Friedrichshafen - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben sich nach einem wahren Herzschlagfinale zum Deutschen Meister gekürt. Nach vierjähriger Abstinenz durfte das Team aus der Zeppelin- und Messestadt wieder die Schale in die Höhe stemmen (Foto: Günter Kram).
Und das nicht unverdient, denn gerade in den Spielen vier und fünf der Best-of-Five-Serie zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Stelian Moculescu gegen den Dauerrivalen von der Spree, die Berlin Recycling Volleys, in engen Punktball-Situationen die besseren Nerven.
So gab es um 16.22 Uhr an einem verregneten Sonntagnachmittag in der ZF Arena am Bodensee kein Halten mehr - zu groß ist sie gewesen, die Last, endlich einmal wieder die Schale in den Händen zu halten. Sicherlich spielte dem VfB der Ausfall von Paul Carroll in die Karten. Doch auch die Häfler mussten in Person von Kapitän und Zuspieler Simon Tischer auf einen ganz wichtigen Mann verzichten.
In der alles entscheidenden Partie um die Titelvergabe spielten die Gastgeber in Durchgang eins ganz groß auf - es klappte einfach alles: der Aufschlag kam, die Annahme wackelte nicht und die Angriffsschläge saßen. Berlins Coach Mark Lebedew wirkte phasenweise ratlos, die Arena kochte.
Im zweiten Satz hatte der Titelverteidiger die besseren Lösungen parat, nun fiel den Häfler Volleyballern vergleichsweise nicht mehr viel ein. Doch der Herausforderer steckte nicht auf und kam in Abschnitt drei zurück - und wie. Baptiste Geiler und Martin van Garderen waren kaum zu bremsen.
Auch im vierten Satz begann der VfB Friedrichshafen stark - 3:0 und 5:2 lag man bereits vorne. Die Hauptstädter ließen sich davon jedoch nicht wirklich beeindrucken und glichen Minuten später zum 8:8-Zwischenstand aus. Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, keiner der beiden Kontrahenten konnte sich vorentscheidend absetzen.
Nachdem die Berliner Schmetterkünstler den ersten Matchball beim 23:24 noch abgewehrt hatten, nutzte der neue Deutsche Meister die zweite Chance zum 26:24-Endstand. Am Ende jubelte Friedrichshafen über einen verdienten 3:1-Erfolg (25:19, 18:25, 25:20, 26:24), der nach dem Überraschungssieg in Berlin am Donnerstag auch so in Ordnung ging.
"Wir sind besser als der FC Bayern München", stellte Kapitän Tischer beim Fanfest im Foyer der Halle mit Schale und Pokal in der Hand fest. "Aber nicht beim Geld", grätschte ihm Trainer Moculescu dazwischen. Stimmt allerdings, denn da trennen den amtierenden Double-Gewinner vom deutschen Rekordmeister Welten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen