Montag, 30. August 2021

Mona Mitterwallner ist neue Weltmeisterin

Langenargen - Nach vier Weltcup-Siegen und dem Titel der Staats- und Europameisterin, hat sich die 19-jährige Mona Mitterwallner nun den WM-Titel in der U23-Klasse geholt. Die Ausnahmeathletin des Teams TREK | VAUDE traf im großen Show-Down auf die besten Cross-Country-Athletinnen bei der 34. Weltmeisterschaft im italienischen Val di Sole.

Und: Mitterwallner zeigte in Val di Sole, dass sie derzeit kaum zu schlagen ist. Mit deutlichem Vorsprung holte sie sich den Titel der Weltmeisterin. „Du bist Weltmeisterin. Fünf Stunden nach dem Rennen sagte diesen Satz jemand zu mir und erst dann begann ich wirklich zu realisieren, dass ich meinen großen Traum, all das wofür ich gearbeitet habe, erreicht habe“, erklärte die junge Österreicherin.

Und weiter: „Für sein Ziel alles zu geben, bedeutet alles auf eine Karte zu setzen und seine gesamte Energie nur in dieses eine Vorhaben zu stecken. Es ist ein steiler Weg nach oben, der Fall wäre tief, doch wenn du es schaffst, fliegst du. Ich bin so stolz Weltmeisterin in meinem ersten U23-Jahr zu werden. Danke an alle, die an meiner Seite sind.“

Bereits nach der ersten Runde forcierte Mona Mitterwallner das Tempo und nur noch ihre Landsfrau Laura Stigger konnte ihr noch folgen, bevor auch sie ihr nicht mehr hinterherkam. Es war jedoch alles andere als ein sicherer Sieg, denn trotz des Vorsprungs auf die Konkurrentinnen lauerten an vielen Stellen des vier Kilometer langen Rundkurses einige Gefahren.

Ob im steilen „Rockgarden“ oder in den engen Wurzelpassagen - es galt, höchste Konzentration zu bewahren, denn ein Sturz oder ein Defekt konnte den Abschied vom begehrten Edelmetall bedeuten. Am Ende siegte Mitterwallner in 1:06:57 Stunden mit einem Vorsprung von 2:04 Minuten auf Laura Stigger (A) (1:09:01 Stunden). Caroline Bohe aus Dänemark sicherte sich in einer Zeit von 1:10:23 Stunden den 3. Podiumsplatz.

„Was gerade passiert ist einmalig. Wir sind uns aber bewusst, dass dies nicht der Maßstab für die Zukunft sein kann. Die vergangenen Monate fühlten sich richtig gut an und ich bin dankbar, dass wir dies so erleben dürfen. Unser Mut wird belohnt, denn viele hielten es für verrückt in dieser Zeit ein neues Team zu gründen“, gab Teamchef Bernd Reutemann sichtlich stolz zu Protokoll.

„Aber manchmal musst du verrückt sein und - wie im Sport üblich - bereit sein mehr zu geben, als es andere für notwendig halten. Aber alle gute Ideen brauchen Menschen, die diese zur Realität werden lassen und mein Dank gilt meinem Team und unseren Unterstützern, die uns ihr Vertrauen schenken.“

Bei den Herren waren Gregor Raggl und Karl - genannt „Charly“ - Markt am Start im internationalen Elitefeld. Markt begann sehr umsichtig und setzte auf seine Ausdauerstärke, die sich auch am Ende auszahlen sollte. Mit Rang 32 zeigte er bei seiner 22. Teilnahme an einer Weltmeisterschaft wieder einmal eine solide Leistung.

Das beweist, dass Leistungssport auf hohem Niveau auch viele Jahre möglich ist. Gregor Raggl ging mit hohem Tempo in die ersten Runden und folgte dem Grundsatz „auch mal etwas zu riskieren“. Doch dies ging nicht ganz auf und am Ende kam Raggl auf Platz 40 ins Ziel.

Bei der 40. Auflage des Ötztaler Radmarathons ging Philip Handl als amtierender Ultra-Europameister an den Start. Bei nicht gerade sommerlichen Bedingungen machten sich mehr als 2800 Starter auf die 238 Kilometer durch die Ötztaler Alpen, um bei vier Pässen mehr als 5500 Höhenmeter zu überwinden.

Nach einer Rennzeit von 7:49:31 Stunden kam Philip Handl auf einem hervorragenden 16. Platz ins Ziel und ließ 2654 Fahrer hinter sich. „Die vergangenen Wochen waren für mich sehr kräftezehrend - aber ich freue mich auf eine kleine Pause, bevor es zum Saisonfinale geht“, betonte Philip Handl.

