Taldorf - Bei der 5. Auflage des “Goscha Marie Mofa-Cups” haben sich die Hobbyrennfahrer auf ihren frisierten Zweirädern über zwei Stunden Fahrtzeit packende Duelle geliefert. Auch ein waschechter Olympiasieger mischte im 45 Teams starken Teilnehmerfeld mit großem Einsatz mit: Radstar Jan Ullrich (Foto: Aron Willers) ging für “Race-4-Kids” zusammen mit Peter Rubatto an den Start. Am Ende triumphierten “Power for the Bauer” bereits zum vierten Mal in Serie.
Alles begann bei einer Flasche Wein. Peter Rubatto fragte Jan Ullrich - Tour de France-Sieger 1997, Weltmeister und Olympiasieger mit dem Rennrad - ob er sich eine Teilnahme an der 5. Auflage des schon jetzt legendären “Goscha Marie Mofa-Cups” in Taldorf im Landkreis Ravensburg vorstellen könne. Der Wahlschweizer zögerte nicht lange und sparte rund um die Rennstrecke nicht mit Komplimenten. “Es ist sehr beeindruckend. Alles ist organisiert, es ist eine Gaudi”, fasste der Radstar das eben Erlebte hinterher zusammen. Dass sich er und Rubatto auf ihrem Gefährt mit der Nummer “99" “nur” mit einem Platz im Mittelfeld der 45 teilnehmenden Teams begnügen mussten, störte den Zweiradspezialisten wenig. Im Gegenteil, Ullrich hinterließ auf dem anspruchsvollen Parcours einen guten Eindruck, ließ unter dem Helm das verbissene Gesicht erkennen, das man sonst nur bei den schwersten Bergetappen in den französischen Alpen oder den spanischen Pyrenäen von ihm kannte.
Spanisch kam den ein oder anderen Mofa-Rennsportexperten bestimmt die Leistung der “Schlammschlucker” aus Eschenbach vor. Die Mannschaft feierte auf der kurvigen Berg- und Talbahn ein sensationelles Debüt, belegte einen sagenhaften zweiten Platz. Schlamm geschluckt hatten sie also kaum und die lange Anfahrt aus der Nähe von Bayreuth hatte sich bei trockenen und sonnigen Bedingungen am Ende ausgezahlt. Die schnellste Mannschaft stellte bereits zum vierten Mal in Serie “Power for the Bauer” aus Friedrichshafen, die der Konkurrenz wieder einmal nur den Auspuff zeigten. Dabei hatte der Titelverteidiger nicht den besten Start gehabt, musste sich erst in der Schlussphase ganz nach vorne kämpfen. Doch es reichte, sehr zur Freude der zahlreich versammelten Zuschauer.
Und während Jan Ullrich für den ein oder anderen Plausch, viele Autogramme und noch mehr Fotos Zeit hatte, ließen es die drei Erstplatzierten richtig krachen und brannten ein paar Burnouts auf die Bühne mitten im Festzelt. Es soll ja von 20 bis 22 Uhr während des Hauptrennens eine richtig dichte Zweitakt-Wolke über Taldorf gehangen haben. Die Übersicht haben die Piloten aber nicht verloren und gestunken haben wird der einzigartige Event auch niemandem. Nicht nur deshalb, kann die 6. Auflage am 11. August 2012 kommen - wahrscheinlich mit Ullrich.