Friedrichshafen - Die beiden Väter von "Kommissar Kluftinger" haben der Zeppelin Universität in Friedrichshafen im Rahmen der "BürgerUni" einen humorvollen Besuch abgestattet. Dabei sparten Volker Klüpfel und Michael Kobr am "Seemooser Horn" nicht mit Anekdoten und Klischees rund um ihre allgäuerische Heimat, in der auch die Handlungen der nunmehr neun Krimis spielt.
Das zehnte Exemplar der Reihe ist für Ende April angekündigt - und auch dort werden die beiden Autoren, die ihre Leidenschaft mittlerweile zum Hauptberuf gemacht haben, tiefe Einblicke ins tägliche Leben im Allgäu liefern, das durchaus immer auch an ihrem eigenen Leben angelehnt ist.
Keine Frage: Die beiden Freunde, die zwar nicht die gleiche Klasse, aber dafür die selbe Schule besucht haben, verstehen sich blendend - beruflich wie privat. Unter der Woche wird jeden Morgen zu einer festen Uhrzeit per Videotelefonie miteinander diskutiert, gefachsimpelt oder so manch (neue) Idee ausgetauscht - nachmittags verbringen beide, außer an Wochenenden, mit Schreiben.
Ihre humorvolle, mitunter auch gewitzte und spitzfindige, Art bekam auch ZU-Professor Jan Söffner zu spüren, der zusammen mit der Studierenden Jana Faßbender durch den Abend führte (Foto: TS). Söffner, Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und -analyse, gab offen zu, dass er die beiden Autoren und ihre Werke vor dem ersten Telefonat noch gar nicht kannte.
Für einen kurzen Moment wirkten nicht nur die beiden Gäste, sondern auch das Publikum etwas irritiert, bevor der nächste Lacher für einen pointierten Fortgang der gelungenen Veranstaltung sorgte. So etwa die Tatsache, dass Klüpfels Vater "Kluftinger-Führungen" anbietet oder die Mutter auch mal die "Erika" geben muss. Den beiden Mittvierzigern ist anzumerken, dass noch viele Ideen in ihnen stecken.
"Wir machen das, bis wir es körperlich nicht mehr können", verraten beide unisono und erklären, dass Abstimmungen, wie ein Buch nun zu sein hat, oft mit dem Ergebnis "1:1" enden. Das habe sich erst geändert, als die beiden einen Verlag und Lektorinnen hinter sich wussten. Fünf der neun - bald zehn - Bücher der Familienväter, die ihrer bayerischen Heimat treu geblieben sind, wurden verfilmt.
Dass es weitere Verfilmungen geben wird, schlossen beide kategorisch aus. Und das auch, weil sie mit den Resultaten nicht immer zufrieden waren. So werde das Allgäu mitunter falsch dargestellt und Dinge in 90 Minuten gepresst, deren Erklärung eigentlich weit mehr Zeit bedarf. "Lieber die Pest als die Autoren am Set", sagte Volker Klüpfel dazu. Motto: "Schuster bleib bei deinen Leisten!"