München - Das ist die Hammernachricht des Wochenendes gewesen. Uli Hoeneß hat sich selbst wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Der 61-jährige Präsident des FC Bayern München soll ein paar Millionen Euro auf einem Schweizer Konto in Zürich gebunkert haben - und das am deutschen Fiskus vorbei.
Hoeneß, der als Saubermann des deutschen Sports gilt beziehungsweise galt, muss sich nun verantworten, die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen das Erfolgsgesicht des deutschen Vorzeigevereins. Es muss für alle Bayern-Fans eine herbe und bittere Enttäuschung sein, ein absoluter Volltreffer unter die Gürtellinie.
Ausgerechnet der Mann (Foto: dpa), der sich mit umstrittenen Sportgrößen wie FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, Ex-DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger sowie Fußballtrainer Christoph Daum anlegte und ihnen mitunter kriminelle Energie unterstellte, soll nun selbst auf die schiefe Bahn geraten sein? Sieht so aus.
Es ehrt den gebürtigen Ulmer zwar, dass er sich selbst angezeigt hat und sich den Konsequenzen stellen will, doch es ist und bleibt ein echter Schock. Dass sein Vergehen, das er bereits im Januar über seinen Steuerberater an den Münchner Fiskus weitergab, genau jetzt öffentlich wird, ist seltsam.
Warum? Ganz einfach, weil sein FC Bayern morgen sein bis dato wichtigstes Saisonspiel vor der Brust hat, wenn es im Halbfinale der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona geht. Doch davon darf und sollten sich Kapitän Philipp Lahm Co. nicht ablenken lassen - schon in Hannover ist das beim lockeren 6:1-Erfolg nicht passiert.
Und dem Macher der Bayern. Dem kann man nur eine lückenlose Aufklärung wünschen. "Ich darf im Moment nichts sagen, denn ich befinde mich in einem
schwebenden Verfahren", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Sie können
sich vorstellen, dass mir vieles auf der Zunge liegt, aber ich muss
erst mit den Behörden meine Hausaufgaben machen."
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