München – Der FC Bayern München hat erneut seine Muskeln spielen lassen – aber dieses Mal in der europäischen Königsklasse. Gegen das mit teuren Weltstars nur so gespickte Team von Manchester City untermauerte der Rekordmeister beim ungefährdeten 2:0-Sieg in der Allianz Arena erneut seine großen Ambitionen. Stürmer Mario Gomez erzielte vor 66.000 Zuschauern beide Treffer.
Es ist schon bezeichnend, wenn ein weltberühmter Profikicker namens Carlos Tevez nach gut einer Stunde gar nicht mehr ins Spiel will und der bosnische Torjäger Edin Dzeko nach seiner Auswechslung die Kickstiefel sauer auf den Boden pfeffert. Dann, ja dann ist etwas Außergewöhnliches passiert. Beide Stürmer schnüren für Manchester City die Schuhe, einem von reichen Scheichs mit zig Millionen verstärkten Starensemble, das dem Lokalrivalen United endlich den Rang ablaufen möchte.
Tevez, Dzeko und Co. „den Rang abgelaufen“ haben aber an diesem herrlichen Spätsommerabend in München zwei andere Fußballstars mit ihrem Team – der Franzose Franck Ribéry und der schwäbische Halbspanier Mario Gomez (Foto: Thomas Schlichte). Der Mann aus Unlingen bei Riedlingen geizte – so sagt man es den Schwaben nach – in der ausverkauften Allianz Arena nicht mit Toren und netzte zweimal ein.
Und das, obwohl der FC Bayern zunächst gar nicht gut in die Partie gekommen war. „Wir haben etwa 15 bis 20 Minuten gebraucht, bis wir zu unserer Linie gefunden haben“, erklärte Torwart Manuel Neuer, der zum zehnten Mal in Serie „zu Null“ spielte und abermals einen Abend der ruhigeren Sorte erlebte. Denn besonders Verteidiger Jérôme Boateng – der bis Mitte August noch für Man City spielte – wirkte gegen seinen Ex-Klub nervös und foulte im eigenen Strafraum gleich zweimal elfmeterreif.
Doch der Schiedsrichter ließ jeweils weiterlaufen. „Weiter laufen“ – das kann auch der französische Dribbelkünstler Ribéry, der bis zu seiner Auswechslung in der 89. Minute wie ein Uhrwerk die linke Außenbahn beackerte. Für ihn kam für die letzten Szenen einer Galavorstellung Arjen Robben. Ja, tatsächlich. Der niederländische Torgarant saß zunächst draußen, auch wenn er sich über fast 60 Minuten intensiv warm machte. Nachdem sich der Abwehrverbund um Daniel van Buyten und Boateng stabilisiert hatte, staubte Gomez noch vor der Pause (38., 45.) in bester Gerd-Müller-Manier zweimal ab.
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