Samstag, 27. August 2011

Ex-Radstar Jan Ullrich ist “beeindruckt”


Taldorf - Bei der 5. Auflage des “Goscha Marie Mofa-Cups” haben sich die Hobbyrennfahrer auf ihren frisierten Zweirädern über zwei Stunden Fahrtzeit packende Duelle geliefert. Auch ein waschechter Olympiasieger mischte im 45 Teams starken Teilnehmerfeld mit großem Einsatz mit: Radstar Jan Ullrich (Foto: Aron Willers) ging für “Race-4-Kids” zusammen mit Peter Rubatto an den Start. Am Ende triumphierten “Power for the Bauer” bereits zum vierten Mal in Serie.

Alles begann bei einer Flasche Wein. Peter Rubatto fragte Jan Ullrich - Tour de France-Sieger 1997, Weltmeister und Olympiasieger mit dem Rennrad - ob er sich eine Teilnahme an der 5. Auflage des schon jetzt legendären “Goscha Marie Mofa-Cups” in Taldorf im Landkreis Ravensburg vorstellen könne. Der Wahlschweizer zögerte nicht lange und sparte rund um die Rennstrecke nicht mit Komplimenten. “Es ist sehr beeindruckend. Alles ist organisiert, es ist eine Gaudi”, fasste der Radstar das eben Erlebte hinterher zusammen. Dass sich er und Rubatto auf ihrem Gefährt mit der Nummer “99" “nur” mit einem Platz im Mittelfeld der 45 teilnehmenden Teams begnügen mussten, störte den Zweiradspezialisten wenig. Im Gegenteil, Ullrich hinterließ auf dem anspruchsvollen Parcours einen guten Eindruck, ließ unter dem Helm das verbissene Gesicht erkennen, das man sonst nur bei den schwersten Bergetappen in den französischen Alpen oder den spanischen Pyrenäen von ihm kannte. 

Spanisch kam den ein oder anderen Mofa-Rennsportexperten bestimmt die Leistung der “Schlammschlucker” aus Eschenbach vor. Die Mannschaft feierte auf der kurvigen Berg- und Talbahn ein sensationelles Debüt, belegte einen sagenhaften zweiten Platz. Schlamm geschluckt hatten sie also kaum und die lange Anfahrt aus der Nähe von Bayreuth hatte sich bei trockenen und sonnigen Bedingungen am Ende ausgezahlt. Die schnellste Mannschaft stellte bereits zum vierten Mal in Serie “Power for the Bauer” aus Friedrichshafen, die der Konkurrenz wieder einmal nur den Auspuff zeigten. Dabei hatte der Titelverteidiger nicht den besten Start gehabt, musste sich erst in der Schlussphase ganz nach vorne kämpfen. Doch es reichte, sehr zur Freude der zahlreich versammelten Zuschauer. 

Und während Jan Ullrich für den ein oder anderen Plausch, viele Autogramme und noch mehr Fotos Zeit hatte, ließen es die drei Erstplatzierten richtig krachen und brannten ein paar Burnouts auf die Bühne mitten im Festzelt. Es soll ja von 20 bis 22 Uhr während des Hauptrennens eine richtig dichte Zweitakt-Wolke über Taldorf gehangen haben. Die Übersicht haben die Piloten aber nicht verloren und gestunken haben wird der einzigartige Event auch niemandem. Nicht nur deshalb, kann die 6. Auflage am 11. August 2012 kommen - wahrscheinlich mit Ullrich.

Freitag, 26. August 2011

Bei der Formula Student Germany geht’s zur Sache

Hockenheim - Sechs Tage, 100 Teams, über 2700 Studierende aus 25 Nationen weltweit. Das sind nur wenige Zahlen, die für die bisher größte Auflage der „Formula Student Germany (FSG)“ stehen. Seit 1991 messen sich ambitionierte Rennsportler im Rahmen eines Studienprojektes an Hochschulen um das beste Fahrzeug, den besten Motor oder die schnellste Runde. Seit drei Jahren ist auch das „Formula Student Team Weingarten“ der Hochschule Ravensburg-Weingarten mit dabei – und das mit ordentlichen Ergebnissen.

In diesem Jahr landeten die Hobbytüftler – die überwiegend Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik studieren – mit ihrem „Stinger 11“ auf der nordbadischen Traditionsstrecke als 42. im Mittelfeld der schlussendlich 78 zugelassenen Hochschul-Teams mit Benzin im Blut. Die Nase vorne bei den Verbrennern hatte wieder einmal der Nachbar, die DHBW Ravensburg. Bei den 30 Elektroautos brachten die Niederländer der TU Delft das beste Gesamtpaket auf das Gelände des Hockenheimrings mit.

Begleitet wurden die Studierenden dabei von Professor Dr. Ralf Stetter, der sein Fachgebiet an der Hochschule in der Konstruktion und Entwicklung in der Kraftfahrzeugtechnik hat. Während das Team aus Weingarten alle Zulassungsvoraussetzungen mühelos schaffte, blieben einige Hochschulen auf der Strecke. Pech hatte beispielsweise auch die südbadische Abordnung aus Konstanz, an deren Fahrzeug die Airbox kaputt ging.

