Köln - Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gegen die sichtlich überforderten Aserbaidschaner beim 6:1-Triumph nichts anbrennen lassen. Angeführt vom überragenden Lukas Podolski, der nach seinem schwachen Auftritt in Belgien, in seinem Wohnzimmer – der Köln-Arena – ganz groß aufspielte, holte sich die DFB-Elf die Tabellenführung zurück.
„Sechs Punkte“ lautete die Zielvorgabe von Bundestrainer Joachim Löw für die ersten beiden Spiele der EM-Qualifikation. Nach dem mühevoll erkämpften 1:0-Erfolg in Belgien wollte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Heimspiel in der Köln-Arena eine bessere Leistung zeigen. Das gelang – und wie. Besonders der in Brüssel noch so kritisierte Kölner Lukas Podolski zeigte in „seinem Wohnzimmer“, was er wirklich kann. Lauffreudig, beweglich und mit großer Übersicht kurbelte „Prinz Poldi“ am linken Flügel im Zusammenspiel mit dem Madrilenen Mesut Özil das deutsche Offensivspiel an. Für eine Überraschung sorgte Löw, in dem er Sascha Riether auf der rechten Seite verteidigen ließ und Kapitän Philipp Lahm dafür auf die linke Seite beorderte. Es dauerte vor 43 751 begeisterten Anhängern lange, bis der Abwehrriegel der Gäste aus Aserbaidschan um ihren Trainerfuchs Berti Vogts geknackt war. In der 28. Minute reagierte der eingewechselte Heiko Westermann (der Hamburger kam nach elf Minuten für Per Mertesacker) am zweiten Pfosten am schnellsten, als er ein Zuspiel von Miroslav Klose nach Vorlage von Kapitän Lahm im Nachschuss im Netz unterbrachte. Keine drei Minuten zuvor parierte Aserbaidschans gut aufgelegter Torhüter Kamran Aghayev mit einer Glanztat einen Kopfball Westermanns. In der Folge erarbeiteten sich die Gastgeber Chancen im Minutentakt, doch die Defensive der Vogts-Elf klärte mit vereinten Kräften. Auch Lukas Podolski hatte in dieser Phase mehrere gute Einschussmöglichkeiten. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren die Deutschen gleich zweimal erfolgreich. Nach einem doppelten Doppelpass mit Özil netzte Podolski zum 2:0 (45. + 1) ein, nur eine Minute später erhöhte Sturmspitze Miroslav Klose auf 3:0 (45. +2).
Im zweiten Abschnitt ließen die Hausherren nicht nach und formierten sich wie beim Handball um die Gefahrenzone des überforderten Gegners. Doch in der 51. Minute zielte der Bayer Thomas Müller nur knapp am Tor vorbei. Besser machte es Raschad Ferhard Sadigow. Der Unglücksrabe fälschte eine Hereingabe von Sami Khedira zum 4:0 ins eigene Tor ab (53.). Einen kleinen Flüchtigkeitsfehler des ansonsten beschäftigungslosen Keepers Manuel Neuer nutzte Rail Malikov nur vier Minuten später zum 1:4-Aschlusstreffer (57.). Der Schalker hatte am kurzen Pfosten nach einem Eckball nicht entschlossen genug zugepackt. Besser machte es Innenverteidiger Holger Badstuber, der in der 85. Minute mit seinem ersten Länderspieltreffer zum 5:1 für seinen soliden Auftritt belohnt wurde. Für den Schlusspunkt zum 6:1-Endstand sorgte Torjäger Klose in der Nachspielzeit (90. +2). Mit seinem Doppelpack verbesserte der 32-Jährige seine Torquote auf nunmehr unglaubliche 55 Treffer in 103 Partien. „Auch nach diesem Spiel muss ich sagen, dass noch Luft nach oben bei mir ist“, sagte Klose selbstkritisch. „Wichtig ist, dass wir uns nicht ausruhen und den nächsten Schritt machen.“ Dieser könnte am Freitag, 8. Oktober, gegen die Türkei in Berlin gelingen.
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