Friedrichshafen – Thomas Gottschalk ist ein Mann, der aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Über seine Nachfolge bei der beliebtesten Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ schweigt sich der 61-jährige Entertainer beharrlich aus. Am Samstag (20.15 Uhr, ZDF) geht der Blondschopf das letzte Mal mit seiner Couch auf Sendung, will aber vom Rentnerdasein auf dem heimischen Sofa noch nichts wissen. „Ganz so alt bin ich dann doch noch nicht.“
Stimmt, schließlich ist der Mann aus dem oberfränkischen Kulmbach (Foto: ZU) frisch gebackener Großvater, auch wenn der gelernte Radiomoderator nicht ganz so gerne über sein Privatleben spricht. Auch an der „Bürger Uni“ der Zeppelin Universität (ZU) nicht, obwohl ZU-Präsident Dr. Stephan Jansen zusammen mit CO-Moderatorin Eva Schulz vor 700 geladenen Gästen im Foyer alles versuchte.
„Von einem Mann mit solchen Schuhen lass‘ ich mir gar nichts sagen“, scherzte der Entertainer in Richtung Dr. Jansen. Und das, obwohl der Wahl-Kalifornier eigentlich der ist, der für seine mitunter auffallenden Outfits vor der Kamera bekannt ist. Diese Klamotten suche ihm aber nicht seine Frau Thea raus, sondern der Mann von Welt kleidet sich selbst. Eigentlich wollte er noch pünktlich zur Probe in die Messe weiter, doch Überziehen tut er eben gern.
„Überzogen“ sind seine Worte allerdings nicht, er erklärt klar strukturiert und verdeutlicht seine Aussagen mit praktischen Beispielen. „Mit manchen Gästen ist es nicht ganz so einfach“, plauderte „Thommy“ aus dem Nähkästchen, während der Gastgeber mit einem „wie mit Ihnen“ konterte. Beide lieferten sich immer wieder kleine Wortgefechte gepaart mit anekdotengeschwängerten Pointen.
„Lassen Sie doch mal Frau Schulz zu Wort kommen“, fordert der studierte Germanist und ließ sich zu einer Vorlesung an der Zeppelin Universität überreden. Denn – und das ist trotz seiner neuen Vorabendsendung in der ARD der Fall – werde er ab Januar etwas mehr Zeit haben. Aber, und das sei klar, „von mir wird keiner erfahren, wann ich meine Mülltüten zum Eimer bringe“, griff er das Mittelungsbedürfnis der heutigen jungen Generation in sozialen Netzen an.
Thomas Gottschalk ist und bleibt ein Mann der klaren Aussagen. Mit „Nach mir die Sintflut“ beschrieb er die Fernsehlandschaft ohne ihn scherzhaft. Und: Der zweifache Familienvater ist einer, der vom „Rentnerdasein in Malibu“ noch weit entfernt ist. Gut so, schließlich sind ganze Generationen mit Gottschalk aufgewachsen. „Unterhaltung ist ein Geschäft, das aber nicht auf Kosten anderer gehen dürfe“, sprach er noch einen warnenden Appell aus und verschwand nach fast 90 Minuten interessanten und unterhaltsamen Minuten mit dem Fahrzeug in Richtung Häfler Messe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen