München - Der FC Bayern München hat sich beim "Audi-Cup" (Foto: TS) im eigenen Stadion bis auf die Knochen blamiert. Sowohl das Halbfinale gegen den FC Liverpool als auch das Spiel um Platz drei gegen den SSC Neapel verlor der Gastgeber chancenlos. Den Pokal holte sich Atletico Madrid.
Die Elf von Coach Diego Simeone gewann das Endspiel gegen die Jungs von Jürgen Klopp mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Nach 90 intensiven und sehenswerten Minuten hatte es zwischen den Spaniern und dem Geburtstagskind von der Insel 1:1-Unentschieden gestanden. 125 Jahre ist der Traditionsklub von der "Anfield Road" in diesem Jahr geworden.
Wie eine betagte und recht wacklige alte Dame - sorry, ich möchte keiner Ruheständlerin zu Nahe treten - agierten an beiden Turniertagen jedoch nicht die "Reds", sondern der deutsche Rekordmeister selbst. Und: Obwohl Carlo Ancelotti gegen Liverpool eine richtige gute Truppe aufs Feld schickte, wurde diese phasenweise vorgeführt.
Der FC Bayern wirkte müde, orientierungslos und nicht spritzig genug, um den Stars des "LFC" wehtun zu können beziehungsweise diese ernsthaft herauszufordern. Lediglich Mats Hummels, Thomas Müller und Franck Ribery erreichten Normalform - die anderen Bayern-Stars waren überfordert. Dass Javi Martinez zum "Man of the Match" gekürt wurde, erstaunte viele.
Denn im nicht ausverkauften Rund war nicht zu übersehen, dass er bei allen drei Gegentreffern schlecht aussah und die Abstimmung in der Rückwärtsbewegung überhaupt nicht passte. Sicherlich sind und waren der nicht weniger enttäuschende Auftritt gegen Napoli nur Testspiele.
Doch es waren Vergleiche auf Champions-League-Niveau, zu denen es viele Fans überhaupt das erste Mal in die Arena geschafft hatten. Dass diese "mehr" sehen wollten und im kleinen Finale gerne auch wieder Müller und Lewandowski gesehen hätten, ist verständlich.
Stattdessen durften viele A-Junioren und Amateurkicker des FCB ran, die den SSC nur in den ersten zehn Minuten ärgerten. Bis, ja bis dieser ernst machte und bei den Wechseln an Qualität nachlegte. Das hätte auch der FC Bayern machen sollen, der mit diesen beiden Pleiten viele Anhänger verärgerte. Folgerichtig gab es Pfiffe und Applaus für so manchen Papierflieger, der es aufs Feld schaffte.
Auch die La-Ola-Welle kreiste mehrmals und viele Runden am Stück durch die nach einsetzender Dunkelheit nun in rot-weiß erleuchtete Spielstätte im Münchner Norden. Das jedoch nicht aus Begeisterung, sondern aus purer Enttäuschung über und Langeweile bei zwei schwachen Auftritten der Ancelotti-Elf. Wer diesen Wettbewerb schon dreimal gewonnen hat, sollte besser anders auftreten.
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