Mittwoch, 3. Oktober 2012

"München und Berlin haben ihre Vor- und Nachteile"

München - Er ist kaum mehr aus der Fußball-Bundesliga wegzudenken, ist sozusagen ein echtes Original. Er ist jeman, der immer sagt, was er denkt und gerade aus seinen Weg ging. Auch im Interview mit Thomas Schlichte sagt Gábor Király (Foto: 1860), was er denkt und welche Ziele er im Tor des TSV 1860 München noch verfolgt.


Gábor, sehen wir Sie im „gesetzten Profialter“ noch einmal in der ersten Liga?

Gábor Király: Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann wieder in der Bundesliga zu spielen. Dazu ist es notwendig, konstant gute Leistungen zu zeigen. Dann bleibt der Erfolg auch nicht aus.

Werden Sie auch nach Ihrem Karriereende Ihr Markenzeichen, die graue Jogginghose, regelmäßig tragen?

Király: Vielleicht kommt sie dann bei der Gartenarbeit zum Einsatz. (lacht) Nach meiner Karriere möchte ich junge Torleute fördern und meine Erfahrung als Trainer weitergeben. Dabei kann ich mich natürlich ebenfalls so präsentieren.

Sie haben bereits 86 Länderspiele für die ungarische Auswahl bestritten. Knacken Sie die 100er-Marke noch?

Király: Das müssen Sie unseren Nationaltrainer fragen. Ich bin bereit dazu. Aber natürlich weiß ich, dass die Zukunft den jüngeren Torhütern gehört. Natürlich werde ich das Team so lange wie möglich mit meiner Erfahrung unterstützen. Irgendwann wird auch diese Zeit vorbei sein, vielleicht in ein, zwei Jahren.

Falls ja, dann würden Sie Ihr großes Vorbild Gyula Grosics überholen. Etwas Besonderes?

Király: Er ist eine große Legende. Und ich bin froh, dass ich ihn treffen und persönlich kennenlernen konnte. Er ist zwar 86, aber topfit im Kopf und denkt ganz modern. Das war eine unbeschreiblich große Ehre für mich.

Bei der Hertha wollten Sie gerne mal in einer Partie den Ball an die eigene Latte werfen und somit das Spiel eröffnen. Haben Sie diesen Plan noch immer?

Király: Ich kann das auf jeden Fall und habe es schon oft im Training probiert. Im Spiel ist das natürlich etwas anderes. Aber sollte sich diese Situation mal ergeben, werde ich nicht darüber nachdenken und es einfach machen.

Sie haben bisher noch keinen einzigen Ligatreffer erzielt. Ist das noch ein Ziel?

Király: Ich habe zwar noch nicht in der Liga getroffen. Aber im Juli 1998 habe ich das „Tor des Monats“ gegen Karlsruhe erzielt. Und im Ligapokal habe ich mit Leverkusen einen entscheidenden Elfmeter gehalten und einen geschossen, sodass wir weiter gekommen sind. Aber meine eigentliche Aufgabe ist es, Tore zu verhindern. Dafür arbeite ich jeden Tag.

Welche Metropole gefällt Ihnen besser. Berlin oder München – und warum?

Király: München und Berlin haben ihre Vor- und Nachteile, aber ich fühle mich in beiden Städten sehr wohl. Deshalb kann ich mich nicht entscheiden, denn ich bin hier und da zu Hause. Das war in allen Städten so, in denen ich im Laufe meiner Karriere gelebt habe.

Was geben Sie jungen Profis als „alter Hase“ im Geschäft mit auf den Weg?

Király: Es gibt sportliche und menschliche Tipps, die ich weitergeben kann. Es kommt immer darauf an, was derjenige gerade braucht.

Waren Sie denn schon einmal hier am Bodensee, vielleicht sogar im Urlaub?

Király: Im Urlaub war ich noch nicht dort. Aber ich bin mir sicher, dass ich im Laufe meiner Karriere in Deutschland schon einmal hier war. Allerdings kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern.

Vielen Dank für das gute Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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