Mittwoch, 23. Januar 2013

50 starke Minuten sind leider zehn zu wenig

Saragossa - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft nach großem Kampf im Viertelfinale ausgeschieden. Gegen Gastgeber und Mitfavorit Spanien unterlag die DHB-Auswahl am Ende verdient mit 24:28, lag allerdings zur Halbzeit mit 14:12 in Führung. Die Entscheidung fiel dabei erst in den letzten zehn Minuten, als sich die DHB-Männer zu viele Gegentreffer über den Kreis erlaubten.


Zudem mussten Adrian Pfahl (Bild: dpa) und Co. in der Schlussphase auf Abwehrchef und Kapitän Oliver Roggisch verzichten, der mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Sein Fehlen im Mittelblock der deutschen Defensive gab den Hausherren noch mehr Raum, den Kreisläufer Julen Aguinagalde eiskalt auszunutzen wusste. Das 110-Kilo-Paket sollte es am Ende auf sieben Treffer bringen, erzielte in Roggischs Abwesenheit drei Tore in Serie. Sehr zum Leidwesen von Keeper Silvio Heinevetter, der am verzweifeln war.

In einer ähnlichen Gefühlslage befand sich kurz zuvor, und auch noch Minuten nach der Schlusssirene, Patrick Groetzki. Der 23-jährige Außenspieler der Rhein Neckar Löwen versiebte beim 21:21-Zwischenstand zwei Gegenstöße in Serie, scheiterte erst per Dreher und dann an der Unterkante der Latte. Der Knackpunkt, denn Aguinagalde und Co. setzten sich so in der 55. Minute vorentscheidend auf 26:21 ab.

Da half auch der offensive Deckungsverbund und der siebte Feldspieler (Martin Strobel) nichts mehr, zu kaltschnäuzig blieben die Iberer in der Vorwärtsbewegung und zu hellwach präsentierten sie sich um den bärenstarken Schlussmann Jose Manuel Sierra in der eigenen Abwehr. Deshalb durfte die spanische Auswahl verdient jubeln und weiterhin vom ganz großen Coup im eigenen Land träumen. Und das Team von Bundestrainer Martin Heuberger? Das kann trotzdem mit WM-Platz fünf zufrieden sein.

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