Friedrichshafen – Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben im Play-off-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft den Kürzeren gezogen. In der heimischen ZF Arena unterlag der Titelverteidiger den Berlin Recycling Volleys mit 1:3 (25:27, 16:25, 25:18, 22:25) und muss um den Finaleinzug bangen. Denn das Team aus der Bundeshauptstadt hat am Sonntag Matchball.
Nach eben diesem kannte der Jubel beim Team von BRV-Coach Marl Lebedew keine Grenzen, die Gäste aus Berlin lagen sich erleichtert in den Armen. Besonders Mittelblocker Felix Fischer – der im Vorfeld einen Sieg angekündigt hatte – bekam sein breites Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Fassungslosigkeit und Enttäuschung (Foto: Conny Kurth) derweil auf der anderen Netzseite beim Meister, seinen 1.800 Zuschauern und der versammelten Presse. Sie hatten nicht wirklich damit gerechnet.
Nun stehen die Volleyballer des VfB Friedrichshafen unter Zugzwang, müssen am Sonntag, 1. April, ab 16 Uhr in der Berliner Max-Schmeling-Halle gewinnen, um ein fünftes Entscheidungsspiel zu erzwingen. Aktuell liegt der Deutsche Meister von 2004 mit 2:1 vorne und könnte – Achtung: kein Aprilscherz – den Sack zumachen. Falls nicht, käme es am Mittwoch, 4. April, ab 20 Uhr zum Showdown in Friedrichshafen beim Titelträger der vergangenen sieben Jahre.
„Ich denke, dass niemand in der Mannschaft verlieren wollte“, betonte VfB-Kapitän Joao José. „Aber eines ist auch sicher: Die Mannschaft sah müde aus. Stück für Stück verliert man dann die Kontrolle über den Geist und den Körper, so dass man nicht mehr die besten Lösungen findet.“ Und tatsächlich, der Herausforderer aus der Hauptstadt wirkte frischer, mutiger und entschlossener. Die Recycling Volleys hatten sich vor der Saison einen Titel zum Ziel gesetzt – das merkte man ihnen an.
Der Meister vom Bodensee fand nicht so richtig in die Partie, die Abstimmung und das Timing waren nicht immer perfekt. „Das war ein knappes Ding“, analysierte Lebedew. „Die Jungs haben heute sehr gut zusammengespielt.“ Nun kann Berlin die Dominanz des Serienmeisters in eigener Halle brechen, falls der Gastgeber einen ähnlich guten Tag erwischt. Und der VfB? Für den geht’s um alles. „Man kann nicht immer gewinnen“, sagte VfB-Trainer Stelian Moculescu nach dem Spiel. Am Sonntag müssen sie es.