Stuttgart – Das deutsche Fed-Cup-Team hat gegen die Titelverteidigerinnen aus Tschechien im Tennis-Länderkampf den Kürzeren gezogen. An zwei Tagen vor insgesamt 9.000 Zuschauern in der Stuttgarter Porsche-Arena hatten Sabine Lisicki, Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld im Halbfinale mit 1:4 das Nachsehen, bekamen in engen Situationen oft ihre Nerven nicht in den Griff.
Die Kulisse stimmte, das gute Training – das mitunter bereits für 7.30 Uhr angesetzt war – hatte für vorsichtigen Optimismus im Lager der deutschen Tennis-Damen gesorgt. Da flogen die aufgestellten Dosen an den Aufschlaglinien von gelben Tennisbällen schwer getroffen nur so davon, die Zuversicht bei Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner blieb – zumindest bis zu den ersten Matches.
Hinterher – nämlich am Samstagabend – sah das aus deutscher Sicht schon ganz anders aus. Sowohl Sabine Lisicki (Foto: dpa) als auch Julia Görges hatten ihren Begegnungen abgeben – die tschechische Auswahl um Wimbledonsiegerin Petra Kvitova war zum 2:0 -Zwischenstand einfach zu gut. Besser gesagt, zu nervenstark, schließlich spielte die Berlinerin Lisicki in vielen Situationen zu ungeduldig oder überhastet.
„Sabine hat das Potenzial, sich zu steigern, und wird das auch“ sagte Rittner und ergänzte mit leicht verzogenen Mundwinkeln: „Und dann werden wir mal sehen, was passiert, wenn’s 1:2 steht.“ Hätte, wäre, wenn – Dinge, die im Sport nichts bringen, auch im Tennis nicht. Die Damen mussten erkennen, dass es für die internationale Spitze noch nicht ganz reicht, auch wenn alle Voraussetzungen gegeben sind. Motto: Spielerinnen wie Lisicki, Görges und Grönefeld müssen es nur auf den Platz bringen.
Leichter gesagt, als getan. Das haben die vielen engen und hart umkämpften Ballwechsel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gezeigt, als die Tschechinnen meistens das bessere Ende für sich hatten. Die Gelegenheit, es besser zu machen haben die deutschen Damen am 21. und 22. April, wenn es darum geht, den Platz unter den acht besten Tennisnationen zu verteidigen. Und vielleicht ist dann auch die verletzte Andrea Petkovic wieder gesund und zum (Sieges)Tänzchen bereit.
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