Montag, 24. September 2012

Einfach einmal selbst der Kapitän sein

Friedrichshafen - Als kleiner Junge ist es oft nur ein Traum, man rannte mit Kapitänsmütze durchs heimische Wohnzimmer. Auch bei Severin Karl könnte es so gewesen sein, wer weiß. Heute – rund zwanzig Jahre später – hat sich der 29-jährige IT-Spezialist aus Friedrichshafen seinen Traum verwirklicht.


Er rief die Internetplattform „CharterFlotte.de“ (www.charterflotte.de) ins Leben, auf der jeder Wassersportler günstig Boote mieten und auf dem „Schwäbischen Meer“ den Kapitän mimen kann. „Ich habe selbst vor drei Jahren das Bodenseeschifferpatent gemacht, habe aber leider kein eigenes Boot“, erzählte Severin Karl (Foto: privat).

Zwar gebe es rund um Friedrichshafen am Bodensee ein paar professionelle Angebote, aber nicht viele für den so genannten „Jedermann“. So kam dem Jungunternehmer die Idee, sich etwas auszudenken und online eine Geschäftsidee zu entwickeln. Und das auch, weil es am Bodensee rund 55.000 zugelassene Boote gibt, die aber nicht alle regelmäßig genutzt werden. „Diese Boote binden Kapital und kosten Unterhalt. Warum also nicht einfach in den Zeiten vermieten, in denen sie nicht benutzt werden?“, stellt Severin Karl eine kleine Analyse auf.

„CharterFlotte.de“ hat bereits den einen oder anderen Bootseigentümer als Vermieter verpflichten können und plant, seine Flotte bis zum Start der kommenden Saison weiter auszubauen. Die Nutzung von „CharterFlotte.de“ ist für Mieter kostenlos. Vermieter können dort ihre guten Stücke ebenfalls ohne Zuzahlung inserieren. Erst bei tatsächlicher Buchung fällt dann eine anteilige Provisionsgebühr an.

Weitere Informationen zum Angebot gibt’s im Internet unter www.charterflotte.de

Donnerstag, 20. September 2012

Von Grafiken, die inzwischen sogar Nike begeistern

Kißlegg - Dominik Kolb und Christoph Bader haben ihr erworbenes Studienwissen kreativ angewendet. Wie? Ganz einfach, denn die beiden Studierenden der Angewandten Informatik an der Hochschule Ravensburg-Weingarten haben „deskriptiv“ gegründet. Dabei gestalten die jungen Männer aus Kißlegg und Bad Wurzach dreidimensionale Skulpturen, in denen sie ihr Erlerntes aus Grafik und Informationsdesign auf verschiedenste Arten anwenden.


Mittlerweile ist sogar der US-amerikanische Sportartikelriese „Nike“ auf die beiden kreativen Köpfe, die gerade einmal 24 beziehungsweise 25 Jahre jung sind, aufmerksam geworden. Für den Großkonzern designten Kolb und Bader (Foto: Tobias Bader) für die „Flyknit Schuhserie“ verschiedene Ausstellungsmodelle für Schaufensterdisplays. Wie der Kontakt zustande kam? „Über Blogs aus dem Internet“, erklärt Dominik Kolb. „Ein Art-Director ist einfach auf uns zugekommen.“

Dabei habe es sich allerdings nicht nur um eine lose Anfrage gehandelt, erklären die beiden Geschäftsführer, die im 6. Semester sind und kurz vor dem Studienabschluss stehen, sondern um „ein konkretes Angebot“. Zuvor hatten beide an der Schule für Gestaltung in Ravensburg studiert, wollten das angeeignete grafische Wissen aber mit technischen Inhalten am PC ergänzen. Deshalb entschieden sie sich im Sommer 2010 an der Hochschule zu studieren.

„Wir betrachten unsere Arbeit als ganzheitlichen Prozess. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen Ideen und Konzepte, die wir anschließend realisieren“, erklären die Unternehmer auf ihrer Website. In der Vergangenheit haben sie bereits für die Wiener Symphoniker gearbeitet, wissen aber noch nicht, wo die Reise einmal hingehen wird. „Wir haben das neben dem Studium begonnen“, ergänzt Christoph Bader, der die Programmiersprache „C++“ liebt.

Dass sie sich mit „Deskriptiv“, das früher „depotVisuals“ hieß, eine berufliche Zukunft vorstellen können, verneinen beide nicht. „Wir haben uns aber immer vorgenommen, das alles mit der nötigen Bescheidenheit zu sehen“, betonen die Studierenden. Wie schnell es in ihrem Geschäft gehen kann, wissen sie ja gut genug – wie damals, als plötzlich „Nike“ anklopfte.