Zwischen den einzelnen Wettbewerben wurde hektisch getüftelt, gebastelt und geschraubt – die Zeiten der Konkurrenz am Notebook dabei immer im Blick. Kaum ein Auge zugemacht haben dürften in den Zelten auf dem Campingplatz nicht nur die Teamchefs Benjamin Haller, Michael Schätzle, Jan König, Steffen Steiner und Dominik Völker, die mit insgesamt 30 Mann am Wettbewerb teilnahmen. Schließlich galt es, alles erdenklich Mögliche aus dem dunkelblauen Fahrzeug mit der Startnummer 66 heraus zu kitzeln.

Doch beim „Autocross“ stotterte beim „Stinger 11“ im dritten Lauf der Motor, so dass eine Teilnahme am vierten Durchgang gar nicht mehr möglich war. „Wir haben in einer Nachtschicht versucht, das Problem zu beheben“, sagte Antriebsspezialist David Pietsch. „Am Morgen hatten wir nach einem kurzen Test ein gutes Gefühl. Aber im ‚Endurance‘ ging der Motor nach vier von 28 Runden plötzlich aus und wollte einfach nicht mehr anspringen.“

Doch bei aller Rivalität der einzelnen Teams, fiel das gute Verhältnis untereinander besonders auf. „Man hilft sich gegenseitig mit Werkzeug“, erklärt Maschinenbau-Student Pietsch. „Es kommt immer mal vor, dass man etwas vergessen hat.“ Vergessen werden die Studierenden aus Weingarten diesen Event mit Sicherheit nicht, auch wenn sie im Endklassement gerne ein paar Plätze weiter vorne gelandet wären. Vielleicht ja dann im nächsten Jahr.

Donnerstag, 25. August 2011

Kampfgeist: TuS Nettelstedt-Lübbecke dreht Testspiel

Steißlingen - Die 56. Minute im Steißlinger Sportpark Mindlestal. Es läuft das Handball-Testspiel zwischen dem TuS Nettelstedt-Lübbecke und den Kadetten aus dem schweizerischen Schaffhausen. Soeben hat Frank Loke für den deutschen Bundesligisten den Ausgleich zum 22:22-Zwischenstand erzielt. Während auf der Bank der Ostwestfalen kollektiver Jubel ausbricht und ein echter Weltmeister - gemeint ist TuS-Coach Markus Baur - vor 1500 begeisterten Zuschauern zufrieden Applaus spendet, bricht auf der Bank der Kadetten ungläubige Verzweiflung aus.


Warum? Ganz einfach deshalb, weil die Mannschaft von Trainer  Petr Hrachovec die muntere Begegnung bis in die Schlussphase eigentlich im Griff hat (Foto: Aron Willers). Beide Teams liefern sich lediglich in der Anfangsphase ein Duell auf Augenhöhe. Bis, ja bis Mitte des ersten Durchgangs der Champions-League-Teilnehmer aus dem von Steißlingen nur 30 Kilometer entfernten Schaffhausen der Partie seinen Stempel aufdrückt. Taktisch kluge Spielzüge, sehenswerte Anspiele an den Kreis sowie Treffer von Außen - die Kadetten um ihren prächtig aufgelegten Keeper Arunas Vaskevicius setzen sich zur Pause auf 12:8 ab. Und das auch, weil sich die Deutschen gegen defensiv gut aufgestellte Schweizer bei den Auslösehandlungen zu viele Ballverluste erlauben. Ein ähnliches Bild erleben die Handballfans zu Beginn des zweiten Abschnitts, als nur die gut ein Dutzend mitgereisten Anhänger der Kadetten jubeln dürfen. In der 40. Minute liegen die Eidgenossen mit 18:12 vorne und Nettelstedt droht ein Debakel. Markus Baur geht in dieser Phase die Seitenlinie auf und ab, die grüne Karte für eine mögliche Auszeit immer in der Hand. Doch nehmen muss der Kapitän der DHB-Weltmeister von 2007 sie nicht - im Gegenteil. Sein Team wacht plötzlich auf, kann sich auf Schlussmann  Dario Quenstedt verlassen, der an fast jeden Ball noch irgendwie seine Hände und sonstige Körperteile bekommt. Vorne verwandeln vor allem Tomasz Tluczynski, Malte Schroeder und bereits erwähnter Frank Loke sicher - der Vorjahreszwölfte verkürzt auf 20:22. Als Tluczynski in der 57. Minute zur 23:22-Führung verwandelt, zieht Hrachovec entnervt die grüne Karte. 

In der hektischen Schlussphase ist der Turn- und Sportbund etwas cleverer und sorgt - nachdem Bauer Sekunden vor dem Abpfiff eine Auszeit nimmt - durch Drago Vukovic für die Entscheidung zum 24:22-Endstand. “Testspiele sind dazu da, um Dinge auszuprobieren”, kommentierte Markus Baur unweit seiner Heimat nüchtern. Stimmt, aber bis zum Liga-Auftakt am 3. September 2011 gegen den Meister HSV Hamburg sollte und muss sich der TuS Nettelstedt-Lübbecke mächtig steigern.

