Freiburg - Der SC Freiburg hat sich mit dem ersten Heimsieg der Saison in die Winterpause verabschiedet. Gegen Hannover 96 setzte sich der Erstligist aus Südbaden am Ende knapp, aber unter dem Strich hoch verdient mit 2:1 durch. Mann des Tages war der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi, der vor 23.200 Zuschauern im Mage-Solar-Stadion sogar gleich doppelt traf.
Als Schiedsrichter Dr. Jochen Drees um 17.21 Uhr in seine knallgelbe Pfiffe pustete, plumpste elf Spielern um ihn herum ein riesiger Stein vom Herzen. Auch SC-Trainer Christian Streich atmete tief durch, fuhr sich durchs Haar und zog sich die Hose hoch. Die dicke Winterjacke hatte der Coach geöffnet, ab und an war er der aktivste Freiburger im ganzen Stadion (Foto: Thomas Schlichte) gewesen.
Die Anspannung war groß, der Druck enorm. Bis dato hatte der SCF noch keinen Heimsieg im bisherigen Saisonverlauf verbuchen können - auf der anderen Seite hatten die Gäste aus Niedersachsen auswärts bis dahin so gut wie gar nichts zu melden gehabt. So sollte es nach 93 packenden Minuten an der Dreisam auch bleiben. Sehr zum Leidwesen der mitgereisten Fans.
Die forderten von ihren Stars in der eigenen Kurve Erklärungen, später sollte sogar eine Aussprache stattfinden. War es das letzte Spiel von Coach Mirko Slomka? Ein klares Bekenntnis von Sportdirektor Dirk Dufner blieb aus, man hörte stattdessen Worte wie "Bilanz ziehen", "Prüfstand" und "intern diskutieren". Die Fans des Gegners hatten da übrigens ihre eigene Meinung dazu: "Kind raus" war auf einem Banner zu lesen. Ob der 96-Präsident so etwas gerne sieht?
Nach dem Abpfiff feierten die SC-Akteure den erlösenden "Dreier" vor ihren Fans mit dem berühmten "humba humba täterä" - unter anerkennendem Applaus der anderen Gäste im Stadion. Natürlich war auch Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw Zeuge dieses historischen Moments, der dem SC Freiburg - nach dem Aus in der Europa League - im neuen Jahr für die Bundesliga neuen Schwung geben könnte. Und das auch, weil ein gewisser Jonathan "Jonny" Schmid wieder mitwirken kann.
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