München - Der FC Bayern München ist ins Viertelfinale der UEFA-Champions League gestürmt – und wie. Vor 66.000 Zuschauern in der heimischen Allianz Arena überrannte der Gastgeber den FC Basel im Achtelfinal-Rückspiel mit 7:0 (3:0) und feierte den höchsten CL-Sieg seiner Geschichte. Damit dürfen der vierfache Torschütze Mario Gomez und Co. weiterhin vom Finale träumen.
„Oh, wie ist das schön. Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht geseh‘n, so schön, so schön“, sang das Publikum in den Münchner Nachhimmel, als in der 70. Minute Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren mit 6:0 in Führung, hatten bis dahin sehenswerte Angriffe mit passgenauen Abspielen gezeigt. FCB-Torjäger Mario Gomez sollte viermal treffen, drei Mal davon zum lupenreinen Hattrick in der zweiten Halbzeit.
Der oft kritisierte Arjen Robben (Foto: dpa) kurbelte das Spiel des deutschen Rekordmeisters unermüdlich an, wechselte die Position und verteile die Bälle. Sein Zusammenspiel mit Kapitän Philipp Lahm auf der rechten Seite klappte bestens, WM-Torjäger Thomas Müller unterstützte Lahm, wenn Robben in seiner bekannten Art zur Mitte zog. So fiel auch das frühe 1:0, als Robben diagonal in Richtung Elfmeterpunkt startete und FCB-Keeper Yann Sommer bereits nach zehn Minuten keine Chance ließ.
Das Starensemble des deutschen Rekordmeisters hatte da angefangen, wo es beim 7:1-Kantersieg in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim aufgehört hatte. Mit schönem Direktspiel und Tempodribblings über die Flügel wollten die Bayern das 0:1-Hinspielergebnis egalisieren. Dass es schon zur Pause zum deutlichen 3:0-Vorsprung reichte, war dem Umstand geschuldet, dass Robben, Ribéry, Gomez, Müller und Co. eine kleine Schwächephase nach 30 Minuten heil überstanden.
Da stockte das Angriffsspiel, der Druck hatte spürbar nachgelassen. Und doch blieben Basels Kapitän Marco Streller und seine Nebenleute in der Offensive harmlos. Ihre zarten Angriffsbemühungen liefen Geburtstagkind Holger Badstuber – er wurde 23 Jahre jung – und Jérôme Boateng locker ab. Nicht ganz den lockersten Eindruck machte Aushilfs-Linksverteidiger David Alaba, der sich im Spielaufbau und in der Rückwärtsbewegung den einen oder anderen Fehler gestattete.
Folgen hatten die nicht, auch weil die Bayern-Offensive im zweiten Durchgang noch reichlich Benzin im Tank hatte. Da wusste besonders Ribéry als glänzender Vorbereiter auf Tormaschine Gomez zu überzeugen, der seine CL-Saisontreffer sieben bis zehn erzielte. Das bedeutete Rekord, das hatte noch kein Deutscher in der europäischen Königsklasse geschafft. Lediglich ein Treffer mehr und der 26-Jährige hätte mit Barca-Superstar Lionel Messi (fünf Tore gegen Leverkusen) gleich gezogen.
Aber es ist gar nicht verkehrt, wenn der FC Bayern (noch) nicht alle Rekorde bei seinem höchsten Sieg in der Champions League einstellte, denn die Elf von Trainer Jupp Heynckes will mehr. „Wir wollten von Anfang an zeigen, dass für Basel hier nichts zu holen ist. Man hat schon am Wochenende gesehen, dass wir eine Mannschaft auseinandernehmen können“, betonte Lahm hinterher. Und der Rest von Europa hat seit gestern Abend gesehen, dass der FC Bayern München wieder da ist.
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