Dienstag, 8. Mai 2012

Wenn nicht nur auf ein Ergebnis „geschissen“ wird

Aalen – Sportlich war der sprichwörtliche Käs’ eigentlich gegessen, der VfR Aalen freute sich über den Aufstieg in die 2. Liga. Doch mit dem perfekten Saisonabschluss wurde es leider nichts – und das nicht nur sportlich. Denn neben der 0:4-Heimklatsche gegen den VfL Osnabrück, mussten die VfR-Verantwortlichen und Spieler einen wüsten Angriff wegstecken.

Denn Chaoten, die dem Gegner aus Osnabrück die Treue halten, hatten sich in und rund um die Hans-Scholz-Arena kräftig daneben benommen. Erst randalierten sie auf dem Aalener Frühlingsfest, lieferten sich Schlägereien und hitzige Wortgefechte und dann erleichterten sie sich auch noch mitten im Mittelkreis des Stadions. So eine Scheißaktion braucht nun wirklich keiner.

7117 Zuschauer sahen dann – nachdem die Schweinerei beseitigt war – ein eher schwaches Spiel, bei dem die Luft bei den Hausherren irgendwie raus war (Foto: Aron Willers). Und das, obwohl der Lokalrivale 1. FC Heidenheim gegen den Spitzenreiter SV Sandhausen (2:1) Schützenhilfe leistete und dem VfR mehr oder weniger freiwillig zum Meistertitel verhelfen wollte.

Doch daraus wurde nichts, weil der Tabellenzweite schlafmützig und nicht konsequent genug zu Werke ging. Besonders VfL-Stürmer Elias Kachunga bekam die Aalener Defensive einfach nicht in den Griff – Kachunga wusste seinen Platz im und am Strafraum zu nutzen und netzte insgesamt dreimal ein. Das vierte Tor der Gäste erzielte der Ex-St. Paulianer Rouwen Hennings.

Zwar hatte der VfR Aalen den Saisonabschluss sportlich vermasselt, aber nach dem Abpfiff war beinahe aller Ärger über den kraft- und saftlosen Auftritt des Aufsteigers vergessen. Schließlich hätten die „Ostälbler“ sogar noch den Titel holen können. Mit obligatorischen T-Shirts, einem großen Banner und Jubelgeschrei verabschiedeten sich die „Schwarz-Weißen“ von ihrem Anhang und hakten die verpasste Meisterschaft unter dem Osnabrücker Motto „drauf geschissen“ ab.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Die Jubiläumsauflage brettert auf Erfolgskurs weiter

Friedrichshafen – Die 10. Auflage der Tuning World Bodensee hat in allen Bereichen das Gaspedal durchgedrückt. Sowohl bei den Besuchern – 95.300 Zuschauer an vier Tagen – als auch bei der Rekordzahl an Weltpremieren (28 Stück) legte die Faszination zwischen Chrom, Lack und schönen Frauen einen tollen Auftritt hin. Neue Miss Tuning ist die Chemnitzerin Frizzi Arnold (Foto: Messe Friedrichshafen).



Sie hatte sich gegen über 500 Bewerberinnen aus ganz Europa durchgesetzt, darf sich unter anderem über einen Dienstwagen sowie ein professionelles Fotoshooting freuen. Das Blitzlicht magisch angezogen hat auch Schauspielerin Sophia Thomalla (Foto: Thomas Schlichte), die am zweiten Messetag für einen echten Hingucker sorgte. Auch Bloodhound-Gang-Bassist „Evil“ Jared war am Bodensee zu Gast.



Er wählte zusammen mit der fachkundigen Jury die 22-jährige Frizzi Arnold zur neuen Königin der Motorsportszene. Die Ergotherapeutin aus Sachsen weiß, wo sie den Griff ansetzen muss und welche Hebel sie zu drücken hat. Das wussten auch die 285 Austeller – überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Überall wurde geschraubt, poliert und gemeinsam gefachsimpelt.

Auch laute Bässe wummerten durch die Hallen, die Partys der „Tuning World Bodensee“ an Land und auf dem See waren restlos ausverkauft. Doch nicht nur in der realen, sondern auch der virtuellen Welt ist die Faszination „Tuning“ ungebrochen. Über 23.000 Fans gefällt Europas größte Fachmesse auf Facebook – weitere werden sicherlich folgen.


„Besucher, Teilnehmer und selbst die gewerblichen Aussteller waren sich einig: Der European Tuning Showdown ist eine Bereicherung im Show-Programm der Tuning World Bodensee“, sagte TWB-Projektleiter Dirk Kreidenweiß nicht ohne Stolz. Erstmals konnten Fahrzeuge (Foto: Thomas Schlichte) von Experten vor Publikum auf Herz und Nieren beziehungsweise auf Originalität, Einfallsreichtum und Kreativität bewertetet werden lassen.

„Die Resonanz war so groß, dass die Halle permanent stark frequentiert wurde und die Sitzplätze nonstop die Besitzer wechselten“, fügt Kreideweiß hinzu. Den „Besitzer beziehungsweise Ausrichter wechseln“ wird die „Tuning World Bodensee“ aus Sicht des Publikums hoffentlich nicht. Die Fachmesse gehört längst zu Friedrichshafen – so wie das „Schwäbische Meer“. Das kann man so stehen lassen, frei von Bescheidenheit.