München - Der FC Bayern München hat das
Südderby gegen den VfB Stuttgart am 2. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga
deutlich für sich entschieden. Beim 6:1(3:1)-Erfolg des deutschen
Rekordmeisters reichten dem Gastgeber in der ausverkauften Allianz-Arena
zwanzig gute Minuten und einige haarsträubende Abwehrfehler des VfB, um sich
die Tabellenführung zurückzuholen.
Dabei geizten die Schwaben in der Anfangsphase
nicht mit Mut und Entschlossenheit. Im Gegenteil, denn die Elf von Trainer
Bruno Labbadia spielte offensiv gut mit und setzte mit dem Lattenschuss -
Manuel Neuer war mit den Fingerspitzen noch dran - durch Martin Harnik (3.
Minute) eine erste Duftmarke, die große Teile der 71.000 Zuschauer im Münchner
Norden vorübergehend verstummen ließ.
Noch ruhiger wurde es im weiten Rund 22 Minuten
später, als Harnik am zweiten Pfosten aus leicht abseitsverdächtiger Position
nach einem Freistoß goldrichtig stand. Der österreichische Nationalspieler
profitierte dabei auch von der Unordnung im bayerischen Deckungsverbund, der in
diesem Moment aufgrund einer verletzungsbedingten Behandlung für Jérôme Boateng
in Unterzahl agierte - Thomas Müller pennte.
Dieser 0:1-Rückstand weckte die Bayern (Foto: Aron Willers), die ohne
den grippegeschwächten Arjen Robben antraten, auf - und wie. Die Hausherren
eroberten Bälle in Serie und schalteten meist über Müller und Toni Kroos
blitzschnell um. Mario Mandzukic behauptete sich am rechten Flügel und setzte
Müller ein, dessen Volleyschuss von Sven Ulreich zunächst pariert wurde.
Während der deutsche Nationalspieler blitzschnell reagierte, schliefen Serdar
Tasci und Co. vor sich hin - fertig war der Ausgleich (32. Minute).
Als sich Vedad Ibisevic im Sturmzentrum der Gäste
noch eben die Stutzen zurechtrückte, klingelte es erneut im Kasten seiner
Mannschaft. Shinji Okazaki vertändelte die Kugel, Luiz Gustavo reagierte
blitzschnell und schickte Kroos auf die Reise. Gegen dessen harten und
platzierten Schuss aus vollem Lauf unter die Latte war Ulreich machtlos.
Plötzlich stand es 2:1 für die Bayern (33.).
Noch vor der Pause erhöhte Gustavo in der 43.
Minute mit einem satten Distanzschuss zum 3:1, zwei Minuten nach Wiederanpfiff
war Mandzukic zur Stelle. Plötzlich stand es 4:1 - und das, obwohl der
Europa-League-Teilnehmer aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt so
gut begonnen hatte. Mittlerweile zeigte die Labbadia-Elf
Auflösungserscheinungen und musste in der 49. Minute (Kopfball Thomas Müller)
und zwei Minuten später durch Bastian Schweinsteigers Tor mit Köpfchen die
nächsten Gegentreffer hinnehmen.
Dass es am Ende beim 6:1-Sieg des FC Bayern
blieb, war dem Umstand geschuldet, dass der Meisterschaftsfavorit das Tempo
deutlich drosselte und seinen Gegner nicht total blamieren wollte. Das übernahm
dann VfB-Torjäger Vedad Ibisevic in der 74. Minute höchst selbst, als er sich
im Wortgefecht mit Boateng zu einem kleinen Kopfstoß hinreißen ließ und die
Rote Karte kassierte. Drei Minuten später kam Millioneneinkauf Javi Martínez ins
Spiel und schlug noch den einen oder anderen schönen Pass. Mehr musste er an seinem 24. Geburtstag ja nicht mehr tun.
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