Mittwoch, 22. März 2017

Er ist und bleibt ein Mann der klaren Worte!

Friedrichshafen - Ulrich - genannt "Uli" - Hoeneß ist stets als Mann der klaren Worte bekannt gewesen. Dass der Präsident des FC Bayern München noch immer sagt, was er denkt, hat der (Wieder)Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Mittwochabend erneut bewiesen.

 
Beim von der Heinzl Firmengruppe aus Bad Waldsee organisierten "Mittelstandsforum Bodensee" in der Halle A2 des Häfler Messegeländes sorgte der 65-jährige Ulmer (Foto: TS) am Bodensee für viele Lacher - und nachdenkliche Pausen. So zum Bespiel, als der Weltmeister von 1974 von seiner Zeit im Gefängnis erzählt.
 
Es ist nicht zu übersehen, dass ihn dieser Lebensabschnitt geprägt und ein Stück weit verändert hat. Zwar besitzen seine Worte noch immer diese gewisse Schärfe, doch der Ton ist ruhiger geworden. Als Hoeneß erzählt, dass es ihm in der JVA in Landsberg am Lech nicht erlaubt war, seiner Frau Susanne anzurufen, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren, kämpft der Lebemann kurz mit den Tränen.

Wesentlich fröhlicher und glücklicher wirkt der gelernte Metzgerssohn, wenn er vom finanziellen und wirtschaftlichen Aufstieg seines dritten Kindes, dem des FC Bayern München, berichtet. Ja, dieser beziehungsweise sein Verein ist - neben der Tochter und dem Sohn - sein drittes Kind.

Dieses päppelte er von 1979 - als er den Posten des Managers übernahm - vom verschuldeten Klub bis heute zu einem Weltkonzern mit über 600 Millionen Euro Jahresumsatz auf, das gerade in Shanghai ein neues Büro eröffnet hat. Im asiatischen Markt und in Nordamerika sieht Uli Hoeneß viel Potential für den Verein, der sein "Mia san mia"-Verständnis gerne globalisieren möchte.

Jedoch ohne - und das ist dem Chef des Aufsichtsrates, zu dem namhafte Dax-Konzerne gehören, wichtig - den Blick nach Deggendorf oder sonstige Städte und Gemeinden des bayrischen Bundeslandes zu verlieren. Dort, so Hoeneß, "sitzen nämlich unsere treuesten Anhänger".

Zu seinen größten Fans gehört zweifelsohne seine Familie, die auch während seiner Inhaftierung immer zu ihm gehalten habe und ihn in der Justizvollzugsanstalt, so oft es nur ging, besucht habe. Ebenso wie (Ex-)Spieler und (ehemalige) Funktionäre der "Roten" von der Isar.

Sein schönster Moment im Bayern-Trikot war für ihn der Sieg im Landesmeister-Cup gegen Atletico Madrid, als man die Spanier in Brüssel nach einem glücklichen 1:1-Unentschieden zwei Tage später in ein Wiederholungsspiel zwang, das die Bayern ("obwohl wir alle total kaputt waren") mit 4:0 gewannen.

Gefeiert wurden solche Erfolge von Beckenbauer, Müller, Hoeneß, Maier und Co. standesgemäß auf der Wiesn, also dem Münchner Oktoberfest. Und wenn die damaligen Stars einen über den Durst getrunken hatten, interessierte das niemand. Dies sei heute anders, auch dank dieser "sch... Handys und iPhones", sagt der Präsident, der noch nie eine E-Mail geschrieben haben will.

Im heimischen Bad Wiessee am Tegernsee existiere zwar ein Computer, "den bedient allerdings nur meine Frau", schmunzelt der Bayern-Boss, dessen Sohn die von ihm gegründete Wurstfabrik in Nürnberg längst erfolgreich weiterführt. Uli Hoeneß ist und bleibt ein Getriebener - der eigentlich nur das Beste will. Für sich, seine Familie und sein liebstes Kind, den FC Bayern München.

