Donnerstag, 16. Februar 2012

Das "Experiment" auf der Diagonalen schlägt ein

Friedrichshafen - Eine nicht allzu einfache Situation haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen gemeistert - und zwar erfolgreich. Denn im vorletzten Bundesligaspiel der Normalrunde schlug der Deutsche Meister den Moerser SC vor 1.200 Zuschauern in der ZF arena mit 3:1 (23:25, 25:17, 25:23, 25:20). Und das, obwohl der VfB auf beide Diagonalangreifer verzichten musste. Tabellenplatz zwei ist somit gesichert.


Auf der Diagonalen feierte mit Marcus Böhme (in Lauerstellung, Foto: Günter Kram) ein VfB-Akteur sein Debüt, der normalerweise im Mittelblock zu Hause ist. Zwar hat der 2,11-Meter-Hüne in der deutschen Nationalmannschaft schon ab und an auf "Diagonal" ausgeholfen, doch eigentlich verteidigt der gebürtige Berliner lieber als anzugreifen - außer mit seinem Service. „Ins lauwarme Wasser wurde ich geworfen, nicht ins eiskalte“, philosophierte Böhme. 

„In den letzten Trainingseinheiten habe ich schon diese Position geübt, so dass ich damit gerechnet habe, heute dort eingesetzt zu werden.“ Dabei lief es für Böhme - wie auch für seine Mitspieler - gegen den Außenseiter aus dem Rheinland im ersten Durchgang alles andere als rund. So gehörten leichte Abstimmungsschwierigkeiten mit Zuspieler Juraj Zatko dazu. „Ich gewöhne mich daran und dann klappt es immer besser", sagte das ungewollte Versuchskaninchen hinterher.

Immer besser klappte es im Verlaufe des Abends allerdings für die Hausherren. Sowohl in den Sätzen zwei, drei und vier hatte der Titelverteidiger zu seiner spielerischen Linie gefunden, erzeugte Druck im Angriff und wusste mit einer gut organisierten Feldabwehr - nicht nur beim Publikum - zu punkten. "Wir haben damit gerechnet, dass Moers stark ist“, verteilte VfB-Cheftrainer Stelian Moculescu artig Komplimente an die Gäste. 

„Wir haben im ersten Satz nicht übermäßig schlau gespielt", ergänzte Moculescu, der aber mit dem "Experiment Böhme" insgesamt sehr zufrieden sein konnte. Elf Zähler machte die "Nummer 11" am Ende, acht Zähler mehr sammelte der serbische Außenangreifer Milos Vemic. Man darf hoffen, dass Marcus Böhme noch besser in seine neue Rolle hineinwächst - oder nächsten Mittwoch gegen Kazan über sich hinauswächst.
 

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