Friedrichshafen - Die Zeppelin- und Messestadt Friedrichshafen hat ihrem "berühmtesten Sohn" eine tolle Geburtstagsparty bereitet. Zum 175. Wiegenfest von Graf Ferdinand von Zeppelin waren Tausende Besucher bei strahlendem Sonnenschein auf das Gelände der Deutschen-Zeppelin-Reederei (DZR) geströmt und wurden dabei nicht nur Zeugen eines Weltrekords.
Dieser ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, doch die wohl größte Glückwunschkarte der Welt war bereits gestern Nachmittag um 16 Uhr bis auf den letzten Platz ausgefüllt. 7.000 Gäste hatten auf der dreimal fünf Meter großen Wand unterschrieben, zeigten ihre stolze Anerkennung und Bewunderung für ein einmaliges Lebenswerk in der Luftfahrt mit schwarzem Filzstift.
Bevor die "Häfler" und Menschen aus anderen Städten und Gemeinde in und außerhalb von Europa die Karte erblickten, wurden sie Zeugen beeindruckender Industriegeschichte am "Schwäbischen Meer", die bis heute nicht mit ihren Erfolgen geizt. Warum auch, denn Firmen wie beispielsweise Zeppelin, ZF, Tognum, Cassidian oder MWS können Stolz darauf sein, was sie am Bodensee auf die Beine gestellt haben.
Viele schwelgten in Erinnerungen, diskutierten über Nachkriegswehen und erschwerte Arbeitsbedingungen in der nach dem Zweiten Weltkrieg zu Dreivierteln zerstörten Stadt. Stumme Zeugen der versammelten vier Generationen auf dem Werksgelände rund um den Zeppelin Hangar wurden zwei Luftschiffe (Foto: Thomas Schlichte), die aufgrund des starken Windes zurecht nicht vom Anker gelassen wurden.
Schade für die vielen Gewinner der Flüge, die auf dieses besondere Erlebnis allerdings nicht verzichten müssen - es gibt Nachholtermine. Auch die Ehrengäste um Oberbürgermeister Andreas Brand und die versammelten Vorstände der genannten Betriebe fachsimpelten und diskutierten beim Rundgang in der Halle, was im 19. Jahrhundert bereits möglich gewesen ist. Währenddessen kickten und bastelten die Kinder im eigens aufgebauten Erlebnisparcours, der von 10 bis 20.30 Uhr geöffnet blieb.
Gegen 21.30 Uhr schauten dann die Hamburger Pop-Musiker "Revolverheld" auf der riesigen Bühne vorbei, sie brachten dabei Hits wie "Darf ich bitten", "Spinner", "Halt Dich an mir fest" oder - für die Zugabe - "Freunde bleiben" mit an den See. Diesen hatten die fünf Jungs von der Elbe übrigens am Nachmittag mit dem Katamaran in Richtung Konstanz durchquert - und machten dabei kein Geheimnis aus ihrer Faszination für Land und Leute.
Letztere harrten brav bis 23 Uhr aus, schließlich sollte eine gigantische Lasershow eine tolle Veranstaltung beschließen. Die Lichtblitze in Gelb, Grün, Rot, Blau oder Orange zuckten durch den wolkenlosen Himmel über Allmannsweiler, das eine oder andere (frisch verliebte) Pärchen hielt sich zärtlich zwischen unzähligen gezückten (Handy)Kameras im Arm. Dass das Gelände eine tolle Location für weitere Open Air-Konzerte wäre, fiel nicht nur dem Autor auf. Also, lieber OB Brand, "darf ich bitten"?
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