Sonntag, 9. Dezember 2012

Großer Sport in einer leider viel zu kleinen Halle


Friedrichshafen - Der FC Bayern München hat die 10. Auflage des MTU-Hallencups für U15-Fußballer gewonnen. In einem hart umkämpften Endspiel holte die Auswahl des deutschen Rekordmeisters dabei einen 0:2-Rückstand gegen den VfB Stuttgart auf und gewann das Finale am Ende mit 3:2 (Foto: Günter Kram). Wermutstropfen ist und bleibt die viel zu kleine Halle, ein Umzug in die ZF Arena scheiterte relativ kurzfristig.


“Ich muss der Fußball-Abteilung des VfB Friedrichshafen ein großes Kompliment für diese tolle Arbeit aussprechen“, sagte Friedrichshafens Bürgermeister Peter Hauswald bei der Siegerehrung in der Häfler Bodenseesporthalle. „Es wäre schön, wenn wir uns alle wiedersehen – dieses Mal aber dann in der ZF Arena.“ Ein toller Wunsch, denn dann würden wirklich alle Zuschauer locker Platz finden.

Bereits am Eröffnungstag platzte die Bodenseesporthalle aus allen Nähten – offiziell können nur 1.300 Besucher auf der Tribüne sitzen. Viel zu wenig für Spieler, Fans, Betreuer, Angehörige und interessierte Menschen beim größten Hallen-Vergleich für Jugendkicker in Europa. Dabei hatten Organisator Klaus Segelbacher und seine vielen Helfer keine Kosten und Mühen gescheut, um eine perfekte Veranstaltung – erstmals auf Kunstrasen – zu stemmen.

Und das gelang, denn selbst im Internet sowie im sozialen Netz gab es jederzeit aktuelle Ergebnisse und Bilder live aus der Halle – lediglich die Teams aus der Region waren kürzer im Wettbewerb, als insgeheim gewünscht. Schließlich machte der Nachwuchs der Profiteams aus Deutschland, England, Kroatien, der Schweiz und Spanien den Sieger unter sich aus - am Ende waren es die torhungrigen „Roten“ von der Isar.

Wäre schön, wenn die Stadt und die Hausherren der Arena die Notwendigkeit eines größeren Austragungsortes nun erkennen beziehungsweise spätestens jetzt erkannt haben. Sonst werden Segelbacher und Co. bald kein „Champions League-Niveau“ mit Teams wie Manchester United, Manchester City oder dem FC Barcelona mehr hier am Bodensee bieten können.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

"Ich genieße es sehr, bei Arsenal zu sein"

London - Lukas Podolski ist einer der beliebtesten Profis der deutschen Fußball-Szene. Der 27-jährige Linksfuß (Foto: FC Arsenal) ist seit dieser Saison für den FC Arsenal London aktiv und fühlt sich auf der britischen Insel richtig wohl. Die Fragen an den deutschen Nationalspieler stellte Thomas Schlichte.


Lukas, genießen Sie Ihr Leben in England?

Ja, ich genieße es sehr, bei Arsenal zu sein. Bisher fühle ich mich sehr wohl. Ich habe jedoch für vier Jahre und nicht nur für fünf oder sechs Monate unterschrieben. Ich komme gut zurecht, verstehe mich gut mit der Mannschaft und komme im Verein bestens zurecht. Aber wir brauchen ein paar mehr Punkte, um in der Premier League weiter nach oben zu kommen.Doch wenn wir so spielen, wie zuletzt gegen Tottenham, dann werden wir diese Punkte holen.

Und wie schmeckt Ihnen das Leben abseits des Platzes in London?

Ich bin gut angekommen, habe eine tolle Bleibe gefunden und genieße mein Leben. Ich mag die Menschen in England sehr, mit ihnen kann man schnell sehr gut auskommen. Mir gefällt die Stadt London und die großartige Atmosphäre, die dort herrscht. Ich habe überhaupt keine Probleme, mich zurechtzufinden.

Hat Ihnen dabei auch Ihr sonniges Gemüt geholfen?

Ja, ich denke schon, dass mir das geholfen hat. Ich bin sehr glücklich. Ich versuche immer zu lachen - so bin ich eben. Vielleicht kann ich damit auch der Mannschaft weiterhelfen, denn wir machen in der Umkleidekabine jede Menge Späße miteinander. Der Teamgeist und das Verhältnis der Spieler untereinander ist sehr gut bei Arsenal. Die Jungs sind einfach ein fantastischer Haufen.

Lernen Sie schon fleißig Englisch?

Sicher, ich versuche so viel wie möglich Englisch zu sprechen - und ich denke, dass ich immer besser werde. Wenn du deinen Lebensmittelpunkt von Deutschland nach irgendwo anders hin verlagerst, dann musst du auch die Sprache lernen. Ich lerne jeden Tag dazu und fühle mich immer sicherer. Mein Englisch ist gut, aber ich versuche mich weiter zu verbessern - egal, ob mit den anderen Spielern oder dem Mitarbeiterstab des Vereins.

Hat Sie der englische Fußball in seiner Art überrascht?

Nein, keinesfalls. Die Stimmung in den Stadien ist fantastisch, die Heimspiele im Emirates Stadium sind immer ausverkauft. Die Atmosphäre in unserem großartigen Stadion ist beeindruckend, die Fans sind einfach klasse. Mir gefällt es wirklich gut, hier zu spielen. Auch die Auswärtsspiele sind immer toll, wir haben auch in anderen Städten viele Anhänger, die uns dann hervorragend unterstützen. Das ganze Drumherum und der Fußball selbst sind unglaublich. Es wird sehr hart gespielt, du musst dich in jeder Partie beweisen und kämpfen. Doch das gefällt mir, auch die Fans und die Stadionbesucher an sich. Die Premier League ist eine sehr ausgeglichene Liga und ich genieße die neue Herausforderung sehr - sie ist ein wichtiger Schritt in meiner Karriere.

Sehen wir jetzt den “echten Podolski”?

Ich weiß es nicht, wer oder was ist der “echte Podolski”?! Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich zufrieden mit meiner Leistung und der Art meines Spiels - es läuft ordentlich. Aber ich weiß, dass ich mehr kann. Ich möchte öfter treffen, weitere Vorlagen machen und dadurch der Mannschaft weiterhelfen. Es läuft im Moment super. Aber ich versuche, noch besser zu werden.

Und was raten Sie den Spielern der U15 von Arsenal beim MTU-Hallencup?

Mein Ratschlag für junge Fußballer ist ganz einfach. Trainiert so hart, wie Ihr könnt - und natürlich so oft wie nur möglich. Arbeitet gewissenhaft und versucht immer, Euer Bestes zu geben - egal, ob es im Training, in Spielen oder jetzt beim MTU-Hallencup ist. Ich sage: Versucht immer, das Maximum zu erreichen.