Hamburg - Mit "Honig im Kopf" (Foto: Barefoot Films) ist dem deutschen Schauspieler Til Schweiger ein Meisterwerk gelungen. Meisterwerk deshalb, weil der 51-jährige Regisseur es schafft, sich einem ernsten Thema auf eine spielerisch verträumte und witzige Art anzunähern. Denn in seinem neuesten Kinohit geht es um das Thema Alzheimer.
Dieter Hallervorden (im Film Schweigers Vater Amandus) hat nach dem Tod seiner Frau Margarete mit diversen Erinnerungslücken zu kämpfen, möchte sich diese - typisch Mann - ihm unangenehme Schwäche jedoch nicht eingestehen und verweigert zunächst den Besuch beim Arzt. Schweigers Tochter Emma brilliert in der Rolle als fürsorgliche Enkelin Tilda, die ihren Großvater unterstützt.
Sie ist es auch, die dem 72-jährigen pensionierten Tierarzt einen seiner letzten großen Wünsche erfüllen möchte. Mit ihrem Opa macht sich das elfjährige Mädchen auf den Weg nach Venedig - dem Ort, an dem Amandus einst seine große Liebe fand. Währenddessen machen sich Vater Niko (Til Schweiger) und Mutter Sarah (Jeanette Hain), um deren Beziehung es selbst nicht zum besten steht, große Sorgen.
Nachdem Amandus immer vergesslicher wird, in den Kühlschrank pinkelt oder das Haus fast abfackelt, zwingt Sarah Ehemann Niko zum Handeln. Der soll seinen über alles geliebten Vater in ein Pflegeheim bringen - der Auslöser für das Abenteuer von Tilda und Amandus in Richtung Italien. Es sind Momente zwischen Witz, Tragik und Nachdenken, die diese Komödie so herzzerreißend schön macht.
Auch wenn eine ernste Erkrankung in 139 Minuten mitunter recht lustig dargestellt wird, ist dem gebürtigen Südbadener ein echter Kinohit gelungen, den schon jetzt über 3,5 Millionen Menschen gesehen haben. Und das mit großer Freude - übrigens eine sehr wichtige Eigenschaft im Umgang mit Betroffenen. Fazit: Der Film geht runter wie Honig und bleibt einem im Kopf!
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