München - 18 Jahre nach der Rückkehr an den Ort des Titelgewinns bei der Europameisterschaft 1993 haben die deutschen Basketball-Herren großen Kampfgeist gezeigt. Vor 12.000 begeisterten Zuschauern in der Münchener Olympiahalle schlug das DBB-Team eine beherzt aufspielende Mannschaft aus Mazedonien. Heiko Schaffartzik netzte 4,5 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem “Dreier” zum 70:68-Endstand ein.
Dass die beiden NBA-Stars Dirk Nowitzki (Foto: Thomas Schlichte) und Chris Kaman sowie ihre Mitspieler kurz vor dem Start der Basketball-Europameisterschaft noch einige Luft nach oben hatten, war eigentlich schon vor den spannenden und bis zum Schluss packenden 40 Minuten in der ausverkauften Münchener Olympiahalle klar. Denn die deutsche Basketball-Nationalmannschaft sah sich mit Mazedonien - dem Ersatz des eigentlichen Gegners China - mit einer Mannschaft konfrontiert, die es den Deutschen bei ihrer Rückkehr an die Isar alles andere als einfach machte und das nicht nur in der Zone unter dem Korb.
Die Führung wechselte ständig hin und her, auch wenn die Deutschen gegen die ehemalige jugoslawische Republik - angepeitscht von 12.000 lautstarken Fans - zunächst die bessere Spielanlage zeigten. Steffen Hamann spielte an, NBA-Meister Dirk Nowitzki und Center Chris Kaman schlossen ab oder sperrten Lücken für ihre Nebenleute frei. Besonders in der Verteidigung klappte die Feinabstimmung beim DBB-Team aber noch nicht ganz so gut, auch Nowitzki kam im “Eins-gegen-Eins” das eine oder andere Mal zu spät. Am Ende sollte der gebürtige Würzburger 13 Punkte beisteuern, während es Wahl-Kalifornier Kaman auf 14 Zähler brachte.
Im dritten Viertel war im deutschen Spiel der Wurm drin. Während die Abschlüsse vom Ring ins Feld zurücksprangen, versenkten die Mazedonier den Ball wie ein Schweizer Uhrwerk - 37:46. DBB-Coach Dirk Bauermann nahm eine Auszeit und seine Mannschaft kam in die Partie zurück. Auch dank des frenetischen Publikums, das den Hausherren zu einer Energieleistung verhalf. Der Berliner Heiko Schaffartzik und Lokalmatador Philipp Schwethelm verkürzten mit ihren Treffern von der Dreier-Linie zum 51:53-Zwischenstand.
Im Schlussabschnitt war die Begegnung auf Augenhöhe kaum noch an Dramatik zu überbieten. Mal lagen die Südosteuropäer vorne, dann hatte die Bundesrepublik wieder die besseren Antworten parat. Dirk Nowitzki und Bayerns Robin Benzing zeigten sich mit Freiwürfen treffsicher (64:58) - auch wenn Lester McCaleb und seine Mitspieler dranblieben. Am Ende war es Schaffartzik vorbehalten, gute vier Sekunden vor der Schlusssirene zum 70:68 zu versenken - natürlich mit einem “Dreier”. Den hätten für den Sieg nun auch die Mazedonier gebraucht, deren letzter Versuch allerdings mit dem Abpfiff vom Ring abprallte.
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