Montag, 16. August 2021

Mona Mitterwallner ist Europameisterin in der U23-Klasse

Novi Sad - In der Hitzeschlacht im serbischen Novi Sad hat Mona Mitterwallner den ersten internationalen Titel in der U23-Klasse eingefahren und bewies auch bei diesem außergewöhnlichen Rennen ihre Stärke. 

Bei 33 Grad gingen die besten 50 Athletinnen aus Europa um die europäische Krone im Cross-Country auf die Strecke. Der Kurs durch die alte Festung von Novi Sad war nicht zu vergleichen mit den gewohnten Strecken. Mehr als 100 Treppen, steile Rampen über Kopfsteinpflaster und staubige Abfahrten prägten diesen vier Kilometer langen Rundkurs. 

Besonders der Staub machte den Athletinnen und Athleten zu schaffen - nicht nur die Sicht war stark beeinträchtigt, auch die Kopfsteinpflaster wurden hierdurch sehr rutschig. Aus der ersten Reihe startend konnte sich Mona Mitterwallner sehr schnell in einer ersten Führungsgruppe festsetzen. Ab Runde zwei machte sie gemeinsam mit Puck Pieterse aus den Niederlanden das Tempo und beide konnten sich etwas absetzen.

Mona Mitterwallner fuhr taktisch außerordentlich clever, behielt sich noch Reserven, die sie ab Runde fünf eindrucksvoll aktivierte. In nur einer Runde fuhr sie einen Vorsprung von 30 Sekunden auf die spätere Zweitplatzierte heraus. Am Ende siegte Mona Mitterwallner mit einem Vorsprung von 53 Sekunden auf Puck Pieterse (NL) - auf Rang drei kam Ronja Eibl aus Deutschland, die beide für das Team Alpecin Fenix starten.

„Ich bin überglücklich, Europameisterin in meinem ersten U23-Jahr geworden zu sein. Das ist unglaublich, ich freue mich wirklich sehr. Ich bin so stolz. Jetzt heißt es, das zu genießen und dann den vollen Fokus auf die Weltmeisterschaft zu richten“, erklärte die frischgebackene Europameisterin. Für die EM qualifiziert waren auch Karl Markt und Gregor Raggl und lieferten eine beachtliche Leistung bei beinahe 40 Grad.

Nach einem sehr guten Start hatte Karl Markt etwas Pech, da er in eine Kollision verwickelt war und wichtige Zeit in der Startrunde verlor. Mit „all-in“ ging es auf die Aufholjagd durch die staubige Strecke und am Ende überquerte Karl Markt die Ziellinie auf Platz 25. Gregor Raggl fuhr ein hervorragendes Rennen konnte sich mit Platz 18 in den Top 20 der europäischen Profis platzieren und somit ein tolles Rennergebnis erzielen.

„In den Momenten der großen Erfolge gilt unser Blick in die Zukunft und unserem strategischem Ziel, als Team TREK | VAUDE jungen Talenten die bestmöglichen Voraussetzungen für deren sportliche und persönliche Entwicklung zu bieten. Hierin sehen wir unsere Aufgabe, die wir mit vollem Einsatz, Leidenschaft und Freude erfüllen wollen“, betonte Teamchef Bernd Reutemann.

Montag, 9. August 2021

Gregor Raggl ist Staatsmeister im Short-Track

Langenargen - Zum ersten Mal haben in Dornbirn, genauer gesagt am Zanzenberg, die Österreichischen Meisterschaften im „Cross Country Short Track“ für Mountainbiker stattgefunden. Gregor Raggl siegte bei der Premiere dieses Formats, das schon in den Weltcups und 2021 erstmals auch bei den Weltmeisterschaften im Programm sein wird.

Raggl (Foto: Trek-Vaude) setzte sich in einem spannenden Rennen um den ersten österreichischen Meistertitel in dieser Disziplin knapp gegen den Olympiateilnehmer Maximilian Foidl und dessen Teamkollegen Moritz Bscherer durch - Vierter wurde Karl Markt. Erst in der letzten Runde kam der entscheidende Angriff von Gregor Raggl.

Dieser setzte am finalen Anstieg zur Attacke an, die der aus Tokio zurückgekehrte Maximilian Foidl nicht mehr kontern konnte. „Ich habe mich immer gut gefühlt am Anstieg. Im Rennen habe ich versucht, mir einige Körner zu sparen und auf den richtigen Moment zu warten“, erklärte der neue Staatsmeister.

In Ischgl traten Sacha Weber, Philip Handl und Antonia Daubermann für das Team TREK | VAUDE in die Pedale. Sascha Weber gewann zum Auftakt den Prolog und konnte im Gelben Trikot des Führenden ins Etappenrennen starten. Nach vier anstrengenden Tagen - mit Bergzeitfahren, Shorttrack, Einzelzeitfahren und Marathon - beendete Sacha Weber das Rennen auf einem hervorragendem 5. Platz.

In der Vorwoche beim M3 in Schruns hatte er das Rennen noch als Sieger beendet. Eine tolle Leistung zeigte auch Antonina Daubermann, die im Gesamtklassement auf Rang sechs landete. Philip Handl konnte das Rennen nicht beenden, da die Ultra-Distanzen der vergangenen Wochen ihn zu einer Pause zwangen, damit er zu den anstehenden Marathonrennen wieder mit seiner gewohnten Ausdauerstärke an den Start gehen kann.

Am Sonntag stand Mona Mitterwallner nach vier Wochen Rennpause wieder an der Startlinie, absolvierte die Generalprobe für die Europameisterschaften und wollte die Chance nutzen, sich mit den aus Tokio zurückgekehrten Athleten zu messen. Das Starterfeld zeigte, dass sich nicht nur Mitterwallner nochmals einen Rennimpuls vor den großen Internationalen Meisterschaften holen wollte.

Nachdem der Regen über Nacht die Strecke eingenässt hatte, waren die Bedingungen schwer für die Fahrerinnen am anspruchsvollen Kurs in Vorarlberg. Zum Glück aber waren den Teilnehmenden ähnliche Rutschpartien wie vor einem Jahr, als das Rennen bei Starkregen über die Bühne gehen musste, erspart geblieben.

Nach einem schwachen Start kam Mona Mitterwallner auf Platz zehn aus der Startrunde und startete eine Aufholjagd auf der engen sowie teilweise sehr rutschigen Strecke. Das Führungsduo mit Laura Stigger und der Schweizerin Alexandra Keller forcierte das Tempo und lag teilweise mehr als 60 Sekunden vor Mitterwallner.

In der fünften von sieben Runden konnte Mona Mitterwallner die Führung übernehmen und gab diese nicht mehr ab. Am Ende siegte die 19-Jährige nach 1:22.19 Stunden mit einem Vorsprung von rund 50 Sekunden auf Laura Stigger (Specialized Racing). Auf dem 3. Platz landete die Schweizer Silbermedaillen-Gewinnerin von Tokio - Sina Frei - in 1:23.42 Stunden.

„Ein weiterer Sieg im Matsch. Nach vier Wochen intensiver Vorbereitung für EM und WM, bin ich am Zanzenberg in Teil zwei der Saison 2021 gestartet. Nach der Startrunde arbeitete ich mich auf der regennassen Strecke von Platz zehn nach vorne. Der Schlamm und die schmale Strecke ließen nicht viele Überholmanöver zu und so bin ich sehr froh, dass es zum Sieg bei diesem starken Starterfeld gereicht hat“, bilanzierte Mona Mitterwallner.

Und weiter: „Danke an den RV Dornbirn für die Organisation des tollen Events und an alle, die mich angefeuert haben! Außerdem war dieser Erfolg ein Booster für das Selbstbewusstsein und gibt mir Sicherheit für die EM in Serbien nächste Woche. Ich hoffe, dass ich dort an meine Leistung anknüpfen und um eine Medaille mitkämpfen darf.“

Auch Teamchef Bernd Reutemann war voller Stolz, wenn er sagt: „In der laufenden Saison konnte unser Team bereits 20 Siege einfahren, das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich bin froh, dass wir den Schritt der Neugründung gewagt haben und es macht riesigen Spaß, diese Athleten in ihrer Entwicklung zu unterstützen.“

Montag, 2. August 2021

Doppelerfolg beim Hitzerennen in der Türkei

Langenargen - Im türkischen Sarkaya, dem Austragungsort der Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr, haben sich die Cross-Country- und Marathon-Athleten zum internationalen Kräftemessen getroffen. Bei 40 Grad starteten Gregor Raggl (Foto: TREK | VAUDE) und Karl Markt beim UCI-Rennen und erzielten einen beachtlichen Doppelsieg. 

 
Auf einer hervorragend ausgebauten Strecke im „Velodrom“ konnten sich die Fahrer von TREK | VAUDE ab der dritten von fünf Runden vom Feld absetzen und wechselten sich in der Führungsarbeit ab. Am Ende siegte Gregor Raggl von „Charly“ Markt - auf dem dritten Platz folgte mit einem Abstand von 1:30 Minuten Gian Schmid aus der Schweiz.

