der zweiten Halbzeit Sami Khedira für die Hausherren groß auf, auch sein Nationalmannschaftskollege Mesut Özil blieb ein ständiger Gefahrenherd in der Elf von Trainer Jose Mourinho.

Dabei gingen zunächst die Mannen von "Sir" Alex Ferguson in Führung, als der englische Auswahlspieler Danny Welbeck eine Unachtsamkeit in der spanischen Defensive zu nutzen wusste (20.). Doch der Rekordsieger der europäischen Königsklasse antwortete und hatte in der Schlussphase sogar den Siegtreffer auf dem Schuh. "Wir werden nach Manchester kommen, um dort zu gewinnen. Es ist noch alles drin. Wir sind gut genug, um auch in Old Trafford Tore zu schießen", betonte Ronaldo. Das ist mal eine Ansage!

Mittwoch, 6. Februar 2013

Zwei, die so richtig stolz auf Ihre Heimat sind

Konstanz - "Wenn ich den See seh', (brauch' ich kein Meer mehr"). Das ist spätestens ab Freitag mehr als nur ein Spruch über den malerischen Bodensee. Nein, es ist sogar der Refrain eines Liedes mit dem gleichnamigen Titel, das Reiner Jäckle und Alex Tylla als "Das Bodenseelied" eingesungen haben. 


Die beiden Männer aus Konstanz und Salem haben darin als "Die Jungs vom Bodensee" ihre ganz persönliche Art der Heimatliebe bekundet. Dass sie das auch noch in der originalen Tracht des Deutsch-Schweizerischen Oktoberfestes tun, passt richtig gut ins Bild. Schließlich liegt der Bodensee mitten im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ob es die beiden Musiker (Foto: Telamo) mit ihrem Hit bis über die Landesgrenzen dieser drei Nationen hinaus schaffen, das bleibt fürs Erste abzuwarten. Doch: Erste Presseberichte, Radioauftritte und TV-Termine gibt es bereits - am Sonntag sind Reiner Jäckle (links) und Kumpel Alex Tylla ab 16 Uhr im SWR-Fernsehen beim "Närrischen Ohrwurm" zu sehen und zu hören.

"Wir haben uns über den Beruf kennengelernt", erklärt Jäckle. "Alex hat dieses Projekt initiiert und suchte jemanden, der mit ihm singt." Da musste der studierte Journalist, der hin und wieder zu Recherchezwecken mutige und waghalsige Dinge ausprobiert, nicht lange überlegen und machte mit. Die Chemie untereinander habe einfach gestimmt, betont er.

Bereits heute haben der Redakteur und der Web-Designer ihre erste CD - sie haben bereits einen Plattenvertrag bei Telamo in der Tasche - geliefert bekommen, mit strahlenden Augen nahmen beide ihre Post entgegen. Es könnte gut sein, dass die beiden Freunde ihre Plätze am Schreibtisch bald öfter gegen die "Krachlederne" und das karierte Hemd tauschen müssen.

Einen erstes Vorgeschmack gibt's bereits hier: http://vimeo.com/58773509