Sonntag, 27. November 2011

Ein rauchiger Abend, der den Gaumen lange kitzelt

Ravensburg – Beim 1. Whiskytasting in der Zigarrenlounge „Monte Christo“ im Ravensburger „Bärengarten“ haben 20 Besucher eine kulinarische Reise auf die schottische Insel „Islay“ unternommen. Wolfgang Tafel von der gleichnamigen Weingalerie hatte exquisite Brände aus dem Hause Bruichladdich mitgebracht – bei ausgewählten Zigarren ein rundum geschmackvolles Erlebnis.


Zehn, zwölf, 16 Jahre – aber auch ein echter „Jungspund“ mit gerade einmal sieben Jahren hatte Seminarleiter Wolfgang Tafel an diesem Abend in die Zigarrenlounge „Monte Christo“ des Ravensburger „Bärengartens“ mitgebracht, dazu ließ Betreiber Roman Sterzik leckere Häppchen aus Fleisch, Fisch und Käse reichen. 20 Besucher schnüffelten, rochen und schwenkten – diskutierten intensiv über die verschiedenen Geschmacksabstufungen. Dazu lag leckerer Zigarrenduft in der Luft.

Während auf dem Fernseher ein Film über die schottische Insel „Islay“ und die dortige Whiskyproduktion lief, unternahm Tafel zusammen mit Sterzik eine Reise in die Geschichte des schottischen Nationalgetränks, das sich bei Jung und Alt an wachsender Beliebtheit erfreut. „Damals haben die Geistlichen eben Bier gebraut, Wein gekeltert oder eben Whisky gebrannt“, erklärt der Experte. 1494 hatte der Benediktiner-Mönch John Cor aus dem Kloster Lindores (Grafschaft Fife) in der damaligen schottischen Hauptstadt Dunfermline sich erstmals mit dem Malzbrand beschäftigt.

„Der braucht noch ein bisschen“, sagt Seminarteilnehmer Walter Schmid, der privat sammelt und sich gerne einmal einen guten Tropfen gönnt, über den Siebenjährigen.  Ähnlich sieht es Felix Roth, der den zehnjährigen Brand am liebsten mag. Während er noch einmal fachmännisch am Glas schnüffelt, glimmt seine gute Zigarre glutrot vor sich hin. Gleichzeitig reicht das Personal einen neuen Teller Häppchen. „Wir wollen ja nicht, dass Sie alle uns gleich vom Stuhl kippen“, scherzt Roman Sterzik.

Vom „Stuhl gekippt“ ist nach drei genussvollen Stunden keiner, sondern den einen oder anderen hat es von den Sitzen – der im Stile eines Londoner Gentlemans Club um 1900 eingerichteten Lounge – gerissen. Schließlich wird sich die kulinarische Reise ins schottische Moor noch lange in die Köpfe der am Ende laut applaudierenden Teilnehmer brennen – ebenso, wie der rauchige und torfhaltige Geschmack der ausgewählten Brände des Hauses Bruichladdich.

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