„Die Hitze war eine Herausforderung - doch ich fühlte mich super und meine Trainingsumstellung in den vergangenen Wochen ist deutlich zu spüren. Der Doppelsieg ist ein tolles Gefühl, so kann es weitergehen“, erklärte Gregor Raggl nach der Zieleinfahrt.

Im Montafon - beim traditionellen M3-Marathon - traten derweil Sascha Weber und der Ultra-Europameister Philip Handl in die Pedale. Das Starterfeld war geprägt von großen Namen der Marathonszene. Mit 130 Kilometern Renndistanz und 4700 Höhenmetern gehört der „M3“ zu den längsten und wohl auch schönsten Strecken in den Alpen.

Auch für die Betreuer ist ein solcher Marathon eine echte Herausforderung, denn es gilt, die Fahrer an neun unterschiedlichen Stationen mit Getränken zu versorgen und technische Hilfe zu leisten, falls diese notwendig sein sollte. Nach einem neutralisierten Start ging es auf den ersten langen Anstieg mit 1000 Höhenmetern und bereits hier teilte sich das Feld und es kristallisierte sich eine Führungsgruppe von zehn Fahrern heraus.

Bis Kilometer 50 war das Rennen in der Führungsgruppe etwas verhalten, doch dann fuhr Sascha Weber gemeinsam mit dem starken Schweizer Hans-Ueli Stauffer auf und davon. Dieses Duo schaffte es, sich einen Vorsprung von zwei Minuten auf die Verfolger zu erarbeiten. Bei Kilometer 90 war Sascha Weber dann mit einer Minute in Führung, verlor diese jedoch beim letzten Anstieg und musste seinen Attacken etwas Tribut zollen.

Mit einer Gruppe von vier Fahrern kam es dann zum Showdown und einem Sprintfinale, das der TREK | VAUDE-Fahrer für sich entscheiden konnte und sich nun in der Siegerliste des M3-Marathons verewigt hat.

„Das war einfach eine Stunde zu lang und ich wäre zwischendurch beinahe eingebrochen, konnte mich aber in der letzten Abfahrt wieder etwas erholen“, kommentierte Sascha Weber. „Vor dem Sprint hatte ich keine Angst. Da weiß ich, dass ich durch meine Straßenrennen gut mithalten kann. Aber wenn du mit vier Mann in den Zielsprint gehst, gehört auch das notwendige Glück dazu.“

Es war Webers 7. Sieg in der laufenden Saison. Die Plätze zwei und drei belegten Hans-Ueli Stauffer (Schweiz) und der Belgier Frans Claes. Philip Handl landete auf einem starken 7. Platz und spürte dabei noch die kräftezehrende Salzkammergut-Trophy in seinen Beinen.

„Es war toll zu sehen, wie die Mannschaft funktioniert. Egal, ob Fahrer oder Betreuer - wenn Menschen zusammenkommen, die ein gemeinsames Ziel haben und respektvoll miteinander umgehen, dann macht das einfach Spaß“, betonte Daniel Duske, der seit 1988 im Mountainbike-Sport aktiv ist.

Am Sonntag gingen Gregor Raggl und „Charly“ Markt beim UCI-Worldseries-Marathon an den Start und wollten das Rennwochenende voll auskosten. Nach dem Doppelsieg beim Cross-Country konnten beide ihre Ausdauerfähigkeiten unter Beweis stellen und zeigten dies in beeindruckender Weise.

Karl Markt fuhr ein sehr starkes Rennen, war von Beginn an in der Spitzengruppe und konnte sich hier auch unter den Marathon-Spezialisten gut behaupten. Er trotzte erfolgreich der Hitze und dem hohen Tempo. Am Ende erreichte Karl Markt einen hervorragenden 5. Platz und Gregor Raggl kam auf Rang neun ins Ziel.

Erfreulich: Mit ihren Ergebnissen schafften sie auch die Qualifikation für die Marathon-Weltmeisterschaft, die im Oktober auf Elba stattfinden wird. „Ich wollte am Anfang aufgrund der Hitze nicht überziehen, hatte großen Respekt vor den Bedingungen und spürte auch noch das Rennen vom Freitag“, bilanzierte Gregor Raggl. 
 
Und weiter: „Ich hielt mich in der Verfolgergruppe auf, aber es wäre mehr drin gewesen. Mit Platz fünf und neun haben wir die Qualifikation für die WM erreicht und dies war unser Ziel.“ Insgesamt hatten Raggl und seine Konkurrenten mehr als fünf Stunden im Sattel verbracht.