Sonntag, 28. April 2013

Der VfB schenkt den Berlin den ersten Matchball

Friedrichshafen - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben im zweiten Play-off-Finale um die Deutsche Meisterschaft eine große Chance liegen lassen. Gegen den Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys unterlagen die Gastgeber vor 3.944 Zuschauern in der heimischen ZF Arena mit 1:3 (25:17, 23:25, 21:25, 20:25) und liegen somit mit 0:2 hinten. Der Meister kann am Donnerstag den Sack zumachen.


Dabei sah es zunächst gut aus für die wiedererstarkten Schmetterkünstler vom Bodensee (Foto: Günter Kram). Sie wussten mit starken Aufschlägen und sicher verwandelten Angriffen zu überzeugen, zeigten zudem sehenswerte Aktionen in der Feldabwehr. Wie schon im ersten Aufeinandertreffen an der Spree, schienen die Hauptstädter von Coach Mark Lebedew nicht richtig bei der Sache zu sein.

Auch im zweiten Abschnitt blieben Ventzislaw Simeonov und Co. am Drücker, setzten den Titelverteidiger mit angressivem Spiel unter Druck. Nikola Jovovic verteilte die Bälle, Simeonov, Jose Rivera sowie Max Günthör über die Mitte sorgten für Jubel im erstmals seit langer Zeit wieder ausverkauften Haus. 15:11 hieß es bereits aus Sicht des VfB, als es beim 17:16-Zwischenstand einigen Diskussionsstoff gab.

Lebedew, der sich über die gesamte Spielzeit an seiner Tafel festklammerte, monierte beim Kampfgericht einen Rotationsfehler, den das Team um Kapitän Joao Jose natürlich nicht wahrhaben wollte. Auch VfB-Cheftrainer Stelian Moculescu regte sich ziemlich auf - er schimpfte und gestikulierte wild. Doch aller Protest nutzte nichts, die Berlin Volleys drehten den Satz mit sicher verwerteten Bällen noch zum 25:23 um.

Im dritten und vierten Durchgang wurden Robert Kromm und Paul Carroll immer stärker, die VfB-Feldabwehr um Libero Nikola Rosic bekam die beiden Angreifer nicht richtig in Griff. Nachdem Berlin den dritten Abschnitt für sich verbuchen konnte, legte der Meister im vierten Abschnitt nach. 14:7 führten die Volleys bereits, doch die Hausherren kamen noch einmal auf 17:20 heran. Aber am Ende sollte sich das effektivere und weniger fehlerhafte Spiel der Berlin Volleys durchsetzen.

Freitag, 26. April 2013

AERO: Von der Leichtigkeit der Lüfte

Friedrichshafen - Die internationale Luffahrtmesse AERO hat auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen einen reibungslosen Start erwischt. 635 Aussteller aus 35 Nationen bieten dem ebenfalls vielsprachigen Besuchern aus Nah und Fern ein breites Spektrum der "Faszination Fliegen" an. Schwerpunkt der 21. Fachmesse am Bodensee sind in diesem Jahr vor allem Ultraleichtflugzeuge.


Während ein knallig-gelber Hubschrauber über dem Messegelände im Ortsteil Allmannsweiler seine Runden dreht, stecken im Freigelände unzählige Menschen ihre Nasen in die Cockpits der zu erstehenden Gebrauchtflugzeuge. Sie zeigen und gestikulieren, knipsen Bilder und machen sich Notizen. Anschließend gehen sie mit einem Lächeln auf den Lippen weiter - sie strahlen mit der Sonne um die Wette.

Auch drinnen in den Hallen herrscht reges Interessse (Foto: Thomas Schlichte), nicht nur die jüngsten Besucher sitzen am Steuerknüppel Probe. Besondere Aufmerksamkeit erregt ein Hubschrauber der Bundespolizei, dessen 21-köpfige Besatzung fast komplett versammelt ist. Sie stehen Rede und Antwort, erklären "ihr Baby" und dessen Funktionsweise ganz genau. Auch ein Jockpit eines Kampfjets der Bundeswehr sticht ins Auge.

Die "Faszination Fliegen" ist ungebrochen, für die Kleineren gibt es sogar einen eigenen Parcours mit Tretfliegern sowie eine breit aufgestellte Schau verschiedener Modellflieger, welche in mühevoller Handarbeit zusammengebaut wurden, zu bestaunen. Ihre Eltern, Opas, Omas, Tanten und Onkels bestaunen derweil die etwas größeren Schmückstücke, die doch etwas teurer in der Anschaffung sind.

Auch das richtige Equipment - von Brillen, über Helme, von Anzügen und Mützen bis hin zu Jacken - kann erworben werden, am Wochenende steigen die traditionellen Flugshows über dem dann hoffentlich wolkenlosen Himmel der Zeppelin- und Messestadt. An dem - also dem Himmel - sind zunehmend immer mehr Ultraleichtvehikel und Segler zu sehen, selbst ein Heli mit Dieselmotor ist ausgestellt. Es darf eben auch in der Fliegerei gerne etwas "leichter" und umweltbewusster sein.

Mittwoch, 24. April 2013

Barca hat den Ball, die Bayern schießen die Tore

München - Mit einer Galavorstellung hat der FC Bayern München dem FC Barcelona im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League seine Grenzen aufgezeigt. Am Ende hieß es 4:0 für den neuen deutschen Meister, der sogar noch deutlicher hätte gewinnen können. Und das, obwohl Lionel Messi und Co. in der ausverkauften Allianz Arena deutlich mehr Ballbesitz (66 Prozent) hatten.


68.000 Zuschauer sahen ein unglaublich intensives Spiel an einem denkwürdigen Frühlingsabend, der mit Sicherheit seinen Platz in den Geschichtsbüchern finden wird. Und das auch, weil die Diskussion über Sinn und Unsinn der so genannten Torrichter neu entflammen dürfte. Gleich drei Handelfmeter verwehrte das Gespann aus Ungarn den Hausherren, drückte jedoch auch gegenüber zweimal alle Augen zu.

Denn Mario Gomez, der für den gesperrten Mario Mandzukic stürmte, erzielte seinen Treffer zum 2:0-Zwischenstand (49.) aus abseitsverdächtiger Position, zudem sperrte der überragende Thomas Müller (Foto: dpa) vor dem dritten Treffer durch Arjen Robben in der 73. Minute Jordi Alba aus der Bahn. Ausgleichende Gerechtigkeit könnte man sagen - doch auf diesem Niveau dürfen solche Fehler nicht passieren.

"Nicht passieren" hätte auch besser ein Einsatz von Lionel Messi dürfen, der über die gesamte Spielzeit nicht zu seinem Spiel fand. Man sah dem argentinischen Weltfußballer - bis in die letzte Reihe hoch oben über dem grünen Rasen - an, dass er keinesfalls die nötige Fitness besaß. Gut für Schweinsteiger und Martinez, die Messi sowie die katalanische Schaltzentrale um Xavi und Iniesta im Griff hatten.

"Im Griff" hatten die Gäste aus der spanischen Hafenstadt vor allem einen Mann nicht - Thomas Müller. Der Doppeltorschütze (25., 82.) rannte und ackerte, grätschte oder hakelte - der Außenstürmer der Bayern ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Man merkte ihm und seinen Mitspielern an, dass sie in dieser Saison Großes erreichen wollen - und das nicht nur in der Bundesliga oder dem DFB-Pokal.

Montag, 22. April 2013

Ein Gerechtigkeitsfanatiker gerät ins Fadenkreuz

München - Das ist die Hammernachricht des Wochenendes gewesen. Uli Hoeneß hat sich selbst wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Der 61-jährige Präsident des FC Bayern München soll ein paar Millionen Euro auf einem Schweizer Konto in Zürich gebunkert haben - und das am deutschen Fiskus vorbei.


Hoeneß, der als Saubermann des deutschen Sports gilt beziehungsweise galt, muss sich nun verantworten, die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen das Erfolgsgesicht des deutschen Vorzeigevereins. Es muss für alle Bayern-Fans eine herbe und bittere Enttäuschung sein, ein absoluter Volltreffer unter die Gürtellinie.

Ausgerechnet der Mann (Foto: dpa), der sich mit umstrittenen Sportgrößen wie FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, Ex-DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger sowie Fußballtrainer Christoph Daum anlegte und ihnen mitunter kriminelle Energie unterstellte, soll nun selbst auf die schiefe Bahn geraten sein? Sieht so aus.

Es ehrt den gebürtigen Ulmer zwar, dass er sich selbst angezeigt hat und sich den Konsequenzen stellen will, doch es ist und bleibt ein echter Schock. Dass sein Vergehen, das er bereits im Januar über seinen Steuerberater an den Münchner Fiskus weitergab, genau jetzt öffentlich wird, ist seltsam.

Warum? Ganz einfach, weil sein FC Bayern morgen sein bis dato wichtigstes Saisonspiel vor der Brust hat, wenn es im Halbfinale der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona geht. Doch davon darf und sollten sich Kapitän Philipp Lahm Co. nicht ablenken lassen - schon in Hannover ist das beim lockeren 6:1-Erfolg nicht passiert.

Und dem Macher der Bayern. Dem kann man nur eine lückenlose Aufklärung wünschen. "Ich darf im Moment nichts sagen, denn ich befinde mich in einem schwebenden Verfahren", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Sie können sich vorstellen, dass mir vieles auf der Zunge liegt, aber ich muss erst mit den Behörden meine Hausaufgaben machen."

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/sport/fussball/sonstiges/50ac2va-uli-hoeness-aeusserung-hausaufgaben#.A1000146

Montag, 15. April 2013

Buchvorstellung: "Von 0 auf 100 und zurück"

Friedrichshafen - Nach seinem erfolgreichen Debütroman „Verhängnisvolle Begegnung – Der lange Weg zum perfekten Glück“ (http://windsor-verlag.com/frameset/?books/ID10204/Verhaengnisvolle-Begegnung) hat der freie Journalist Thomas Schlichte ein neues Projekt gestartet, die Fortsetzung seines "Erstlings". 

Von 0 auf 100 und zurück – Es hätte doch alles so schön sein können“ heißt sein neuer Roman, den der Schriftsteller aus Friedrichshafen am Bodensee als ebook für 2,98 Euro auf den Markt gebracht hat. „Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren“, sagt der 31-jährige Schriftsteller, der bereits mit 14 Jahren seine Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte.

Rein ins neue Werk: In diesem beschreibt der Autor, wie sich eine junge Frau in ihrer Studienzeit in einen Profisportler verliebt und sich Hals über Kopf in eine feste Beziehung mit ihm stürzt. Alles läuft perfekt, sie genießt die gewissen Vorzüge an der Seite ihres berühmten Freundes.

Bis, ja bis Cleo – so heißt die dunkelhaarige Schönheit – eine neue Seite an ihrem Prinzen kennenlernt, die ihr sehr zu schaffen macht. Sie beginnt zu zweifeln, es gibt Streit. Hin und wieder wird es laut zwischen den beiden. Sie stellt vieles in Frage, obwohl sie glücklich ist und von einer Heirat träumt.

Es sind die unerwarteten Ereignisse sowie die überraschenden Wendungen, die diesen Liebesroman lesenswert machen – manches kommt einem „aus dem richtigen Leben“ bekannt vor. „Ich möchte eben auch zum Nachdenken anregen“, erklärt Thomas Schlichte (Foto: Mario Richter), der in seinem Werk seine beiden Leidenschaften – das Schreiben und den Sport – auf witzige Art und Weise miteinander verbindet.

Sonntag, 7. April 2013

Schöne Klänge schwappen die Uferpromenade entlang

Friedrichshafen - Auch die 2. Auflage der „City of Music“ ist ein voller Erfolg gewesen. Zwar hieß es für die spontanen Besucher auch dieses Mal „leider ausverkauft“, doch der Stimmung in den 18 Bars beziehungsweise an den Locations tat dies keinen Abbruch. Auch die 400 Tickets an der Abendkasse waren in Windeseile vergriffen.


Endlich ist wieder etwas los gewesen in der Zeppelin- und Messestadt, die von seinen jüngeren Bewohnern gerne einmal scherzhaft als „Friedhofshafen“ betitelt wird. Doch von Trauerstimmung war an diesem Abend keine Spur. Im Gegenteil, denn von der „Lukullum Lounge“ bis rüber zu „Ellis Bar“ war die Stimmung ausgelassen, tolle Klänge allerorts.

Auch in diesem Jahr hieß es wieder schnell sein, denn bereits am Donnerstag war ein Großteil der grünen Eintrittsbändel vergriffen – an den Abendkassen herrschte schon weit vor 20.30 Uhr reger Andrang. Es schien – wie schon bei der ersten Auflage im November – als hätten die „Häfler“ nur auf diesen Event gewartet, das Publikum war beinahe überall bunt gemischt.

„Alt und Jung“, „Rocker und Jazzer“ tanzten und feierten einträchtig mit- beziehungsweise nebeneinander – und das friedlich ohne Stimmung trübende Vorkommnisse. Bitter war der Abend nur für die, die keinen Bändel mehr ergatterten. Sie mussten sich ein anderes Plätzchen zum Feiern suchen, während das Partyvolk spätestens nach Mitternacht auf die Schiffe weiterzog. Da ließ das Radio7-Team um DJ Matthias „Matze“ Ihring die Plattenteller kreisen.

Mittwoch, 3. April 2013

Nach der Torgala folgt eine defensive Glanzleistung

München - Der FC Bayern München hat sich im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen Juventus Turin beim 2:0-Erfolg eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Mittwoch erarbeitet. Nach dem frühen 1:0 durch David Alaba (1. Minute) ließ der deutsche Rekordmeister in der Defensive kaum etwas zu, auch wenn Andrea Pirlo bei den Standards immer wieder seine Klasse bewies.


Das gelang auch wieder einmal Bastian Schweinsteiger, der in einem sehr umkämpften sowie körperlich harten Duell gegen die "alte Dame" mit Übersicht, Zweikampfstärke und einer hohen Laufleistung zu überzeugen wusste. Vor 68.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena war er es, der nach einem Fehlpass von Pirlo den Führungstreffer seiner Mannschaft durch den österreichischen Linksfuß (Foto: dpa) einleitete.

In der Folge wehrte sich "Juve" nach Kräften, Spielmacher Pirlo traf mit einem Freistoß aus großer Distanz nach 12 Minuten "nur" das obere Tornetz. Ein erster Warnschuss des Ausnahmekönners, dem über die gesamte Spielzeit weitere folgen sollten - auch nach Eckbällen. Zudem vergab der ständige Unruheherd Arturo Vidal nur Sekunden später eine weitere gute Möglichkeit für die Gäste. Auf der Gegenseite musste der ehemalige Welttorhüter Gianluigi Buffon gleich zweimal gegen den eingewechselten Arjen Robben retten.

Der niederländische Auswahlspieler war bereits in der 13. Minute für Toni Kroos in die Partie gekommen, der sich bei einer Befreiuungsaktion einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich zugezogen hatte. Kroos wird den Bayern mindestens sechs Wochen fehlen. Fehlen werden nächsten Mittwoch auch Arturo Vidal, der sich mehrfach um eine Verwarnung beworben hatte sowie Stephan Lichtsteiner. Vidal, an dem der FC Bayern einst interessiert war, mauserte sich durch seine Aktionen zum absoluten Feind der Zuschauer.

Die kamen aber ansonsten auf ihre Kosten, selbst die italienischen Anhänger stimmten in einem spannenden Spiel immer wieder leidenschaftliche Gesänge an. Für die Entscheidung zum 2:0-Endstand hatte übrigens Thomas Müller nach 63 Minuten gesorgt, als er einen Querpass von Mario Mandzukic verwertete. "Wir haben das Spiel immer kontrolliert", lobte FCB-Coach Jupp Heynckes. "Und das gegen den italienischen Meister."