Sonntag, 13. März 2016

Wenn unter den Wählern die größten Verlierer sind!

Stuttgart - Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat es einige Überraschungen gegeben. Dass jedoch CDU und SPD aus Sicht vieler Wahlforscher zu Verlierern gemacht wurden, ist aus meiner Sicht falsch. Verloren haben nämlich diejenigen, die ihr Kreuz (aus Protest) bei der AfD gemacht haben.
 
Dennoch gibt es einen eindeutigen Sieger dieser Wahlen - und das sind die Grünen. Das "Bündnis 90" holte im "Ländle" starke 30,3 Prozent der Wählerstimmen und lief der CDU zwischen Mannheim und dem Bodensee den Rang als bisher stärkste Partei ab. Denn die Christdemokraten erhielten gerade einmal 27,0 Prozentpunkte. Dass auch die SPD Federn lassen musste, ist ebenfalls keine Überraschung.
 
Dass die Sozialdemokraten jedoch dieses Mal gerade einmal 12,7 Prozent der Wähler hinter sich bringen konnte, ist ein Ausrufezeichen. In Anbetracht der Stimmeinbußen der großen zwei Parteien geht voll und ganz unter, dass die FDP ihr Stimmental so langsam verlässt und im Aufwind ist (8,3 Prozent). Die sonstigen Parteien und Interessenverbände kommen gerade einmal auf 3,7 Prozentpunkte.
 
Und dann passierte im ansonsten von der CDU geprägten Land im Süden der Bundesrepublik etwas, das nicht nur einige Kopfschmerzen erzeugt, sondern auch zum ernsten Nachdenken anregt. Aus dem Stand kam die AfD ("Alternative für Deutschland") auf sage und schreibe 15,1 Prozent der Wählerstimmen. In Sachsen-Anhalt erhielt das rechtspopulistische Bündnis sogar 24,3 Prozentpunkte.
 
Angesichts dieser Zahlen muss man sich schon fragen, was so manchen Wahlberechtigten dazu bewegt hat, seine Stimme ausgerechnet diesem Bündnis zu geben. Eine der etablierten Parteien damit zu schwächen, mag stimmentechnisch gelungen sein - aber es ist und bleibt der falsche Weg! Nur gut, dass keine der anderen gewählten Parteien mit der AfD koalieren möchte.  Die wahrscheinlichste Regierung dürfte also Grün-Schwarz mit Ministerpräsident Kretschmann sein. 

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