Montag, 24. Juni 2013

Vorstellung Josep "Pep" Guardiola: "Ich bin bereit!"

München - 263 akkreditierte Journalisten aus elf Nationen live vor Ort sowie Millionen von Radiohörern und Fernsehzuschauern sind heute Mittag Zeugen einer interessanten Pressekonferenz geworden. Der Grund: Josep "Pep" Guardiola hat sich in der Fröttmaninger Allianz Arena als neuer Trainer des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München vorgestellt. 


"Es ist ein Geschenk, ein Glück heute hier zu sein", sagte der neue Mann an der Seitenlinie. "Ich möchte mich beim FC Bayern für diese Gelegenheit bedanken, hier trainieren zu dürfen." Zuvor bat er um Verzeihung für "mein Deutsch". Dabei wirkte der 42-Jährige (Foto: Thomas Schlichte) nervös und entspannt zugleich - die Vorfreude in seinen Augen auf die erste Einheit war nicht zu übersehen. Er ergänzte: "Ich bin bereit!"

"Wir hatten damals beim Audi-Cup den Eindruck, dass Pep ein Faible für diesen Klub, für diese Mannschaft hat", betonte FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. "Wir haben es als großes Glück und große Herausfordung empfunden, diesen Trainer zum FC Bayern München zu holen. Das ist nicht nur für den deutschen Fußball eine tolle Geschichte."

"Wir alle haben mit seinem Bruder und seinen Beratern in München mehrere Gespräche geführt. Als ich dann das erste Mal seine Wohnung in der Nähe des Central Parks von New York betreten habe, hatte ich sofort ein gutes Gefühl", ergänzte Präsident Uli Hoeneß in der gespannten Stille des voll besetzten Raumes. "Wir haben drei bis vier Stunden intensiv über Fußball geredet." "Oben zu sein ist das eine, oben zu bleiben das andere", fuhr Hoeneß nach einem kleinen TV-Portrait fort. 

"Ob er sich das zutraue?", fragte Mediendirektor Markus Hörwick. "Ich muss in der Lage sein, damit zu leben. Als Trainer hast Du immer großen Druck - auch hier", erklärte "Pep" Guardiola, dessen grauer Anzug perfekt saß. "Mein größter Wunsch ist es, dass sich die Familie Guardiola so schnell wie möglich in München wohlfühlt", äußerte sich Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer. "Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir sofort Erfolg haben werden."

Sonntag, 23. Juni 2013

Kalkbrenner brennt ein wahres Feuerwerk ab

Neuhausen ob Eck - Lange haben sie warten müssen vor die "Blue Stage". Dicht gedrängt, aber in bester Tanz- und Feierlaune - und das teils mit schrillen Outfits, mutigen Frisuren oder dicken Sonnenbrillen. Doch es hatte sich gelohnt, als Paul "Paule" Kalkbrenner mitten in der Nacht auf die Bühne kam.


Der Star-DJ aus der Hauptstadt (Foto: privat) hatte nicht zuviel versprochen, brachte neben vielen seiner größten Hits auch jede Menge gute Laune mit in den Süden. Bei den wummernden Beats nickte und groovte die Menge mit, immer wieder flogen die Hände nach oben. Manche hielten sich aneinander fest - für einen Moment herrschte eine verträumte Stimmung über dem Festivalgelände auf dem ehemaligen Militärflugplatz.

Dann nahm das Tempo und der Takt in den Raves zu, hektische Lichtblitze in allen Farben zuckten umher. Das schwarz-verhüllte Pult ging vor dem dunklen Blau des Hintergrundes beinahe unter - vom Künstler selbst waren nur noch die Umrisse zu erkennen. Lautes Gekreische vermischte sich mit rhythmischem Applaus, in den ersten Reihen zeigte sich die Menge äußerst "textsicher".

Manch einer hatte ein Shirt mit dem Aufdruck "Kalkbrenner" in den Händen, andere hatten da lieber ihr Getränk oder ihren Schatz in oder an der Hand. Nach gut zweieinhalb Stunden war die Show auch schon vorbei, nicht nur der Bruder von Fritz kam ordentlich ins Schwitzen. Bis einschließlich heute Abend geht das "Southside Festival" weiter - mit jeder Menge Stars und - zum Glück - dieses Mal deutlich weniger Schlamm.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Wenn Handballer für den guten Zweck anpacken

Berlin - Viel Schlaf und Zeit für sich hat er derzeit nicht wirklich, dieser Daniel "Unti" Untermann. Und dennoch scheint es ihm zu gefallen, dass sich in seiner Wohnung Trikots, Fanartikel und Pakete stapeln (Foto: privat). Zudem erhält Untermann zahlreiche Briefe, E-Mails und Anrufe - gestern Abend gönnte er sich erst gegen 21.30 Uhr eine Mahlzeit, die erste des gesamten Tages.


Seit gerade einmal zehn Tagen ist seine Seite auf Facebook unter dem Namen "Handballer helfen! Spendenaktion zugunsten der Handball-Flutopfer" online, zählt aktuell 4.848 "Gefällt mir-Angaben", über 3.322 Menschen reden im weltweit größten sozialen Netz darüber - Tendenz steigend. "Wenn aus einer kleinen Idee plötzlich etwas ganz Großes wird...", schreibt der Betreiber passend dazu.

Denn mittlerweile sind unzählige Profis, Trainer, Betreuer, Ehemalige, Freunde und Fans dieser Sportart auf die Aktion aufmerksam geworden, die Charity-Aktion unterstützt auch den "Freundeskreis des Deutschen Handballs e.V. (FDDH)"  - dort sind aktuell bereits fast 10.000 Euro an Spendengeldern eingegangen. Inzwischen gibt es sogar ein "Handballer helfen-Shirt", das seit vorgestern online bestellt werden kann.

Kommende Woche sollen die Auktionen bei United Charity starten, dort gibt's dann alle gespendeten Dinge zu ersteigern. Auch Spendewillige aus anderen Sportarten oder Menschen, die mit Handball gar nichts zu tun haben, unterstützen die Aktion - und wenn es nur mit einem "Like" ist. Zudem klingelt fast ununterbrochen das Mobiltelefon von Daniel Untermann - auch die Presse, Funk und Fernsehen zeigen Interesse.

"Lasst uns alle dazu beitragen, dass es deutlich mehr wird und teilt unsere Seite, Beiträge und Fotos, animiert Eure Bekannten für uns", sagt Untermann, "damit die Versteigerung und der Shirtverkauf ein voller Erfolg werden und wir ebenso unseren Beitrag dazu leisten können". Sprach er und macht sich auf  - zum nächsten Termin.

Montag, 17. Juni 2013

Ein paar kritische Stimmen bleiben leider nicht aus

Friedrichshafen - Ebenso durchwachsen wie es phasenweise das Wetter war, ist auch die Stimmungslage bei den über 37.000 Besuchern und Tausenden von Korso-Zuschauern rund um die "Klassikwelt Bodensee" gewesen. Dabei wirkt die Fachausstellung, die sich um altes Blech zu "lande, zu Wasser und in der Luft" dreht, noch immer eine ungeheure Anziehungskraft aus.


Die Messe ist nach wie vor die deutsche "Nummer drei" für klassische Fahrzeuge, Motorräder, Boote und Fluggeräte, das Gelände in Allmannsweiler lädt zum Staunen und Flanieren ein (Foto: Thomas Schlichte). Und doch war in diesem Jahr nicht alles Gold, was glänzt - an vielen strukturellen und organisatorischen Stellen hatte sich etwas Rost angesetzt. So blieb die eine oder andere Fläche in den Messehallen leer - und das nicht nur aufgrund des Termins.

Nachdem die "Klassikwelt" in diesem Jahr nicht an einem langen Wochenende gelegen hatte, überlegte sich der wine oder andere Händler die Reise in den Süden der Bundesrepublik zweimal. Andere wollen oder werden im kommenden Frühjahr nicht mehr an den Bodensee kommen, zuviel ging aus ihrer Sicht schief. Manch einer äußerte seine Kritik öffentlich beim Autokorso - und das über das Sprechermikrofon.

So passte das diesjährige Stimmungsbild der "Klassikwelt Bodensee" zum Wetter an den drei Austellungstagen. Von strahlendem Sonnenschein, starken Wind und mitunter Platzregen war beinahe alles mit dabei. Und doch lassen sich echte Kenner und Liebhaber davon nicht abschrecken. Manche bewegten ihr Cabrio bei der Parade in der Innenstadt von Friedrichshafen ohne Regenschutz - und das bei offenem Verdeck.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Ein Portal, das (Lokal)Politiker maßregeln soll

Frankfurt - Den Umstand, dass man sich selbst in der Vergangenheit schon einmal über (Lokal)Politiker und ihre (nicht getroffenen) Entscheidungen geärgert hat, dürfte einer breiten Schicht der rund 80 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland bestens bekannt sein. Um diesen Anliegen sofort Gehör zu verschaffen, hat Miriam Hantzsche die Online-Plattform "Politwatch" gestartet.


Unter dem Motto "Missstände aufdecken, Politiker aufwecken" gibt Politwatch.de allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, Missstände aufzudecken, die von Politikern ihrer Stadt persönlich verursacht wurden. Nach der Anmeldung mit einer gültigen E-Mail-Adresse, können die User einen Benutzernamen erstellen und sich mit einem Passwort beim Portal anmelden.

Neben aktuellen Kritiken - beispielsweise zu verpassten Stellungnahmen, nicht getätigten Besuchen oder nicht genehmigten Spielplätzen - beinhaltet die Community ein so genanntes "Ranking der Flop-Politiker". Da schneidet der eine oder andere Staatsdiener aus verschiedensten Parteien aktuell nicht gerade sehr gut ab.

Der so genannte "Brisanz-Faktor" misst anhand eines Flammendesigns die Temperatur der geäußerten Kritiken. Je mehr Briefe oder Kritiken ein Politiker oder eine Politikerin erhält, desto höher ist die Zahl des Hitzegrades. Schon jetzt steht dort ein Parlamentarier bei 100 Grad, er erhielt bereits sieben Beschwerden.

"Unser erklärtes Ziel ist es, eine Plattform für konstruktive Kritik und Veränderung in der Politik zu sein", betont Geschäftsführerin Hantzsche, die das Portal gegründet hat, um auf dem Sektor der Bürgerbeteiligung etwas zu bewegen. "Wir verstehen uns als Wachposten, der überparteilich und neutral ist. Selbstverständlich haben wir aber auch gewisse Regeln, an die sich unsere User und auch wir uns halten müssen."

Mehr zur Politwatch GmbH gibt's natürlich auch im sozialen Netz auf Facebook.

Samstag, 8. Juni 2013

Drei Häfler erobern für den guten Zweck Nordeuropa

Friedrichshafen - Gutes Tun oder helfen und nicht darüber reden. Das machen viele bekannte oder weniger bekannten Personen in schönster Regelmäßigkeit gerne. Doch in ihrem Fall wollen sie darüber reden beziehungsweise mit ihrem Vorhaben an die Öffentlichkeit gehen. Warum? Ganz einfach deshalb, weil Chris Werner, Benjamin Frik und Lili Tiemann aus Friedrichshafen auf der Suche nach Unterstützern sind.


Die drei jungen Menschen zwischen 26 und 28 Jahren gehen ab Samstag, 15. Juni 2013 auf Tour. Nein, sie machen keinen Urlaub, sondern fahren mit einem alten Mercedes-Benz quer durch Nordosteuropa. „Es geht in 15 Tagen insgesamt durch zehn Länder“, erklärt Chris Werner (im Bild mit Lilian Tiemann, Foto: privat), der den Trip nebenbei als Fotograf begleiteten wird. Los geht’s in Hamburg, von dort weiter nach Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, das Baltikum, Russland und Polen.

Ziel soll und wird die Bundeshauptstadt Berlin sein. Dort lebt inzwischen Benjamin Frik, der als Kameramann arbeitet und sein Equipment natürlich mitnimmt. Lilian "Lili" Tiemann hat es nach dem Studium in die baden-württembergische Hauptstadt Stuttgart verschlagen. Auf die Idee, als „Team Krähenfüße“ an dem etwas anderen Abenteuer mit dem Titel „Charity-Rallye 2013 – One Mission“ teilzunehmen, kamen die drei jungen Leute über eine gemeinsame Freundin.

Insgesamt werden 75 Fahrzeuge an den Start gehen, der Erlös geht komplett an wohltätige Zwecke. Alles, was die drei Häfler zusammenbekommen, geht an ein Krankenhaus für leukämiekranke Kinder. Ihr Auto bekamen die drei Häfler von der INT-Group aus Friedrichshafen gestellt, das Design übernimmt die Folienschmiede aus Friedrichshafen.

Spenden kann man übrigens unter www.helpedia.de/spenden-aktionen/onemission

Auch im sozialen Netz gibt’s Infos zur Rallye: www.facebook.com/OneMission2013

Mittwoch, 5. Juni 2013

Urs Meier: "Einer pfeift eben immer!"

Weingarten - Urs Meier hat mit seinem Vortrag "Zwischen den Fronten. Entscheidungen treffen - Mit Druck umgehen" im Best Western Parkhotel für Begeisterung gesorgt. Der 54-jährige ehemalige FIFA-Schiedsrichter schilderte anhand von Beispielen aus "seinem Sport", wie wichtig es ist, sich schnell beziehungsweise überhaupt festzulegen, oder wie er es auf Schwizzerdütsch nennt: "Einen Entscheid zu treffen."