Dienstag, 23. August 2011

SCC Berlin stellt neuen Zuschauerrekord auf

Berlin - Es ist 22.15 Uhr als Mark Lebedew, Trainer der Volleyballer des SCC Berlin, in der Berliner Max-Schmeling-Halle noch immer Rede und Antwort stehen muss. Soeben hatte seine Mannschaft den VfB Friedrichshafen mit 3:1 geschlagen und ließ im Saisonendspurt gegen den amtierenden Deutschen Meister die Muskeln spielen. Besonders der Kubaner Salvatore Hidalgo und Aleksandar Spirovski wuchsen gegen das Team von Stelian Moculescu über sich hinaus und rissen ihre Nebenleute mit. 
Angefeuert von einer prächtigen Kulisse - 8045 Zuschauer bedeuteten Bundesliga-Rekord - zeigten Kapitän Jaroslav Skach sehr guten Volleyball mit sehenswerten Aktionen, die der Platzhirsch vom Bodensee nur im dritten Durchgang sehenswert toppte. In dieser Phase spielte der Spitzenreiter wie aus einem Guss, zeigte sich in Angriff und Feldabwehr besser sortiert, als noch in den beiden Durchgängen eins und zwei. Da beherrschten die Hausherren ihr Handwerk besser, ließen sich vom Publikum und der einmaligen Stimmung anstecken. Hidalgo, Spirovski und Co. wuchsen über sich hinaus, brachten die Abwehr des Titelträgers des Öfteren in arge Bedrängnis. Im vierten Satz boten sich beide Teams eine Partie auf Augenhöhe, die bis zum 20:20-Endstand offen blieb. In dieser Phase stellte der SCC am Netz seine eigene Art der “Berliner Mauer” auf und profitierte zudem von Aufschlagfehlern ihrer Gäste. 
“Was hier los gewesen ist, war einfach nur der Hammer”, zeigte sich VfB-Libero Thilo Späth sichtlich beeindruckt von der unglaublichen Stimmung der Tribünengäste. “Jetzt müssen wir eben gegen Bühl gewinnen, um als Erster in die Play Offs zu gehen.” Am Ende der Meisterschaftsrunde “Erster” zu sein, davon träumen auch die Schmetterkünstler aus der Bundeshauptstadt. “Wir haben die besten Fans in ganz Europa”, lobte Skach seine Anhänger. “Jetzt wollen wir auch am Saisonende ganz oben stehen.” Ob der VfB da so einfach mitspielt?

Montag, 22. August 2011

Der King of Rock’n’Roll lebt und lässt das Estrel beben

Berlin - Elvis Presley lebt nicht mehr, hat seine Fans und Anhänger längst verlassen. Stimmt, richtig - doch der King of Rock’n’Roll feiert derzeit im Estrel Convention Center in Berlin eine bisher in Deutschland einzigartige Wiedergeburt. Zusammen mit Musikgrößen wie Tina Turner, Tom Jones (“Sex Bomb”), den Blues Brothers, Abba, Marilyn Monroe, Dusty Springfield (“Son of a preacher man”) oder Jazztrompeter, Sänger und Entertainer Louis Armstrong lässt er die Bühne wackeln, lässt das Publikum zusammen mit einem Begleit-Ensemble aus E-Gitarre, Schlagzeug, Bass und Keyboard in alten Erinnerungen und Lieblingsliedern schwelgen.

Zwei Stunden Power, Kraft und Ausdruck bieten die Doppelgänger, die ihren Originalen in nichts nahezustehen scheinen. Manch einer tuschelt “die sind besser als die Echten”, andere spenden jubelnd Applaus und lassen dabei die Feuerzeuge in das dunkle Rund des Estrel aufsteigen. Auch die Backgroundtänzerinnen bestechen mit Akrobatik und Tanz, wechseln bei jedem Künstler mehrmals ihre Kostüme. So bleiben beim “Entertainment im Las Vegas Stil” keine Wünsche offen, die Besucher fühlen sich prächtig unterhalten. 

Spätestens als Tina Turner ihr “Simply the Best” anstimmt, hält es kaum jemanden mehr auf den Sitzen, einige trällern fröhlich mit. Als sich die Künstler gemeinsam auf der Bühne verabschieden, ernten sie verdienten Szene-Applaus. Und auch Autogramme sowie gemeinsame Fotos werden im bunten Blitzlicht geschossen, bevor die Glitzerwelt der Top-Stars der Musikszene erlischt. Zumindest bis am nächsten Tag, dann kommen Elvis und Co. zurück - und das stolze 365 Tage im Jahr.

Musikpreis polarisiert die Massen

Berlin - Der begehrteste Musikpreis Deutschlands, der Echo, hat bei seiner 20. Auflage nicht nur die Zuschauer in seinen Bann gezogen. Zu den strahlenden Gewinnern zählte Deutschlands Eurovision Song Contest-Siegerin Lena Meyer-Landrut. Die chronische Frohnatur aus dem niedersächsischen Hannover heimste in der Berliner Messe gleich zwei dee begehrten Preise ein und wollte einfach nicht mehr mit dem "Danke" sagen aufhören.

Für die Sensation des stimmungsvollen Abends sorgte Sängerin Anette Humpe vom Pop-Duo "Ich & Ich". Sie wurde bei ihrem Heimspiel für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Zudem wusste die Bandkollegin von Adel Tawil mit einer in letzter Zeit seltenen Gesangseinlage zu überraschen. Auch die wiedervereinigten Jungs von "Take That" enttäuschten ihre deutschen Fans nicht - ebenso wie Newcomerin Adele neben anderen Top-Acts wie beispielsweise Bruno Mars, Herbert Grönemeyer, Hurts oder Unheilig. Moderatorin Ina Müller belohnte sich dann an einem rundum gelungenen Abend noch auf der Bühne mit einem Bierchen. Es zischte, es prickelte - und fertig war die 20. Vergabe des Echos.

Die Gewinner unter: www.echopop.de

Sonntag, 21. August 2011

OB Brand: „Das Erfolgsprojekt T-City kann sich sehen lassen“

Friedrichshafen - Mit „Das schaue ich mir an, das will ich sehen“, eröffnete Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand seine Rede auf dem T-City Tag im Zeppelin Hangar. „Das waren ihre Worte auf der CeBiT, Frau Bundeskanzlerin.“ Dr. Angela Merkel – eingerahmt von Telekom-Chef René Obermann und Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus – nickte zustimmend, während ihr René Obermann etwas ins Ohr flüsterte (Foto: Aron Willers).


Bundeskanzlerin Merkel hatte ihr Versprechen, die T-City Friedrichshafen zeitnah zu besuchen, also gehalten und schien – ihren Blicken nach zu urteilen – beeindruckt von der Größe des Hangars, den etwa 500 versammelten Besuchern und der technischen Innovation, die in der Bodenseeregion geschaffen wurde und in der T-City gelebt wird. „Das Erfolgsprojekt T-City kann sich sehen lassen“, fuhr OB Brand fort, während die Zukünftler Hans-Joachim und Maren Bachmann auf der Couch des T-City Wohnzimmers letzte Vorbereitungen für ihren Auftritt trafen. 

Sie waren es, die der Bundeskanzlerin nur Minuten später verschiedene Projekte wie den Abruf des Stromverbrauchs („SmartMetering“) oder „BodyTel“, das chronisch Kranken weiterhelfen kann, die in und für die T-City geschaffen wurden, vorführten und an denen die Kanzlerin, obwohl in Berlin zu Hause, sichtbares Interesse zeigte, in dem sie immer wieder fragte, anmerkte und scherzte. „Man muss nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen“, zitierte Andreas Brand einen der Innovationsväter der Zeppelin- und Messestadt, Ferdinand Graf von Zeppelin. „Wir glauben an das Projekt T-City.“ Telekom-Chef Obermann betonte, dass Friedrichshafen auf einem sehr guten Weg sei, auch weil die „technischen Möglichkeiten noch lange nicht ausgereizt sind.“ 

Dass das Projekt im eigentlichen Endspurt noch einiges mehr zu bieten hat, das hatte die versammelte Politprominenz wohlwollend registriert. „Ich freue mich auf weitere spannende Begegnungen, in denen Innovation in Baden-Württemberg zu spüren ist“, betonte Ministerpräsident Stefan Mappus zum Abschluss eines tollen Tages.

Samstag, 20. August 2011

Race-4-Kids: Promis lassen in Kühtai Schnee und Herzen schmelzen

Kühtai - Mehr als 20 prominente Kartfahrer haben auf über 2000 Metern Höhe der dünnen Luft getrotzt und auf der Rennbahn in Kühtai (Tirol) in heißen Duellen langen Atem bewiesen. Nach drei Stunden Rennzeit auf der über Nacht frisch zugeschneiten Piste siegten Claudia Kohde-Kilsch und Bernd Hiemer für das Team „Gerber Hotels“. Freuen konnten sich auch die bedürftigen Kinder – über 10 000 Euro kamen an Spendengeldern zusammen.

