Stuttgart - Der Cannstatter Wasen ist immer wieder eine Reise wert. Das traditionsreiche Volksfest im Stuttgarter Süden ist mehr als nur Bier und Wurst – hier gibt es auch noch die guten alten Schausteller und historische Fahrgeschäfte zu sehen. Wer aber einen Platz in im Zelt ergattern möchte, sollte schnell sein.
Schon bei der Ankunft in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist dieser einmalige Flair zu spüren, Menschen aus unterschiedlichen Nationen sind traditionell ins Dirndl oder die Lederhose gehüllt, kennen nur ein Ziel – Bad Cannstatt. Unweit der Mercedes-Benz-Arena ragen sie empor, das Riesenrad, die Kugelschleuder oder die Achterbahn. Überall blitzt und funkelt es, Besucher wuseln von Zelt zu Zelt, den Bierkrug fest in der Hand (Foto: Thomas Schlichte).
Andere lassen sich Süßigkeiten schmecken, hoffen an der Losbude auf einen Gewinn oder werfen Bälle. Auf der anderen Seite lockt ein Schausteller mit Boxen, so mancher Halbstarke traut sich und wechselt das Trinkgefäß gegen die Handschuhe. Gellende Schreie, Jubel, Beifall – im Stuttgarter Süden steppt der Bär. Die Plätze in den Zelten sind rasch besetzt, wer einen ergattern möchte, sollte am besten schon um die Mittagszeit anstehen.
Zwischen gut gelaunten und lachenden Menschen ist immer wieder Martinshorn zu hören, blaue Lichter durchschneiden die Dunkelheit in der Ferne. Einige Festbesucher haben es übertrieben, für sie ist das zweitgrößte Volksfest Deutschlands bereits zu Ende. An der Haltestation der S-Bahn hält ein Zug nach dem anderen an – immer mehr Menschen strömen zum „Wasen“. Im Vorbeigehen duftet es nach Mandeln und Nüssen, gegenüber gibt es die Klassiker: Pommes, Wurst und Steak.
Gegen Mitternacht geht das bunte Treiben in den Kneipen der Innenstadt bis in die frühen Morgenstunden weiter. Müdigkeit oder Lustlosigkeit – Zwei Dinge, die unter den Massen Seltenheitswert genießen. Die Stimmung ist ungebrochen gut, wildfremde Menschen liegen sich in den Armen, scherzen und lachen gemeinsam bei einer Zigarette und dem goldig Gebrautem.
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