Mittwoch, 5. Oktober 2011

Eine Miniaturwelt, die größer kaum sein kann

Hamburg – Das „Miniatur Wunderland“ in der Hamburger Speicherstadt sprengt alle Rekorde. Auf 1.300 Quadratmetern Fläche haben 230 Mitarbeiter in 580.000 Arbeitsstunden sieben Regionen der Welt als Eisenbahnlandschaften im Maßstab 1:87 nachgebaut. Ein Ende ist nicht in Sicht, weitere Abschnitte sind geplant. Rund zwölf Millionen Euro hat der (Kinder)Traum bisher gekostet.


Es ist schon der Wahnsinn, was sich die Macher des „Miniatur Wunderlands“ in der Hamburger Speicherstadt ausgedacht haben. Auf derzeit 6.400 Quadratmetern Fläche haben sie 13.000 Meter Gleis verlegt, lassen darauf 930 Züge durch sieben berühmte Städte und Länder der Erde fahren. Und: Bis 2020 sollen weitere Bauabschnitte folgen – auf dann insgesamt 20.000 Quadratmetern.

Ausgereift und durchdacht bis ins kleinste Detail sind die verschiedenen Themengebiete – von ganz Hamburg mit dem Hafen, über die Vereinigten Staaten mit Las Vegas (Foto: Thomas Schlichte) und Florida bis hinüber nach Skandinavien oder hinein – oder besser hinauf auf die österreichischen sowie schweizerischen Alpen. Neuester Hingucker ist der Knuffingen International Airport, der in seinem Aufbau dem Frankfurter Flughafen ähnelt und mit dazu passenden Geräuschen die eine oder andere Maschine starten lässt.

Während drüben in der Imtech Arena das Derby zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli läuft und im benachbarten Hafen Containerschiffe be- und entladen werden, wird es in der Miniaturwelt Nacht. Es funkelt und blitzt überall – besonders Las Vegas fällt dem Betrachter dabei sofort ins Auge. An jeder Station laden zahlreiche Knöpfe mit verschiedensten Funktionen zum Ausprobieren ein, selbst ein Sprengvorgang in einer Bergmine kann simuliert werden.

Während es so langsam wieder hell wird und der Betrieb auf den Straßen zunimmt, rollen die Züge ohne Pause weiter. Nicht viel Ruhe haben auch die an diesem Vormittag gut sieben Helfer am Kommandostand, gegen den jedes Flugzeugcockpit klein erscheint. Auf über 20 Monitoren ist die gesamte Anlage überwacht. Sobald etwas hakt oder stockt, springt ein Mitarbeiter los und leistet „erste Hilfe“. Gestockt hat den Besuchern auch etwas und zwar der Atem. Denn bis 2020 sind weitere Bauabschnitte im „Miniatur Wunderland“ plant. Nicht nur für kleine Kinder ein echter Augenschmaus.

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