Infolgedessen nahm er von Gesprächspartner Walter Döring, Baden-Württembergs Wirtschaftsminister a.D., bereits Glückwünsche zur Deutschen Meisterschaft entgegen, als er auf die Frage, ob die Bundesliga bereits gelaufen sei, nur kurz und knapp mit "Ja" antwortete.

Mag beim einen oder anderen zwar arrogant rüberkommen, ist beim Blick auf die Tabelle allerdings gar nicht so unrealistisch. "Wir haben 13 Zähler Vorsprung", sagt Hoeneß. "Ich glaube nicht, dass wir noch fünf Spiele verlieren. Und: Die anderen Teams müssen ja auch erst einmal alles gewinnen." Übrigens etwas, das Uli Hoeneß bereits geschafft hat - als Fußballer, Funktionär und Privatier.

Samstag, 4. März 2017

Reisebericht: Wenn Skepsis Zufriedenheit weicht!

Hurghada - Ein (Erlebnis)Urlaub im Wüstenstaat Ägypten lohnt sich, gar keine Frage: Selten durfte ich in einer Woche so viel erleben, bestaunen und kennenlernen. Land, Leute und Kultur dieser arabischen Perle in Nordafrika bleiben für immer unvergessen.
 
 
Sicherlich gab es zu Beginn der Reiseplanung einige Bedenken ob der Sicherheit. Und doch war ich felsenfest davon überzeugt, diesen Schritt beziehungsweise Trip zu wagen. Spätestens nachdem die Anreise vom Schwäbischen ans Rote Meer mit Germania problemlos und pünktlich klappte, war ich beseelt und voller Vorfreude.
 
Nachdem man das Visa gekauft und die vielen Sicherheitskontrollen passiert hatte, konnte das Abenteuer im über 90 Millionen Einwohner starken Land beginnen. Vom neuen Flughafen in Hurghada waren es gerade einmal zehn Minuten Fahrt zu meiner Unterkunft, dem Beach Albatros Resort.
 
Schon der Name des mehrteiligen Gebäudekomplexes, mit Tennisplätzen, Einkaufsmöglichkeiten und einem riesigen Aqua-Park, klang nach Erholung pur. Und tatsächlich, ich fühlte mich in meinem geräumigen Zimmer mit Balkon und Sicht auf die Poollandschaft sofort wohl. Nicht weniger als sechs Restaurants und neun Bars bieten feste und flüssige Köstlichkeiten an - und das beinahe rund um die Uhr.
 
Ins Stadtzentrum der 120 000 Einwohner Stadt ist es nicht weit - weder zu Fuß, noch mit einem der unzähligen Taxen, die auf (neue) Kundschaft warten. Auch ein Abstecher nach El Gouna lohnt - ganz egal, ob mit oder ohne Golf-Schnupperkurs auf dem satten Grün. Regentage null, keine Sorgen und ein herrlich blaues Meer - besser abschalten geht kaum. Und das gerade einmal vier bis fünf Stunden vom Bodensee entfernt. Tagsüber und in den Abendstunden sorgen freundliche Animateure für Unterhaltung.
 
Den Rest macht ein sauberer und jeden Morgen frisch gepflegter Sandstrand (Foto: TS) mit kostenlosen Liegen und Handtüchern, die gegen eine Karte eingetauscht werden. Sonnenschutz bieten Schirme und Bedachungen, während die Windfänge einen von "kalten" Lüftchen verschonen. Selbst im Sand ist das zuvorkommende Barpersonal aufmerksam und bringt einem die Getränke ans Wasser.
 
Zugegeben: Vor dem Abflug vom "Bodensee Airport" in Friedrichshafen bin ich sehr skeptisch gewesen. Eine Woche und jede Menge einzigartiger Momente später ist diese Skepsis verflogen und die pure Entspannung geblieben. Ich fühl(t)e mich rundherum erholt und werde wiederkommen - ganz bestimmt.