Als das Team „Gerber Hotels“ mit Claudia Kohde-Kilsch und Bernd Hiemer zusammen mit Peter Rubatto und Hotelchef Bruno Gerber seinen „Heimsieg“ in Kühtai (Tirol) nach drei spannenden Stunden und 128 absolvierten Runden im Schnee perfekt machte, mussten die Gewinner erst einmal kräftig durchatmen. Dabei hatte ihnen die Höhenluft auf über 2000 Metern nicht die Puste ausgehen lassen, sie fuhren ihren Sieg vor der Mannschaft von „milon“ mit Yvonne de Bark, Hannes Arch, Miriam Höller und Hubert Haupt nach Hause. Auf dem dritten Rang sortierten sich Alena Gerber und Stefan Bradl vom „Vredestein-Team“ ein, die am Ende wohl die richtigen Reifen aufgezogen hatten. Auf das richtige Pferd hatten auch alle Zuschauer gesetzt, die an beiden Tagen jede Menge Promis sowie tolle Musik rund um die Strecke beklatschen konnten. Wieder einmal hatte das Organisationsteam um Initiatorin Jasmin Rubatto unter vielen anderen mit Anni Friesinger-Postma, die zwei Tage vor dem Rennen mit der Nachricht von ihrer ersten Schwangerschaft überraschte, Gitta Saxx, Timothy Peach und Carsten Spengemann einige bekannte Show- und Sportgrößen in den Schnee gelockt, um sich in beinharten Rad-an-Rad-Duellen miteinander zu messen. Dabei blieben einige Dreher und technische Defekte nicht aus, die für deutliche Verschiebungen im Gesamtklassement sorgten. 

Nicht aus der Bahn werfen ließ sich indes Red Bull Air Race Champion Hannes Arch, der mit seiner Maschine schon am Samstag unglaubliche Kunststücke bei strahlendem Sonnenschein in den wolkenlosen und meerblauen Himmel über Tirol zauberte. Auch auf der Piste mit vier Rädern wusste Arch zu überzeugen, landete mit seinem Team nur knapp geschlagen auf Rang zwei. Zu den großen Gewinnern der Veranstaltung gehörten die beiden gemeinnützigen Kinderhilfsorganisationen „YoungWings“ und „Children’s Voice – Die Kindergewerkschaft“, die sich den Reinerlös von rund 10 500 Euro teilen dürfen. Am Vorabend gehörte die Bühne bei der „Race-Party“ im „Hotel Alpenrose“ den Musikern um Mr. Soulsax und Robeat, die mit ihren einmaligen Beats und Künsten am Mikrofon für Stimmung sorgten. „Mir hat vor allem die Mischung der Gäste aus Sport, Musik und Showbusiness gefallen“, sagte Anni Friesinger-Postma.

Dienstag, 16. August 2011

Kyle Croxall hat auf Eis die besten Nerven

München - „Für mich ist es schon ein Rätsel, wie man einigermaßen unfallfrei Schlittschuh fahren kann“, sagte Ex-Fußballstar Lars Ricken am Startturm des „Red Bull Crashed Ice“ im Münchner Olympiapark, als er den Blick nach unten auf die 353 Meter lange Strecke wagte. Nicht einmal einen Steinwurf entfernt hatte der Ex-Borusse 1997 seinen BVB beim 3:1-Erfolg über Juventus Turin zum Champions-League-Titel geschossen.

Geschossen wurde dieses Mal vor 23 000 Zuschauern nicht, sondern geskatet und das bergab. Der Zielbogen unterhalb der Schwimmhalle lag 35 Meter tiefer, fünf Kehren und drei Sprunghügel verlangten den furchtlosen Teilnehmern alles ab. 154 Männer hatten das Abenteuer gewagt, die schnellsten 64 qualifizierten sich für das Finale. Unter ihnen auch drei Jungs aus Lindau: Frederik Schmid, Dominic Mahren und Timo Krohnfoth stellten sich auf 380 Kubikmetern Eis der weltweiten Konkurrenz. Jeweils in Vierergruppen ging es auf die Piste, nach gut 30 Sekunden winkte der Zieleinlauf. Die stärksten Kontrahenten hatte „Fredo“ Schmid in seinem Lauf, der es mit Jasper Felder – dem siebenmaligen Sieger aus Schweden – zu tun bekam. „Ich war bis kurz nach dem Boxsack guter Zweiter“, sagte Schmid, „dann bin ich gestürzt und musste mich hinten einreihen – schade, sehr schade.“ Damit landete die „Nummer 28“ auf dem dritten Rang und schied vorzeitig aus, wurde aber auf Gesamtrang 38 gewertet. Besser machte es Dominic Mahren, der seinen ersten Run als Zweiter ins Tal brachte. „Ich traue ihm alles zu“, wagte Timo Krohnfoth eine mutige Prognose. „Er hat keine Angst vor großen Namen.“ Für Krohnfoth selbst war ebenfalls nach der ersten Runde Schluss, er belegte bei seiner Premiere in München beim „Crashed Ice“ Platz 54. „Ich bin ohne Erwartungen angereist. Dass ich ins Finale gekommen bin, war richtig geil.“ Gut drauf war auch die tosende Menge – 23 000 Menschen hatten sich rund um die Strecke versammelt, auch das eine oder andere bekannte Gesicht mischte sich unters Volk.

Boxerin Regina Halmich, Moderator Kai Pflaume, Eishockey-Legende Erich Kühnhackl oder die beiden DTM-Fahrer Mattias Ekström und Martin Tomczyk mit Lebensgefährtin Christina Surer – sie alle hatten neben Fußballer Ricken sichtlich Spaß. Den hatte auch Motorrad-Akrobat Chris Pfeiffer, der seine Maschine den Kurs hoch und runter jagte. Jagdszenen spielten sich auch auf der Strecke ab, die Teilnehmer schenkten sich nichts. Mahren musste im Achtelfinale ausscheiden, auch weil „ich am Boxsack etwas aus dem Gleichgewicht gekommen bin und starke Fahrer dabei hatte.“ Starke Athleten hatte besonders Kanada nach München geschickt, fünf der acht Halbfinalisten trugen das rote Ahornblatt am Helm. Selbst Weltmeister Martin Niefnecker aus Garmisch schied im Viertelfinale vorzeitig aus, während es im Finale zum Bruderduell Scott gegen Kyle Croxall kommen sollte. Es kam anders, denn Scott leistete sich einen Fehlstart, während Kyle den Finnen Arttu Pihlainen und Lukas Kolc (Tschechien) auf die Plätze verwies. Nach der Siegerehrung rockte „Blumentopf“ den Olympiapark, der Zeuge eines würdigen WM-Auftakts wurde.

Ergebnisse: 1. Kyle Croxall (CDN), 2. Arttu Pihlainen (FIN), 3. Lukas Kolc (CZE), 10. Weltmeister und Vorjahressieger Martin Niefnecker (Garmisch), 29. Dominic Mahren, 38. Frederik Schmid, 54. Timo Krohnfoth (alle Lindau), bester Rookie: Fabian Mels (Rösrath).

Montag, 15. August 2011

Sonntag sorgt auch donnerstags für jede Menge Lacher

Friedrichshafen - Kabarettist Christoph Sonntag hat mit aktuellen seinem Programm „Alte Zeiten, Neue Zeiten (AZNZ) auch am Bodensee für jede Menge Lacher gesorgt. Im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen bewies Sonntag vor 1400 Zuschauern, dass er es auch donnerstags kann. In dem ihm typischen schwäbischen Dialekt erklärte der 48-Jährige, was es mit einem „Digitaler“ auf sich hat und welche Vorzüge eine gute alte Schreibmaschine hatte. Dabei ließ der studierte Landschaftsplaner keine Gelegenheit aus, mit witzigen Sprüchen und Anekdoten rund um das gelobte Schwabenland für einige Lacher zu sorgen. So trug Sonntag auch mehrfach die „Schwabionalhymne“ vor, die von typischen Speisen, Menschen und Begebenheiten der hiesigen Region erzählt. Erzählen, das kann er und in vielen Geschichten und Witzen erkannten die Zuschauer sich, die Familien oder Bekannte wieder. Nicht Fehlen bei seinen Auftritten darf der schwäbische Sprachkurs, den das Publikum – in drei Gruppen aufgeteilt – gut oder weniger gut meisterte. 

Schließlich schlug sich der Mittelrang mit „en apparat ra dra“ am besten, so dass Christoph Sonntag – der auch durch sein vielfältiges soziales Engagement bekannt ist – empfahl, sich doch bei seinen Auftritten besser immer in die Mitte zu setzen. Mit dem „setzen“ war das im Häfler GZH übrigens so eine Sache, denn es herrschte freie Platzwahl. Dass sich das Gedränge aber gelohnt hat, dessen waren sich aber die meisten der Gäste nach gut zweieinhalb Stunden sicher. Schließlich gingen sie mit angenehmen Bauchschmerzen nach Hause und das nicht nur mit dem Wissen, dass „PVC“ nicht „Berliner Fußball Club“ heißt, wie es Christoph Sonntag dem einen oder anderen Jugendlichen zutraut. Zuzutrauen ist der Menschheit immer einiges, schließlich ändern sich die Zeiten rasend schnell. Doch eine Konstante gibt es: Christoph Sonntag bleibt in alten wie in neuen Zeiten ein schwäbischer Witzbold, der weiß, wovon er spricht und es als Autor von mehreren Büchern niedergeschrieben hat. Sonntag „war, isch und bleibt halt a echts Käpsele.“

Sonntag, 14. August 2011

Kuranyis Eklat trübt das 2:1 gegen Russland

Dortmund - Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat ihr WM-Qualifikationsspiel gegen Russland mit 2:1 gewonnen. Vor 65.607 Zuschauern überzeugte die DFB-Elf mit einer starken ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte hatten Andrej Arshavin und Co. mehr vom Spiel. Für mächtig Wirbel sorgte Stürmer Kevin Kuranyi – er flüchtete, fühlte sich missachtet.

