Montag, 20. Juni 2016

"Solche Spielstätten hat ja mancher Erstligist nicht"

Kluftern - Handball-Nationalspielerin Kerstin Wohlbold vom Thüringer HC (Foto: THC) am Rande der offiziellen Halleneinweihung in Kluftern im Interview mit Thomas Schlichte über die Beweggründe ihres Heimatbesuchs am Bodensee und die nächsten sportlichen Ziele im Klub und mit dem DHB.


Kerstin, mussten Sie lange überlegen, um bei diesem Event dabei zu sein?

Nicht wirklich. Herr Nachbaur (Michael, Ortsvorsteher von Kluftern) hatte mich angerufen und gefragt, ob ich komme. Wir hatten ja eigentlich die Idee, dass noch mehr Spielerinnen des THC kommen. Aber wir sind ja gerade alle im Urlaub.

Und Sie konnten diesen ja dann mit einem Heimatbesuch verbinden?

Richtig. Das ist mein Geburtsort, hier lebt meine Familie. Ich bin mit den Menschen hier sehr eng verbunden und mit der Region verwurzelt. Hier habe ich das Handballspielen gelernt. Es ist total schön, viele Leute aus all meinen Vereinen und aus dem ganzen Dorf wiederzusehen.

Sie haben Ihre Laufbahn in der alten Halle begonnen. Wie gefällt Ihnen die neue Sportstätte?

Als ich das erste Mal hier rein gekommen bin, habe ich gedacht: Wow! Die Halle ist riesig, sie ist der Wahnsinn. Solche Spielstätten hat ja mancher Erstligist nicht (lacht). Es ist toll, was der Ort Kluftern hier auf die Beine gestellt hat - auch mit und durch das neue Feuerwehrhaus. Das kleine alte Ding ist mit dieser Halle gar nicht mehr zu vergleichen - einfach ein Traum.

Sie haben gerade ein paar Jugendliche gecoacht. Können Sie sich das in Zukunft vorstellen?

Nun, ich denke, dass ich nach meiner aktiven Laufbahn vom Handball erst einmal eine Pause brauche. Es ist und wäre schön, die Wochenenden irgendwann frei zu haben. Danach sehne ich mich mit meinen mittlerweile 32 Jahren auch so langsam. Vielleicht aber irgendwann, falls mir der Sport fehlen sollte. Dann allerdings wohl eher in meiner neuen Heimat Erfurt.

Sie sind zum 6. Mal in Folge Deutsche Meisterin mit dem THC geworden, sind mit der deutschen Nationalmannschaft vorzeitig für die EM qualifiziert. Was sind die nächsten Ziele?

Beim Verein stehen wir vor einem personellen Umbruch, sodass wir mal abwarten müssen. Mit dem DHB hatten wir einen ganz guten Lehrgang, Michael Biegler (der neue Bundestrainer) ist eine gute Wahl. Er zeigt uns viele Dinge, die uns enger zusammenbringen und sportlich weiterentwickeln. Bei der EM wird man sehen, zu was es reicht. Das große Ziel ist die Heim-WM in Deutschland im kommenden Jahr. Aber wenn es irgendetwas abzusahnen gibt, dann nehmen wir das immer gerne mit (schmunzelt).

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