Sonntag, 13. Mai 2012

Ein Abend, an dem Geschichte geschrieben wurde

Berlin – Meister Borussia Dortmund hat seine perfekt gespielte Saison mit dem DFB-Pokalsieg gekrönt. Gegen die in der Defensive phasenweise erschreckend schwachen Bayern aus München spielte der „schwarz-gelbe“ Offensivexpress munter und angriffslustig auf, gewann das Finale im mit 75.708 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion verdient mit 5:2 (3:1).


Schon zur Pause hatte der Titelträger (Foto: BVB) zum 3:1-Zwischenstand für klare Verhältnisse gesorgt, wirkte spielfreudiger und konzentrierter. Von Beginn an bewies die Mannschaft von Trainer Jürgen „Kloppo“ Klopp, dass die mit acht Punkten Vorsprung herausgespielte Meisterschaft vor den Bayern verdient war und ist. Besonders die polnischen Nationalspieler Lukas Piszczek und Jakub „Kuba“ Blaszczykowski sorgten auf den Flügeln für ständige Unruhe – und das von Beginn an.

Folgerichtig und verdient war die frühe Dortmunder Führung, nachdem Luiz Gustavo im Mittelfeld den Ball verloren hatte. Es ging schnell, sehr schnell – zu schnell für die Bayern. Piszczek bediente Blaszczykowski, der den völlig freistehenden Shinji Kagawa bediente – 1:0. Nachdem ausgerechnet Arjen Robben per Elfmeter in der 25. Minute ausgeglichen hatte, wachte die Bayernkurve auf.

Aber nur die und eben nicht die Bayern-Spieler selbst, die sich im Abwehrverbund weiterhin im kollektiven Tiefschlaf befanden. "Wir dürfen uns nicht beklagen. Unser gesamtes Defensivverhalten war heute katastrophal“, gab FCB-Coach Jupp Heynckes hinterher zu. Noch vor der Pause traf Mats Hummels vom Elfmeterpunkt (41.) und Robert Lewandowski in der Nachspielzeit (45. + 1).

Bevor und nachdem die Westfalen im Konterspiel sogar noch das 4:1 durch Lewandowski in der 58. Minute nachlegten, wachte der Rekordmeister auf – zumindest etwas. Er spielte etwas risikofreudiger und direkter in Richtung der glücklosen Sturmspitze Mario Gomez. Ausgerechnet ein solcher Pass des noch immer nicht wieder gesunden Bastian Schweinsteiger landete bei Kagawa, der den Gegenstoß einleitete. Der Japaner legte zu Kevin Großkreutz ab, der Lewandowski bediente.

Der 2:4-Anschlusstreffer nach einer schönen Einzelaktion durch Franck Ribéry eine Viertelstunde vor dem Abpfiff kam aber dann aus bayerischer Sicht viel zu spät. Für den Schlusspunkt zum verdienten 5:2-Endstand in der 81. Minute sorgte erneut Lewandowski. "Es ist wunderschön. Wir haben 103 Jahre gebraucht, um das Double zu gewinnen. Ich bin überglücklich", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Mal schauen, wie lange es geht, bis die Bayern wieder etwas gewinnen – vor allem national.

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