Auf dem grünen Rasen ist bei der deutschen Nationalmannschaft beinahe alles eitel Sonnenschein, rund um den Platz brodelt es gewaltig. Da bricht sich die neue „Nummer Eins“ Robert Enke im Training das Kahnbein (ausgerechnet KAHN!) und Nachwuchshoffnung Manuel Neuer patzt in der U21. Folgerichtig wurde die „Überraschungs-Nummer Drei“ der EM, René Adler, in Dortmund zur neuen „Nummer Eins“ befördert. Und: der Name ist Programm, Adler machte seine Sache bei der „besten Halbzeit unter Trainer Löw“ (Lukas Podolski) gut, hielt in der ersten Hälfte seinen Kasten sauber. Vorne sorgten Bayerns Edeljoker Podolski (9.) und der gerade zurückgekehrte Kapitän Michael Ballack (28.) für den beruhigenden 2:0-Pausenstand. Dabei hatte der Gastgeber vor 65.607 Zuschauern zu Beginn Glück, denn Pavel Pogrebniak zielte nach nur vier Minuten über das Tor. Überhaupt wirkten die Russen um Superstar Andrej Arshavin in Ballbesitz brandgefährlich, die DFB-Defensive machte aber ihre Sache klasse, ermöglichte ihrem 23-jährigen Debütanten zwischen den Pfosten ruhige erste 45 Minuten.

Im zweiten Durchgang kamen die Russen besser ins Spiel, Pogrebniak und Arshavin machten das 1:2 (51.), nutzten eine Unstimmigkeit zwischen Philipp Lahm und Heiko Westermann eiskalt aus – das große Zittern begann. Die Gäste um Trainer Guus Hiddink wurde immer stärker, die Befreiungsschläge der Deutschen wurden häufiger. Die sehr agilen Bastian Schweinsteiger und Piotr Trochowski taten sich fortan sichtbar schwerer, auch Stuttgarts Thomas Hitzlsperger musste noch mehr ackern. „Stammsechser“ Torsten Frings schmorte angefressen auf der Bank, Tribünenzuschauer Kevin Kuranyi hatte derweil das Stadion längst verlassen, fühlte sich wieder einmal vergrault (siehe WM 2006!). Nicht zu unrecht, wie ich finde. Denn Bundestrainer Löw selbst sagte, dass bei ihm nur zum Einsatz kommt, wer im Verein regelmäßig spielt und dabei überzeugen kann. Es bleibt also die Frage offen, warum S04-Stammspieler Kuranyi die Tribüne ziert, während die derzeit glücklosen Bayernspieler Miroslav Klose und Lukas Podolski zum Einsatz kamen. Gut, Poldi trifft im Adlertrikot mit schöner Regelmäßigkeit. Aber auch Leverkusens Patrick Helmes saß nur auf der Bank – treffsicher und überzeugend im Verein – ebenso wie der Schalker. Der Rausschmiss Kuranyis ist nach der Reaktion zwar verständlich, aber bei leistungsgerechterer Aufstellung wäre es wohl gar nicht erst zum Eklat gekommen.

Samstag, 13. August 2011

Podolski spielt in „seinem Wohnzimmer“ groß auf

Köln - Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gegen die sichtlich überforderten Aserbaidschaner beim 6:1-Triumph nichts anbrennen lassen. Angeführt vom überragenden Lukas Podolski, der nach seinem schwachen Auftritt in Belgien, in seinem Wohnzimmer – der Köln-Arena – ganz groß aufspielte, holte sich die DFB-Elf die Tabellenführung zurück.

„Sechs Punkte“ lautete die Zielvorgabe von Bundestrainer Joachim Löw für die ersten beiden Spiele der EM-Qualifikation. Nach dem mühevoll erkämpften 1:0-Erfolg in Belgien wollte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Heimspiel in der Köln-Arena eine bessere Leistung zeigen. Das gelang – und wie. Besonders der in Brüssel noch so kritisierte Kölner Lukas Podolski zeigte in „seinem Wohnzimmer“, was er wirklich kann. Lauffreudig, beweglich und mit großer Übersicht kurbelte „Prinz Poldi“ am linken Flügel im Zusammenspiel mit dem Madrilenen Mesut Özil das deutsche Offensivspiel an. Für eine Überraschung sorgte Löw, in dem er Sascha Riether auf der rechten Seite verteidigen ließ und Kapitän Philipp Lahm dafür auf die linke Seite beorderte. Es dauerte vor 43 751 begeisterten Anhängern lange, bis der Abwehrriegel der Gäste aus Aserbaidschan um ihren Trainerfuchs Berti Vogts geknackt war. In der 28. Minute reagierte der eingewechselte Heiko Westermann (der Hamburger kam nach elf Minuten für Per Mertesacker) am zweiten Pfosten am schnellsten, als er ein Zuspiel von Miroslav Klose nach Vorlage von Kapitän Lahm im Nachschuss im Netz unterbrachte. Keine drei Minuten zuvor parierte Aserbaidschans gut aufgelegter Torhüter Kamran Aghayev mit einer Glanztat einen Kopfball Westermanns. In der Folge erarbeiteten sich die Gastgeber Chancen im Minutentakt, doch die Defensive der Vogts-Elf klärte mit vereinten Kräften. Auch Lukas Podolski hatte in dieser Phase mehrere gute Einschussmöglichkeiten. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren die Deutschen gleich zweimal erfolgreich. Nach einem doppelten Doppelpass mit Özil netzte Podolski zum 2:0 (45. + 1) ein, nur eine Minute später erhöhte Sturmspitze Miroslav Klose auf 3:0 (45. +2).

Im zweiten Abschnitt ließen die Hausherren nicht nach und formierten sich wie beim Handball um die Gefahrenzone des überforderten Gegners. Doch in der 51. Minute zielte der Bayer Thomas Müller nur knapp am Tor vorbei. Besser machte es Raschad Ferhard Sadigow. Der Unglücksrabe fälschte eine Hereingabe von Sami Khedira zum 4:0 ins eigene Tor ab (53.). Einen kleinen Flüchtigkeitsfehler des ansonsten beschäftigungslosen Keepers Manuel Neuer nutzte Rail Malikov nur vier Minuten später zum 1:4-Aschlusstreffer (57.). Der Schalker hatte am kurzen Pfosten nach einem Eckball nicht entschlossen genug zugepackt. Besser machte es Innenverteidiger Holger Badstuber, der in der 85. Minute mit seinem ersten Länderspieltreffer zum 5:1 für seinen soliden Auftritt belohnt wurde. Für den Schlusspunkt zum 6:1-Endstand sorgte Torjäger Klose in der Nachspielzeit (90. +2). Mit seinem Doppelpack verbesserte der 32-Jährige seine Torquote auf nunmehr unglaubliche 55 Treffer in 103 Partien. „Auch nach diesem Spiel muss ich sagen, dass noch Luft nach oben bei mir ist“, sagte Klose selbstkritisch. „Wichtig ist, dass wir uns nicht ausruhen und den nächsten Schritt machen.“ Dieser könnte am Freitag, 8. Oktober, gegen die Türkei in Berlin gelingen.

Dienstag, 9. August 2011

Drei Punkte mit reichlich Sand im Getriebe erkämpft

Brüssel - Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei ihrem ersten Ernstfall nach der WM in Südafrika noch reichlich Sand im Getriebe gehabt. Beim glanzlosen 1:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen die gastgebenden Belgier vor 47 000 Zuschauern im König-Baudouin-Stadion zu Brüssel hatte die DFB-Elf mehr Mühe als erwartet. Das goldene Tor erzielte Bayern-Stürmer Miroslav Klose in der 51. Minute.

Das erste Spiel ist immer das schwerste. Eine Erfahrung, wie sie die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im ersten Spiel der EM-Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine machte. Denn vor 47 000 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Brüsseler König-Baudouin-Stadion hatten die „jungen Wilden“ von Bundestrainer Joachim Löw reichlich Sand im Getriebe und siegten mühevoll mit 1:0. Das goldene Tor schoss Bayern-Torjäger Miroslav Klose, der von einem Schnitzer seines Mannschaftskollegen Daniel van Buyten (Bastian Schweinsteiger sicherte sich die Kugel) in der 51. Minute profitierte. Thomas Müller leitete das Abspiel Schweinsteigers auf den 32-jährigen Torschützen weiter.

Ansonsten zeigte die deutsche Auswahl nicht ihren besten Fußball, wirkte etwas müde. Kapitän Philipp Lahm und Spielmacher Bastian Schweinsteiger versuchten das deutsche Spiel gegen gut sortierte Belgier anzutreiben, während von den WM-Entdeckungen Mesut Özil und Thomas Müller sowie Linksfuß Lukas Podolski auf den Außenposition (für ihn kam ab der 70. Minute Toni Kroos in die Partie) nur wenig Druck erzeugt werden konnte. Mutig und entschlossen spielten die Belgier auf, die sich von Beginn an in Richtung Tor des Schalkers Manuel Neuer orientierten. In der 6. Minute hatten die Deutschen dabei Glück, als der frei stehende Marouane Fellaini den Ball nicht richtig traf. Wenig später brachte ein Ballverlust des nicht in WM-Form aufgetretenen Münchners Schweinsteiger Nachwuchsmann Romelo Lukaku in Schussposition, doch der gerade einmal 17- Jährige scheiterte aus knapp 18 Metern an Neuer (9.).

Auf der Gegenseite hätten Özil und Müller um die 20. Minute ein Tor erzielen können. In der DFB-Viererkette agierte der mutig auftretende Marcell Jansen für Jerome Boateng, doch der Hamburger musste zur Pause für seinen Teamkollegen Heiko Westermann verletzt vom Feld. In der Innenverteidigung lief Jungstar Holger Badstuber für WM-Ass Arne Friedrich auf. Zusammen mit Abwehrchef Per Mertesacker machte Badstuber seine Sache ordentlich. Bis auf die 42. Minute, als Neuer reaktionsschnell gegen Moussa Dembele erneut einen möglichen Rückstand verhinderte. „Wir sind froh, dass wir das hier geschafft haben“, sagte Bastian Schweinsteiger. „Das war ein schweres Stück.“ Leichter könnte es am Dienstag in Köln gegen Berti Vogts’ Aserbaidschaner werden. Vorausgesetzt, die Gastgeber agieren ab 20.45 Uhr im Angriff konsequenter – wie Miro Klose zum 53. Treffer im 102. Länderspiel.