Berlin/München - So etwas hat es eigentlich noch nie gegeben. Und doch war eigentlich damit zu rechnen. Zumindest, wenn man die Entwicklung der vergangenen acht Jahre betrachtet. Da hat der Hype um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kontinuierlich zugenommen, immer mehr (sogenannte) Fans wollten den DFB-Jungs gemeinsam zujubeln.
Ein Wort namens „Public Viewing“ war immer öfter zu hören, ist seit 2006 aus dem deutschen Wortschatz nicht mehr wegzudenken. Auch in der Bundeshauptstadt, auf der Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin, haben abermals Tausende ihren Lieblingen im Adler-Trikot zugeschaut. Beim gestrigen Empfang waren 250.000 Menschen vor Ort, manche schon seit 5 Uhr morgens.
Doch in diesem Jahr war der Hype auch irgendwo und irgendwie zu verstehen, denn Kapitän Philipp Lahm und Co. haben es – aus deutscher Sicht endlich – geschafft, sie holten sich den langersehnten Titel. Dritter bei der Heim-WM 2006, Zweiter bei der Euro 2008 und beim letzten Weltturnier 2010 abermals Platz drei. Vor zwei Jahren war bei der EM erneut im Halbfinale Schluss.
Es schien, als könne die Generation um Lahm und dessen „Vize“ bei den Bayern aus München nie einen Pokal in die Höhe stemmen. Einige sagten, es liege am Bundestrainer. Andere glaubten, dass der Mannschaft von Joachim „Jogi“ Löw echte Typen fehlen. Dass er ein „echter Typ“ ist, das bewies Schweinsteiger nun im Endspiel von Rio de Janeiro.
Immer wieder versuchten die Argentinier, den Mittelfeldmann auszubremsen – und das mitunter durch unfaire Mittel. Doch der 29-Jährige stand immer wieder auf und machte weiter. Sogar ein Cut unter dem rechten Auge konnte ihn nicht ausbremsen. Kondition und Durchhaltevermögen zeigte er auch beim Empfang in Berlin sowie in München, als er gleich einmal bayerischen Boden küsste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen