Erfurt - Nach einem enttäuschenden 17. Platz bei der Handball-Weltmeisterschaft in Brasilien herrscht Ernüchterung im DHB-Lager. Auch bei Nationalspielerin Kerstin Wohlbold aus Kluftern hat die WM Spuren hinterlassen. Das hat die 27-jährige Rückraumspielerin des Thüringer HC (Foto: DHB) im Gespräch mit Thomas Schlichte zugegeben.
Kerstin, wie groß ist Ihre Enttäuschung nach dem vorzeitigen WM-K.O.?
Kerstin Wohlbold: Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Aufgrund der guten Vorbereitungsergebnisse und des guten Starts gegen Norwegen hatte man andere Erwartungen an sich selbst gestellt. Es geht weiter, Kopf hoch. Nächstes Mal müssen wir es besser machen.
War es trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis für Sie, eine WM spielen zu dürfen?
Wohlbold: Eine Weltmeisterschaft bestreiten zu dürfen, ist etwas Tolles. Allerdings überwiegt gerade der Ärger über das Ausscheiden. Im möchte im Verein hart arbeiten, um in der Nationalmannschaft Leistung bringen zu können.
Woran hat es Ihrer Ansicht nach schlussendlich gelegen?
Wohlbold: Ich denke, es lag an der mangelnden Qualität in Bezug auf die Trefferquote und Passgenauigkeit. Freie Torwürfe müssen eben drin sein. Uns hat es an der mentalen Stärke gefehlt. Das Spiel gegen Olympiasieger Norwegen (32:28, Anm. des Autors) hat mehr Eigendruck aufgebaut, als Sicherheit gegeben.
WM-Aus, Olympia verpasst. Welche Ziele greifen Sie jetzt an?
Wohlbold: Die Qualifikation für die EM erfolgreich zu bestreiten in der Nationalmannschaft, ist eines. Aber bis es zu den nächsten Spielen kommt, möchte ich im Verein weiter fleißig trainieren und Siege einfahren. Das Ziel: konzentriert in jedem Training und Spiel zu sein.
Wie geht es mit der Nationalmannschaft weiter?
Wohlbold: Hoffentlich können wir es bei der nächsten Gelegenheit besser machen. Wir wollen zeigen, dass es besser geht. Wir glauben weiterhin an uns als Mannschaft und möchten auch so weitermachen.
Wem gönnen Sie denn jetzt den WM-Titel und warum?
Wohlbold: Brasilien. Ein Team, mit dem niemand gerechnet hat und das sich super entwickelt hat. Außerdem spielen bei uns in der Mannschaft, beim Thüringer HC, zwei Brasilianerinnen, die beide herzensgute Menschen sind. Genau wie ihre Landsleute in den zwei Wochen, als wir dort zu Gast waren (Brasilien scheiterte im Viertelfinale 26:27 an Spanien, Anm. des Autors). Aber jetzt denke ich, dass es wieder Norwegen machen wird, wie fast immer (lacht).
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