Lusail - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer ist bei der WM im Viertelfinale ausgeschieden. Gegen das Team von Gastgeber Katar unterlag das DHB-Team knapp, aber nicht unverdient mit 24:26. Bereits zur Pause hatte die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson mit 14:18 in Rückstand gelegen.
Von Beginn an bissen sich Kapitän Uwe Gensheimer und seine Mitspieler an der gut organisierten und relativ aggressiv agierenden Deckung der Weltauswahl aus dem Wüstenstaat die Zähne aus und agierten am eigenen Kreis in der Abwehr ab und an viel zu nachlässig. Speziell Kreisläufer Borja Vidal bekam der Mittelblock in der ersten Halbzeit einfach nicht in den Griff.
Zudem erwischte der noch im Achtelfinale überragende Torhüter Carsten Lichtlein nicht seinen besten Tag und wurde vergleichsweise früh durch Silvio Heinevetter ersetzt. Doch auch er war gegen die platzierten Würfe vom Kreis durch den 120-Kilo-Koloss zunächst machtlos. Darüber hinaus stellte sich die 5:1-Formation der Deutschen als zu offensiv heraus - sehr zur Freude der Auswahl der Hausherren.
Nach dem Seitenwechsel trat Deutschland allerdings in einer defensiveren 6:0-Deckung auf und konnte sich nun auf Heinevetter verlassen, der in der Folge den einen oder anderen Ball zu fassen bekam. Folgerichtig holte der Nachrücker aus der Bundesrepublik Tor um Tor auf und war beim 19:20 dran. Bis, ja bis die Kataris - wie schon zuvor - duch den einen oder anderen fragwürdigen Pfiff begünstigt wurden und den Vorsprung - auch dank zweier Fahrkarten von Patrick Groetzki - über die Zeit retteten.
"Ich verliere normal nie ein Wort über die Schiedsrichterleistung. Aber jeder, der etwas vom Handball versteht, hat gesehen, was hier heute abgelaufen ist", sagte DHB-Verbandspräsident Bernhard Bauer hinterher, während sich sein ehemaliger Bundestrainer, Weltmeister-Coach Heiner Brand, in der Öffentlichkeit gar nicht erst äußern wollte. Sicherlich sind die DHB-Jungs sportlich nicht qualifiziert gewesen, doch ein solches Ausscheiden hatten auch sie nicht verdient.
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