Hockenheim - Sechs Tage, 100 Teams, über 2700 Studierende aus 25 Nationen weltweit. Das sind nur wenige Zahlen, die für die bisher größte Auflage der „Formula Student Germany (FSG)“ stehen. Seit 1991 messen sich ambitionierte Rennsportler im Rahmen eines Studienprojektes an Hochschulen um das beste Fahrzeug, den besten Motor oder die schnellste Runde. Seit drei Jahren ist auch das „Formula Student Team Weingarten“ der Hochschule Ravensburg-Weingarten mit dabei – und das mit ordentlichen Ergebnissen.
In diesem Jahr landeten die Hobbytüftler – die überwiegend Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik studieren – mit ihrem „Stinger 11“ auf der nordbadischen Traditionsstrecke als 42. im Mittelfeld der schlussendlich 78 zugelassenen Hochschul-Teams mit Benzin im Blut. Die Nase vorne bei den Verbrennern hatte wieder einmal der Nachbar, die DHBW Ravensburg. Bei den 30 Elektroautos brachten die Niederländer der TU Delft das beste Gesamtpaket auf das Gelände des Hockenheimrings mit.
Begleitet wurden die Studierenden dabei von Professor Dr. Ralf Stetter, der sein Fachgebiet an der Hochschule in der Konstruktion und Entwicklung in der Kraftfahrzeugtechnik hat. Während das Team aus Weingarten alle Zulassungsvoraussetzungen mühelos schaffte, blieben einige Hochschulen auf der Strecke. Pech hatte beispielsweise auch die südbadische Abordnung aus Konstanz, an deren Fahrzeug die Airbox kaputt ging.
Zwischen den einzelnen Wettbewerben wurde hektisch getüftelt, gebastelt und geschraubt – die Zeiten der Konkurrenz am Notebook dabei immer im Blick. Kaum ein Auge zugemacht haben dürften in den Zelten auf dem Campingplatz nicht nur die Teamchefs Benjamin Haller, Michael Schätzle, Jan König, Steffen Steiner und Dominik Völker, die mit insgesamt 30 Mann am Wettbewerb teilnahmen. Schließlich galt es, alles erdenklich Mögliche aus dem dunkelblauen Fahrzeug mit der Startnummer 66 heraus zu kitzeln.
Doch beim „Autocross“ stotterte beim „Stinger 11“ im dritten Lauf der Motor, so dass eine Teilnahme am vierten Durchgang gar nicht mehr möglich war. „Wir haben in einer Nachtschicht versucht, das Problem zu beheben“, sagte Antriebsspezialist David Pietsch. „Am Morgen hatten wir nach einem kurzen Test ein gutes Gefühl. Aber im ‚Endurance‘ ging der Motor nach vier von 28 Runden plötzlich aus und wollte einfach nicht mehr anspringen.“
Doch bei aller Rivalität der einzelnen Teams, fiel das gute Verhältnis untereinander besonders auf. „Man hilft sich gegenseitig mit Werkzeug“, erklärt Maschinenbau-Student Pietsch. „Es kommt immer mal vor, dass man etwas vergessen hat.“ Vergessen werden die Studierenden aus Weingarten diesen Event mit Sicherheit nicht, auch wenn sie im Endklassement gerne ein paar Plätze weiter vorne gelandet wären. Vielleicht ja dann im nächsten Jahr.
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