"Eine gute Entscheidung getroffen" hatten auch die rund 50 Gäste des Abends, die der Referent aus der Schweiz in seinen Vortrag der Reihe "Unternehmen Erfolg" in Kopperation mit Schwäbisch Media miteinbezogen hatte. Immer wieder hielt er Beispiele von internationalen Spielen aus seiner Karriere an und ließ das Publikum "einen Entscheid treffen". Zögerlich gingen die Hände hoch, ob es nun ein Tor war oder nicht. "Soviel Zeit hätten sie im Spiel nicht gehabt", erklärt Meier und grinst.

Der ZDF-Regelexperte lebt inzwischen im südspanischen Marbella, entsprechend braungebrannt kam er daher. Seine Gesichtszüge wirkten entspannt, das Haar saß - wie schon in seiner aktiven Zeit - perfekt und der dunkle Anzug über dem weißen Hemd mit roter Krawatte wirkte ihm auf den gut austrainierten Leib geschneidert. Gut in Form müssen sie auch sein, diese Schiedsrichter. Schließlich laufen sie während eines Spiels bis zu zwölf Kilometer - und das bei einer durchschnittlichen Pulsfrequenz von 160.

In so mancher Partie wäre es nicht so aufregend gewesen, manchmal jedoch viel zu intensiv. Da wurde er auf dem Platz nach angeblichen Fehlentscheidungen belagert oder im Privatleben verfolgt - die englische Presse jagte ihn 2004 bis auf das eigene Firmengelände, Fans bedrohten Freunde und Familienmitglieder. Urs Meier bekam Morddrohungen und über 16.000 Mails, "die mich nicht gerade mit Lob überhäuften".

Es ehrt ihn, dass er selbst in dieser schweren Zeit - Meier hatte England bei der EM ein regelwidriges Tor zurecht aberkannt - nicht zerbrach, mit dem Druck umgegangen ist, eben eine - diese Entscheidung getroffen hat. "Ihr könnt Euch vorstellen, was passiert wäre, wenn Portugal in der Nachspielzeit beim Gegenangriff getroffen hätte." Haben die Portugiesen allerdings nicht, zum Glück. Doch: "Einer pfeift eben immer!"

Sonntag, 2. Juni 2013

Das erste "Triple" der FCB-Geschichte ist perfekt

Berlin - Der FC Bayern München hat seine Rekordsaison gekrönt. Dank des hart erkämpften 3:2-Erfolges im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart sicherte sich der Rekordmeister das geschichtsträchtige Triple. Das hatte zuvor nicht einmal die sagenhafte Elf um Franz "Kaiser" Beckenbauer in den 1970er Jahren geschafft.


Um exakt 22:11 Uhr Ortszeit war es im Berliner Olympiastadion soweit, als FCB-Kapitän Philipp Lahm den goldenen Pokal in die Höhe reckte. Seine Mitspieler tanzten und jubelten im gleichfarbigen Konfettiregen, als wäre es der erste Titel nach Jahren gewesen (Foto: dpa). Dabei durfte sich der FC Bayern vergangenen Samstag über den Champions League-Sieg und eine Woche zuvor über die Meisterschale freuen.

Es war und ist exakt diese Freude oder dieser Hunger, der die "Roten" von der Isar auszeichnete - diese Gier nach Titeln. Dabei war der VfB nicht weniger entschlossen, insbesondere Martin Harnik ging giftig und körperbetont zur Sache. Und das von Anfang an, als die Bayern - wie schon gegen Borussia Dortmund - nicht richtig bei der Sache waren. Folgerichtig hatten die Schwaben zwei riesige Möglichkeiten.

So zum Beispiel in der 22. Minute, als Manuel Neuer gleich zweimal überragend parierte. Eine Viertelstunde später brachte Ibrahima Traoré den mutig in den Strafraum marschierenden Lahm zu Fall - Elfmeter. Thomas Müller zeigte keine Nerven und verlud den machtlosen Sven Ulreich im VfB-Tor (37.). In dieser Phase wurde der Favorit stärker, Franck Ribéry und Arjen Robben rissen das Spiel an sich. Im Sturmzentrum bekam überraschend Mario Goméz den Vorzug vor Mario Mandzukić - mit Recht.

Denn in der 48. und 61. Minute war der Torjäger zur Stelle und machte das, was er am besten kann - einnetzen. Da war die Partie eigentlich entschieden. Bis, ja bis der FC Bayern München nur noch für die Galerie spielte und den VfB Stuttgart teils vorführen wollte. Das ließen sich Harnik und Co. nicht gefallen und gingen auf Risiko. Dieser Offensivdrang sollte sich lohnen, denn Martin Harnik traf gleich doppelt (71., 80.). Doch am Ende schaukelte die Heynckes-Elf das spannende Spiel souverän nach Hause.