Samstag, 4. Mai 2013

Von Freundschaftsspiel kann wirklich keine Rede sein!

Dortmund - Das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München hat für einigen Gesprächsstoff und erhitzte Gemüter gesorgt. Dabei war die scheinbar bedeutungslose Partie des 32. Spieltages zum harmlosen Freundschaftsspiel auserkoren worden. Mitnichten, denn beim unter dem Strich gerechten 1:1-Endstand brannte nicht nur auf dem Platz die Luft.
 
 
Auch an der Seitenlinie ging es vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park zwischen den beiden Finalisten der UEFA Champions League hoch her. Besonders die Mitglieder der jeweiligen Betreuerstäbe gerieten heftig aneinander, in der 66. Minute stürmten FCB-Sportvorstand Matthias Sammer und BVB-Coach Jürgen Klopp aufeinander zu. Beide gifteten sich wild gestikulierend an, Stirn an Stirn standen sie aneinander. Zuvor waren bereits mehrere Spieler in eine Rudelbildung geraten.

Grund der Streitigkeiten war der Ellenbogencheck des bereits gelb-verwarnten Brasilianers Rafinha an Dortmunds Jakub "Kuba" Blasczykowski, für den Bayerns Außenverteidiger zurecht des Feldes verwiesen wurde. Fünf Minuten zuvor scheiterte der vom FC Bayern umworbene Robert Lewandowski (Foto: dpa) mit einem fragwürdigen Elfmeter am reaktionsschnellen Manuel Neuer, der auch in der Schlussphase hellwach blieb.
 
Jerome Boateng bekam einen Schuss an die vor der Brust verschränkten Arme (59.), auf der Gegenseite verweigerte der nicht sehr sicher wirkende Schiedsrichter Peter Gagelmann FCB-Spielmacher Claudio Pizarro in der 50. Minute einen Strafstoß, als dieser aus kurzer Distanz regelwidrig am Torerfolg gehindert wurde. Doch auch der Einsatz am kurz darauf verletzt ausgewechselten Ilkay Gündogan (13.) roch nach "Elfer".

In Unterzahl hatte der neue deutsche Meister so seine Schwierigkeiten gegen den siegeshungrigen BVB, der im vermeintlichen Freundschaftsspiel gerade einmal ohne drei Stammkräfte (Hummels, Götze und zunächst Reus) angetreten war. Anders die Bayern, bei denen Leistungsträger wie Schweinsteiger, Lahm, Ribery, Robben und Mandzukic gar nicht erst mitgereist waren - zudem blieb Martinez draußen.

Diese Veränderungen in der bayerischen Stammelf machten sich bemerkbar, die Bayern agierten behäbig und schleppend im Spielaufbau. Speziell Diego Contento war zudem in der Rückwärtsbewegung oft zu langsam - er hatte Kevin Großkreutz öfter aus den Augen verloren. Der tauschte mit "Kuba" immer wieder die Seiten und schoss so freistehend zur Dortmunder Führung ein (11.). Zwölf Minuten später war Mario Gomez ähnlich unbedrängt zur Stelle und glich per Kopf zum späteren 1:1-Endstand aus (23.).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen